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‘Gloire de Dijon’

Teerose, Jacotot 1850, F.
( ↑ ) 150 cm (und weit mehr), gut duftend.

‘Gloire de Dijon’ ‘Gloire de Dijon’

In Sangerhausen 2015. »Schön-Bilder« müsste ich auf irgendeinem USB-Stick aus der Zeit der Produktion suchen. HelpMeFind »hilft« hier auch …

Foto Juni 2018, erste (und hoffentlich nicht die letzte) Blüte:

‘Gloire de Dijon’ ‘Gloire de Dijon’

Da ist sie mal wieder …

Ende September 2021, blattlos in Knopse und Blüte:

‘Gloire de Dijon’

Hier wenig robust und nicht frostfest; in milden Lagen kann sie über 300 cm werden – bei uns nicht, wenigstens nicht über einige Jahre gesehen. In einem guten Sommer sind die Blumen wunderbar … die folgenden Blüten bis Herbst hinein sind hier weniger erwähnenswert.

In der Zeit der Produktion habe ich diese schöne Rose immer wieder vermehrt; eher für mich als für den Verkauf. Man kann solche Rosen im Norden nicht auf Events und Co. guten Gewissens verkaufen. Und wenn man ehrlich sagt: »Die wird bei Ihnen nichts«, verkaufte sie sich bestenfalls über den »Trotz« des Kunden …

Jetzt habe ich diese Rose schon wieder! Werde sie brav vermehren, pflanzen, vermehren … bis ich es wieder leid bin. Und ich werde sie nur unter vorgehaltener Waffe verkaufen …

‘Desprez à Fleur Jaune’ [oder eine unbekannte Teerose] x ‘Souvenir de la Malmaison’ werden angegeben.

‘Crépuscule’ (Noisette, Dubreuil 1904, F) ist auch so ein Kandidat, der in warmen Lagen wunderbar sein soll … in Australien oder so … Bei mir wuchs sie eher wie ein Kleinstrauch und war alles mögliche, nur kein »Blühwunder«. In Sangerhausen fand ich sie wieder; dort war sie auch nicht besser.
Bei zehn solcher Sorten a 50 Stück (drunter braucht man in der Produktion ja nicht anzufangen) läuft man mit schwitzigen Händen über den Vermehrungsacker …

‘Gloire de Dijon’ dürfte im 19.Jh. ebenfalls sehr beliebt gewesen sein. Mindestens zwei spätere Sorten knüpften an diesen Sortennamen an: ‘Gloire de Dijon Rouge’ (Teerose, Levet 1878, F), ‘Mr. Williams Gloire de Dijon’ (Beauvillain 1887, F), die wenigstens eine Kreuzung mit ‘Gloire de Dijon’ ist: ‘Gloire de Dijon’ x ‘Ophirie’ (Noisette, Goubault 1841, F; die friert bei 0°C schon weg). Die erst genannte indessen teilt sich einfach nur den Namen und hat weder genetisch noch vom Erscheinungsbild irgendetwas mit der ‘Gloire de Dijon’ zu schaffen. An erfolgreichen Rosen via Sortennamen anknüpfen zu wollen, ist nicht nur einfallslos, vielmehr eine wenig hilfreiche, irreführende Vermarktungsstrategie.
Siehe dazu exemplarisch aus unseren Tagen: ‘Eden Rose ‘85’.