Die Art selbst
Die Art beglückten wir einst für die Identifizierung mit dem Arbeitstitel “Sternweiss”; da uns dieser Arbeitsname weiterhin gefällt, lassen wir ihn einfach stehen:
… auf dieser Seite: Kreuzungen durch Menschenhand, entstanden ab 19.Jh. als Zuchthybride, z.B. Spinosissima-, Moschata-, Rugosa-Kreuzungen – sowie natürliche, also in der Natur entstandene Rosen-Kreuzungen – sogenannte Naturhybride.
… und Wahlmöglichkeiten.
Die Vielfalt unserer (Garten-) Rosen?
Die verdanken wir einer Eigenschaft der Rose, willig untereinander Kreuzungen einzugehen: Gene werden kunterbunt gemischt! Hybridisierung nennt man diesen Vorgang – und er ist bei der Rose wunderbar ausgeprägt. Wir finden Hybriden in der Natur vor, was ordentlich Arbeit für die Klassifikation macht – und in der Zucht, also Zuchthybriden von Wildrosen durch Menschenhand.
Der Mensch kreuzt, was irgendwie noch geht und für seine eigenen Zuchtziele vielversprechend erscheint: zwei Wildrosen seiner Wahl miteinander, eine Wildrose mit einer Gartensorte – und das Ergebnis wieder mit einer Wild- oder Gartenrose und – heutzutage leider vorherrschend – Gartenrosen mit Gartenrosen mit Gartenrosen.
Diese Schöpfungen aber durch Menschenhand sind ohne den Menschen auf Dauer nicht überlebensfähig – Zuchtrosen sind nicht samenecht, so dass wir ordentlich Arbeit damit haben, unsere selbst hervorgebrachte Vielfalt auch zu erhalten.
Die Natur indessen kreuzt zwar auch Arten und deren Abkömmlinge untereinander (z.B. bei Überschneidung der Lebensräume zweier Arten) – behält aber nur das, was sich im jeweiligen Lebensraum gut oder besser durchsetzt. Naturrosen sind stets in der Lage, sich durch den eigenen Samen als Art zu vermehren und zu erhalten; sie sind und bleiben beheimatet in der Geschichte des Lebens.
Dass unsere gezüchteten Gartenrosen – es werden weltweit rund 30.000 verschiedene Gartenformen geschätzt – im Kern auf den Genbestand von nur wenigen Wildrosen ruhen – nämlich auf nur im Kern rund einem Dutzend Wildrosen von einigen hundert Wildrosen und Varietäten weltweit – zeigt ein nahezu unerschöpfliches Potenzial für die Rosenzucht, welches noch ungenutzt ist und brach liegt.
Eine Übersichtstafel mit den für unsere Gartenrosen relevanten Wildrosen des ERS.
Warum der Mensch sich in seiner Geschichte mit dieser Pflanze so ungewohnt bescheiden gab und bis heute gibt bei seiner Auswahl von Wildrosen für die eigene Zucht?
Dies lässt sich nicht so leicht beantworten. Einerseits ist die »genetische Grundausstattung« der Wildrosen für die gezielte Zucht nicht immer leicht. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Versuchen mit den unterschiedlichsten Wildrosen! Diese »Experimente« erreichen freilich selten den Markt und damit auch nicht unsere Gärten.
Die Rose und deren Zucht ist ja nicht bloß pure Liebhaberei, vielmehr ist »Rose« eine Ware, die – so nüchtern es auch klingen mag – in der Zucht hergestellt, schließlich produziert und vermarktet wird – insoweit die jeweilige Sorte für den Markt vielversprechend erscheint. Falls die Kosten der Produktion und der Vermarktung nicht lohnend erscheinen, bleibt die gezüchtete Rose im Züchter-Haus – und die »Liebhaberei« wird diese »Neuheit« nie zu Gesicht bekommen.
In diesem Prozess der Vermarktung der Rose ist ein Rückgriff auf schon Bewährtes, auf mutmaßlich Beliebtes und Bevorzugtes, auf alles das, was marktkompatibel und quantitativ relevant erscheint, viel leichter. So finden wir in den Ahnentafeln heutiger Gartenformen kaum mehr direkte Verwandtschaften mit einer Wildrose – sondern komplexe Kreuzungen von Gartenformen untereinander.
