Grundsätzliches zu Rosen in Gefäßen
Wer mag, kann Rosen auch dauerhaft in Töpfen aller Art kultivieren. Auch vergleichsweise flache Schalen sind geeignet, insofern die Wurzeln Platz haben und somit wachsen können und Sie sich um alles in ausreichender Weise kümmern. Das Wichtigste vorweg: Rosen dauerhaft in Töpfen findet sein natürliches Ende, wenn die Wurzeln der Rose keinen Platz mehr für ihr Wachstum finden. Dann heißt es: umtopfen in ein größeres Gefäß …
An der Qualität der Erde sollte man nicht sparen, also gute Erde nehmen, denn die Rose im Topf hat ja keine Wahl und muss mit
dem zurecht kommen, was Sie ihr zur Verfügung stellen. Entsprechend heißt es auch: wenn Sie gießen, satt gießen und nicht jeden Tag einen gut gemeinten, kleinen Schluck. Und alle erforderlichen Nährstoffe
in ausreichender Menge geben (die Düngermenge ist abhängig von der Gefäßgröße in Liter). Am besten düngen Sie Rosen in Töpfen in Form eines Depotdüngers (Langzeitdünger), so wird die Rose im Rahmen gewisser physikalischer Grenzen
immer dann mit Nährstoffen versorgt, wenn die Wachstumsbedingungen günstig sind (Wasserhaushalt, Temperatur).
Gießwasser muss ablaufen können; eine Drainage (etwa aus Tonscherben, Blähton) über den Abzugslöchern ist bei großen Gefäßen sinnvoll. Legen Sie auf diese Drainage ein dünnes, wasserdurchlässiges Vlies,
so sickert das Erdreich nicht in die Drainage, was zu einer Verdichtung führen kann. Vlies und Drainage verhindern Staunässe. Ferner können Sie das Drainagematerial später auch leichter wieder verwenden, denn es bleibt sauber. Nur das Vlies gehört erneuert, wenn die Faserwurzeln der Rose es durchwurzelt haben.
Haben die Wurzeln im Laufe der Zeit den Topf gänzlich erobert, gehört die Rose umgetopft:
- in ein größeres Gefäß; auch dann kürzen Sie beim Umpflanzen den Triebbereich der Rose ein (ca. 1/3 der Pflanze wegnehmen), entfernen Alterde von der Pflanzenscheibe und unten, am Wurzelballen, lockern die Wurzeln insgesamt etwas auf und kürzen / schneiden auch die Wurzeln frisch an.
- In das selbe Gefäß können Sie pflanzen, insoweit das Gefäß groß genug erscheint (ca. ab 10 Liter; abhängig von der Rosensorte); in diesem Fall kürzen Sie die Triebe und Wurzeln der Rose per Schnitt kräftiger ein und pflanzen in frischer, guter Erde neu.
Umtopfen kann man notfalls auch während der Saison; es ist besser, im Hochsommer die Rose umzupflanzen, anstatt die Rose in einem zu klein gewordenen Gefäß in den Herbst „retten“ zu wollen. Für das Schneiden, ob kräftig oder moderat, gilt allgemein: Triebbereich und Wurzeln im Verhältnis schneiden.
Eine Einschränkung hinsichtlich der Auswahl der Sorten haben Sie kaum; nur wenige Sorten mögen die Kultur in einem Gefäß nicht. Einige Kunden halten Rambler in Töpfen auf dem Balkon und leiten die Triebe die Balkonbrüstung entlang. Solange man sich kümmert, die Rose also versorgt, ist es den Sorten in der Regel gleich, ob sie im Garten oder
im Topf wachsen sollen.
Ausnahmen bestätigen diese Regel: einige Sorten wollen nicht in Gefäßen sein, dazu gehören einige Rugosa-Hybriden (‘Moje Hammarberg’ indessen gedeiht gut im Topf) sowie
Sorten wie etwa ‘Paula Vapelle’ (eine Spinosissima-Hybride) oder ‘Pastella’ (eine Strauchrose), die eine Topfkultur nicht mögen; fragen Sie im Zweifelsfalle nach.
Andere Sorten brauchen eine gewisse Eingewöhnungszeit – und Sie, als Rosengärtner/-in, entsprechend etwas Geduld.
So treiben einige Sorten zunächst im Topf, stoßen dann aber recht früh den Neutrieb wieder ab und werden furchtbar braun und kümmern; pflegt man sie weiter, treiben sie erneut und fügen sich ihrem Schicksal …
Zur Überwinterungsproblematik: Schützen Sie die Rose im Gefäß vor Dauerfrost (durchgefrorener Kübel länger als vier-sechs Wochen). Denn die Rose vertrocknet dann, erfriert aber keineswegs, frostfeste Sorte vorausgesetzt. Salopp gesagt: Rosen haben auch im Winter einen Grundumsatz an Wasser, sie schlecken aber kein Eis. Im Garten kein Problem, sind die tiefen Lagen doch frostfrei, ist der Kübel gefährdet.
Also: Das Gefäß einpacken, am besten mit natürlichen Materialien (Laub, Tannenreiser). Vlies oder vergleichbares geht auch, insofern es luftdurchlässig bleibt. Den Triebbereich können Sie ebenfalls mit Tannenreisig oder mit etwas Vlies abdecken und so die Rose vor Wind und Sonne des Winters schützen. Zu dicht verpackt, insbesondere im Triebbereich, ist aber auch nicht gut, denn Sie erzeugen dadurch in einem milden Winter für zu große Temperaturdifferenzen innerhalb dieser „Verpackung“: Die Rose steht zu warm, treibt wohlmöglich vorzeitig und nimmt dann erst recht Schaden bei einsetzenden Spätfrösten.
Luftdurchlässig ist ein gutes Stichwort: es verhindert nebenbei Schimmelbildung.
Lassen Sie die Rose im Topf jedoch draußen, (im Winter) vor Wind und Sonne geschützt im Garten oder auf dem Balkon.
Eingerückt im Schuppen oder Garage ist das Problem dasselbe wie bei einer zu dichten, zu gut gemeinten Verpackung: zu hohe Temperaturdifferenzen, vorzeitiger Austrieb und die Gefahr von Spätfrösten.
Stets frostfeste Sorte vorausgesetzt: Wind und Sonne machen bei Rosen in Gefäßen im Winter mehr Probleme als Frost. Frost (Kälte) sorgt für die notwendige Ruhephase, Wind und Sonne indessen sind nur im Sommer gut, im Winter zehren beide Faktoren doch arg an den Rosen, insbesondere bei solchen in Töpfen.
Kurzum: luftig verpackt und vor Wind, Sonne und Dauerfrost geschützt überwintern Rosen in Gefäßen im Garten oder auf dem Balkon gut.
Weitere Tipps finden Sie unter dem obigen ersten Bild-Link: ‘Moje Hammarberg’.
Falls Sie Zweifel haben, ob die gewünschte Sorte für eine Topfkultur geeignet ist, können Sie gerne per E-mail oder telefonisch (✆ mobil 0170 802 83 73) bei mir nachfragen.