Hunderte von Kletterrosen – und keinen Platz
Wie bringt man einige hundert Kletterrosen unter, wenn, wie mitunter zu lesen, kaum Platz mehr sei für Pflanzungen? Nun, indem man nach oben schaut und zur Einsicht findet, da oben, unter dem Himmelszelt, da ist Platz genug! Verwenden wir also sinnvoller Weise die kletternden Variationen der Rose so, wie deren Kultur offenbar von uns vorgesehen ist: Kleine, fast bescheiden wirkende Pflanz-Scheiben mit viel Entfaltungsspielraum im Kopf.
Obelisken bestimmen das Bild der Kletterrosen-Sammlung in Sangerhausen, schmale Obelisken, mitunter reduziert auf einen einzigen Holzpfosten. Aufwendiger aus Metall gefertigt, jedoch eine Art Besenstiel fand sich auch, um der Rose den entsprechenden Halt zu geben.
Kletterwände aus Metallstäben und Draht, filigran und ansprechend zurückhaltend, geben den Platz für weitere Sorten, die im Kopf dicht an dicht und ineinander wachsend dafür sorgen, dass man aufmerksam das am Fuß befindliche Namensschild auch der richtigen Rose zuordnen muss. Wenn der gestalterische Wille und der Platz es zuließen, begleiten Waldreben (Clematis) die Rosenvielfalt.
Im Fuß vieler Kletterrosen dann weitere Strauchrosen, Buchs oder Stauden, wenn es denn klassisch Park sein soll. Im hinteren Bereich des Parks indessen gesellt sich ein Obelisk zum nächsten, frei jeglicher Begleitung. Nur schmale Rasen- oder Mulch-Wege erlauben ein vorsichtiges Pirschen durch diese Rosen-Stangen-Wälder.