Die Rosenzucht ist marktorientiert und muss es auch sein, will der Züchter von seiner Arbeit leben – und unsere Vielfalt von angebotenen Gartenrosen ist es demnach auch: marktorientiert. Letztendlich ist das, was wir vom Markt in unsere Gärten holen, ein Spiegelbild des Wechselspiels, was wir (mutmaßlich respektive laut Marktanalysen) kaufen und was sich verkaufen lässt.[*]
Die folgende Übersicht will und soll Sie nicht erschlagen!
Sie können sich von den Vorschaubildern und den beigefügten Kurzinfos leiten lassen und – wie gewohnt – stöbern. Wer mag, findet aber über diese, möglicherweise im ersten Augenschein zu komplex wirkende Ordnung einen »sattelfesteren« Einstieg in die Vielfalt der Rose – und möglicherweise öffnet diese Ordnung für Sie eine Tür, die über die marktübliche Ordnung nach gartenpraktischen Erwägungen (»Beet-, Boden-, Kletterrosen; Rosen nach Blütenfarben, durchschnittlichem Wuchs« und derlei) hinausweist: Machen Sie doch mit dieser Vielfalt in Ihrem Garten, was Sie wollen!
Überspringen und gleich zu den Rosen … [Sprung zum Absatz]
Stolpern Sie über eine Abkürzung, schauen Sie nach unter flora-emslandia.de – surfen selbst oder schreiben mir eine E-Mail.
Kreuzungen mit Rosa
Kreuzungen unbekannter Herkunft [Rubrik eingerichtet August 2024]
Sprung zum Absatz:
“Kriechende Rose”, “Feldrose”.
Die Art beglückten wir einst für die Identifizierung mit dem Arbeitstitel “Sternweiss”; da uns dieser Arbeitsname weiterhin gefällt, lassen wir ihn einfach stehen:
Kein eigener deutscher Name verfügbar; gehört aber zu den “Zimtrosen” [Cinnamomeae].
“Eschen-Rose”, “Wiesenrose”, “Labrador-Rose”.
“Macartney-Rose”, nach dem britischen Botschafter, der diese Rose 1793 nach Großbritannien einführte; einen deutschen Namen kenne ich nicht.
“Himalaja-Rose”.
“Hunds-Rose”, “Hagrose” von Hag
= dichtes Gebüsch, Hecke.
“Wiesen-Rose”, “Weidenrose”, “Dünen-Rose”, “Sandrose”
“Fadenstielige Rose”
Siehe auch Verwandtschaft mit Rosa filipes über ‘Kew Rambler’:
“Kreiselrose”.
“Essigrose”.
Gallica-Rosen waren und sind beliebt, die Sortenvielfalt hoch. Diverse Sorten [Seite Gallica-, Alba-, Damaszener-Rosen. Sprung zum Absatz.].
Hier seien nur Kreuzungen zwischen der Wildrose Rosa gallica und einer anderen Wildrose aufgeführt:
Rosa rubrifolia, “Hechtrose”, “Rotblatt-Rose”, “Bereifte Rose”.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
“Helen Wilson’s Rose”.
“Lykkefund” (“Glücklicher Fund”) (Typ Rosa helenae und Typ »rosa«) sind an erster Stelle von mir als Fundrosen geordnet, Rosen, von denen vermutet wird, sie seien mit Rosa helenae verwandt. Aksel Olsen und Valdemar Petersen sind eher die Finder, nicht die Züchter; und dass ein Sämling von Rosa helenae und die Bourbon ‘Zéphirine Drouhin’ [Sprung Sichtungsbeet] die Elternteile der Rose von Olsen seien, kam – so erscheint es mir – irgendwie salopp in die Welt.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
“Chinesisches Goldröschen”.
»Pteragonis« benennt Kreuzungen mit dem “Chinesischen Goldröschen” (Rosa hugonis) und der “Stacheldrahtrose” (Rosa sericea).
Die Arten selbst [Sprung zu Wildrosen (Naturrosen)]:
“Persische Rose”.
Derzeit im Sichtungsbeet (Stand 2017): ‘Queen of Sheba’, Hulthemia persica Hybride, Warner 2006, GB. 70 cm, zart duftend.
