Das Gärtnern mit Rosen, das Leben von Rosen und das ewige Thema Wetter
Was für ein Jahr 2011 – und kein gutes Rosenjahr! Den erste Schaden brachte das Jahr zuvor, November 2010. Mit viel zu frühen, dauerhaften Frösten erfroren so manche,
noch nicht ausgereifte Triebe nicht nur der Rosen.
April 2011: ein vorgezogener Mai, zu warm, zu trocken. Viel zu früh trieben die Rosen aus! Und in meiner ruppigen Lage sorgten die Spätfröste Ende April und Anfang Mai
für einen erheblichen Schaden an dem jungen, verfrühten Austrieb. Rückschnitt war angesagt und in Folge eine verspätete Blüte bei fast allen Sorten. Selbst die von Natur aus
frühblühenden Sorten zeigten schwarze, verfrorene Knospen. Nur in geschützten Lagen war der Schaden durch verfrühte Wärme und die Spätfröste begrenzt; so mancher Rosenfreund
freute sich über eine frühe Blüte …
Und der August: wie der September, Monsun nicht nur in Schleswig-Holstein. Der Dauerregen und der Wind mit Sturm verursachten nicht allein Schäden in zahlreichen Rosenschulen,
vielmehr etablierte er eine recht depressive Stimmung bei wohl allen Gärtnern. Wer mag in Ansicht dieser Bilder noch Rosen pflanzen und pflegen?!
Kein schönes Jahr für Rosen und ich hoffte, dass meine Vermehrung auf versumpften Flächen alles gut übersteht für ein besseres Jahr 2012 – für alle Rosenliebhaber und Gärtner …
Leider nahm das Drama sein Ende nicht im Herbst 2011. Der Winter 2011/12 war einer der kältesten und sorgte mit Temperaturen von mehr als -20°C gepaart mit kurzen Wärmeperioden
für furchtbare Kapriolen: viel zu frühes Öffnen der Knospen und Austrieb schon im Spätwinter mit anschließendem Kahlfrost zerstörten Rosen bis in die Veredelung hinein.
Ganz so dramatisch wie der Ausschuss in einer Rosenschule in Niedersachsen war es bei mir nicht, aber den Kommentar zum Desaster mag ich unterschreiben (Auszug aus einer E-Mail):
Was soll ich schätzen? 10 Prozent von den Veredelungen sind da? (…) Seit 4 Jahren sage ich mir: schlimmer kann’s ja eigentlich nicht mehr werden … aber es wird trotzdem immer schlimmer.
Sage ich mir eben: noch ist mir ETWAS geblieben (…)