DIE Rosa rugosa? Ich weiß gar nicht so recht, ob es sie gibt. Diese fand ich in einem renaturiertem Feldsaum, nahe einer Au. Dort wuchs sie unter Bäumen inmitten von Gestrüpp. Schatten verträgt sie; ebenso pralle Sonne.
Die Art ist extrem frostfest, was deren Verbreitung belegt (Japan, China, Ostküste Russlands), sie ist in allem sehr robust und blüht öfter mit reichem Duft schöner Blumen.
Eigentlich die besten Voraussetzungen für eine steile Karriere im Rosengarten. Jedoch gilt sie bei uns mitunter als gewöhnlich, halt die “Kartoffelrose” oder Sylter Rose, weit verbreitet und als invasive Art von uns zwar adoptiert und längst heimisch geworden. Aber in unsere Gärten findet sie nur schwer ihren Weg. Leider auch die wunderbaren Hybriden.
Die Formen und Varietäten der “Sea Tomato”, wie sie aufgrund ihrer (roten, runden) Früchte und ihrer (küstennahen) Verbreitung passend ebenfalls benannt wird, sind vielfältig. Allein bei einem Spaziergang an der Ostküste und dem Hinterland bei Eckernförde (SH) fanden wir binnen zwei Stunden bummelig zwei Dutzend verschiedene Rugosa, verwildert und erkennbar aufgepflanzt. Hier und da war eine Identifikation möglich, meist jedoch blieb es schulterzuckend bei der Bemerkung »Rugosa rosafarben, weiß, purpurn, halbgefüllt, großblumig …«
Also: ob die hier von mir vorgestellte DIE Rugosa ist: keine Ahnung! Aber: Sie begleitet mich seit gut 12 Jahren bald täglich, denn ich fuhr an ihr zu meiner Rosenschule zwangsläufig vorbei. So weiß ich zu sagen, dass sie keinerlei Pflege bekommt, bis in den Herbst blüht bei gleichzeitiger Fruchtbildung, lecker duftet und stets gesund als kräftiger, gut 200 cm großer Strauch da steht, wo sie, von wem auch immer[*], einst gepflanzt wurde.
Nun habe ich sie vermehrt. Ein hübsches Ding, wie ich meine. Und wenn es DIE gewöhnliche “Kartoffelrose” sein sollte – ja und?!
[*] Zwischen Feld und Feldweg fließt eine Au mit nicht für die Landwirtschaft geeigneten Böschungen. Dieser Bereich wurde – laut Angaben des Bauern – vor einer nicht weiter benannten Zeit von einem Naturschutzverein aus der Region bepflanzt. Mit heimischen Gehölzen (u.a. Wildkirschen, Schlehe und einer Rosa glauca) – und offenbar mit dieser »invasiven Art« aus Fernost [Pionierpflanze Rose, Seite 1]. Dass der Mensch zur Verbreitung nicht heimischer Pflanzen beiträgt, ist bekannt. Allerdings wäre es schon ein Fauxpas, falls es in der Tat so sein sollte, dass diese Rose nicht anderweitig, sondern von einem Naturschutzverein gepflanzt dort ihren Platz fand.