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‘Kronprinsesse Mary’

Olesen vor 2004, DK.
60 cm, zart duftend.

‘Kronprinsesse Mary’ ‘Kronprinsesse Mary’ ‘Kronprinsesse Mary’

Die ist nicht von mir, sondern von Poulsen auf den Markt gebracht.

September 2019:

‘Kronprinsesse Mary’

Wenn der Markt mitmischt …

Eine »Empfehlung« einer bekannten Baumschule. Reagieren wir darauf so: Unter einem recht groß dimensionierten Regenschirm namens Folienhaus, ja, da wächst derlei – und duftet gar gut. Im freien Feld und Garten indessen bleibt der Duft zart, morgens, bei warm-feuchter Witterung auch hin und wieder etwas mehr. Regen mag diese Sorte nun nicht. Und im Strauchbild über das Jahr ein echter, kleinbleibender Witz. Die Farbe ist halt blass-gelb, also nicht richtig weiss, nicht richtig gelb, die Blüte erscheint mittelgroß und irgendwie gefüllt, selbstredend, wenn mit einer dieser adeligen Namensspenderinnen Rosen gepuscht werden. Wie tausende Sorten zuvor und – so ist zu befürchten – danach. Schon toll. Dies alles ist schon so richtig toll!

Ein blass gefärbter Floribunda-Zwerg in uniformer Belaubung »neuzeitlicher Zucht« mit dem Namen einer Prinzessin.

Derlei Röslein aber braucht doch kein Mensch!

Dass die Genbank Zierpflanze Rose sich berufen fühlen könnte, derlei »zu bewahren«, es versteht sich nicht von selbst. Derlei von irgendwelchen Hoppyzüchtern, niemand wollte sie wohl haben, geschweige denn »retten« (mit Ausnahme vielleicht des »hobbyist« in Sachen Rosen selbst). Derlei »im Bestand sichern« … um deren »Gene« wissen wollen: Tut nicht wirklich Not.

Viel zu viel Palaver in der Kultur dieser Pflanze, sobald der Markt mitmischt.

Werde einfach nicht müde, derlei vorzutragen …

Von Poulsen aber nunmal auf den Markt getragen; läuft bei ihm unter Floribunda irgendeiner Reihe namens »Castle® Collection«: Frei erfundenes Marketing-Gerede. Diese »große Züchter-Werkstatt« darf – wie manch anderer Mitstreiter aus dieser Oberliga der Rosenzucht – sogar Titel und Namen aus irgendeinem Adelshaus lizenzieren; nach höflicher, untertänigster Anfrage. Na dann, da kompostiere ich mal wieder eine dieser namhaften Kreationen, sobald derlei in erfahrungsgemäß zwei, drei Jahren den Geist aufgibt …

Schau einer an, eine Kronprinzessin kompostieren, dies geht in der Rosenwelt …

Eltern unbekannt (und ziemlich uninteressant).

Wer so etwas kauft, hat Langeweile im Garten: ‘Kronprinsesse Mary’ aus der berühmten »Castle® Collection« des international renommierten Züchters Poulsen – ist bestenfalls für diverse Online-Shops gut. Meine Güte …

Pflanzen Sie Rosen, nicht so ein Gedöns.

Anmerkung 2024

Rose bis 2024 im Hausgarten gehalten – um bei Führungen anhand eines anschaulichen Exemplars ordentlich über diverse Tendenzen moderner Zucht schimpfen zu können.

Frühjahr 2024 endgültig aus dem Garten entfernt:

‘Kronprincesse Mary’

Die beiden dickeren Triebe unten und oben im Bild zeigen oberhalb zwar grüne Zweige, diese aber sind schon schadhaft; die beiden dicken Triebe müsste kurz oberhalb der Veredelung entfernt werden – wie der Rest in der Mitte. Sie würden dann möglicherweise wieder irgendwie treiben.
Solche Rosen entferne ich aus Hausgarten und Park. Deren Kultur lohnt nicht in unseren Lagen, obgleich diese Sorte von Dänemark abwärts bis Südfrankreich im Angebot war und wohl noch ist – und gekauft wird. Herangezogen unter dem Dach eines Folienhauses, präsentiert im Topf in einem Gartencenter, geschmückt mit einem hübschen bis belanglosem Farbetikett.
Derlei sollte nicht auf den internationalen Markt … geschweige in die Gärten.