Bei einem Spaziergang in Laboe, Ostseeküste, entdeckt.
Der Besitzer fand sich in seiner Gartenarbeit vertieft vor einem Rosenbeet; barfüßig, freier Oberkörper, eine netter Herr. Wir mussten ihn mehrmals anrufen, die Hände zum Trichter geformt, bevor dieser Herr – der keineswegs Hörprobleme kannte – uns wahrnahm, kaum 15 Schritte am Gartenzaun stehend von ihm entfernt: „vertiefte Gartenarbeit“ halt.
Meine Liebste erzählte gleich von unserem Interesse an dieser etwas abseits gepflanzten Rose, was wir so machen und ob er nicht seinerseits zu dieser Rose etwas erzählen könne …
Also ziemlich viele Fragen auf einmal.
Wie erwähnt, der Herr war nett, bat uns zunächst, die Pforte zu öffnen und rein zu kommen … und erzählte.
Die Rose sei nicht von ihm gepflanzt, sondern vor etwa 45–50 Jahren von einer Frau Gretel; er selbst heiße Dieter – und wir sollten diese Rose doch nicht nach ihm – als „Arbeitstitel“ –, sondern nach Gretel benennen. Man schmücke sich nicht mit fremden Federn!
So heißt sie nun “Gretel Laboe”. Wissen Sie ad hoc, welche Sorte es ein könnte?
Sie duftete uns zunächst eher zart, jedoch war es später Nachmittag; sie blühe wiederholt und, da der nette Herr seine Rose nicht behandle mit irgendwas, sei sie auch recht robust. Das wäre schön.
Weil uns das Farbspiel der halbgefüllten Blumen gefiel und der Wuchs sowie Herr Dieter uns ein Trieblein schneiden ließ, haben wir “Gretel” nun im Garten – und hoffen bald allein des hübschen Namens wegen, sie möge nie identifiziert werden …