‘Queen of Sheba’ und dergleichen sind interessant als Hybrid Hulthemia persica im Versuch, die Handvoll Wildrosen, die unsere Zuchtrosen bestimmen, durch »neue Gene« zu erweitern; exemplarisch: Rose Hybridizing, Jim Sproul.
Nach Kordes benannt.
– insbesondere kanadische Züchtungen; häufig vermarktet unter Parkland Series Collection, Explorer Series Collection
Zu Rosa kordesii, siehe unter Sangerhausen wild; mit externen Links zu hilfreichen Seiten.
Chinesische “Große Rose”.
Siehe auch [Sprung zur Seite Wildrosen (Naturrosen)]:
“Zimtrose”.
“Blut-Rose”, “Mandarine-Rose”.
“Kragen-Rose”.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
“Vielblütige”. Eine Varietät ist Rosa multiflora adenochaeta. Eine eigene Art ist Rosa moschata; die sog. “Moschus-Rosen”, “Moschata-Rosen” aber sind Multiflora-Hybriden, die entsprechend hier – unter Rosa multiflora – gelistet sind.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
Zu den sogenannten Moschata-Hybriden, siehe unter Sangerhausen modern [Texte rund um Rosen]. Dort finden Sie eine Kurzfassung (mit weiterführenden Links), warum die sog. Moschata-Rosen eher Multiflora-Abkömmlinge sind.
Die Ahnentafeln mancher Sorten lassen die Zuordnung weder zu Rosa moschata noch zu Rosa multiflora respektive Rosa multiflora adenochaeta sinnvoll erscheinen. Mitunter werden Rosen nur deswegen in diese Gruppe der »Moschata-Rosen« geordnet, weil irgendein Ahn dieser Sorte halt auch da steht – und dieser bemühte Ahn hat oft genug schon wenig bis nichts mit der überstrapazierten Wildrose “Moschata” zu tun. Hier werden Verwandtschaften, »klassentypische« Eigenschaften sowie die Einordnung der Rosen papieren.
Für Rosenfreunde/-innen, die eine Rose für ihren Garten suchen, mag dies alles zu theoretisch und irrelevant sein. Solche Liebhaber der Rose werden auch dann fündig werden, wenn es überhaupt keine Ordnung der Rose gäbe! Die Ordnung und die Ordnungsbemühungen dieser Pflanze aber gehören nunmal zu deren Kultur – seit alters her. Die Früchte dieser Arbeit machen die Suche nach Rosen am Ende dann doch leichter … und es ist doch schön zu wissen, was man sich in den Garten holt.
Siehe auch aus der Gruppe Rosa brunonii:
‘Louis Rambler’, Brunonii-Multiflora-Hybride, sog. Moschata-Hybride, Lens 1997, BE. ( ↑ ) 500–700 cm, herb, gut duftend.
“Glanzrose”, “Glanzblättrige-Rose”.
Siehe auch aus der Gruppe Rosa rugosa:
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
“Sumpfrose”.
Rosa x spaethiana benennt Kreuzungen aus den zwei Wildrosen: Palustris x Rugosa.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
“Alpen-Rose”, “Gebirgs-Rose”, “Hängefrucht-Rose”.
Siehe auch aus der Gruppe Rosa villosa:
Rosa pendulina var. heterophylla, Rosa pendulina, “Alpenrose”.
“Kastanienrose”.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
Leider nicht mehr im Garten [Stand 2024]:
Wer diese Rose hat, mag sich bei mir melden? Ich beiße nicht, ich steche nicht …
“Weinrose”, “Apfelrose”, “Zaunrose”.
Unklare Varianten der Art selbst [Sprung zu Wildrosen (Naturrosen)]:
“Kartoffelrose”, “Sylter-Rose”, “Japan-Rose”, “Runzel-Rose”.
Könnte die Wildform sein:
Siehe auch aus der Gruppe Rosa arvensis:
Siehe auch aus der Gruppe Rosa woodsii:
“Prairie Rose”
Sprung zu Nicht aufgenommene Rosen:
“Bibernell-Rose”, “Dünen-Rose”, “Felsen-Rose”, “Stachelrose”.
Harisonii-Hybriden sind hier ebenfalls aufgeführt; Rosa X harisonii (Rivers) [Synonyme: ‘Harison's Yellow’ [offizieller Name], ‘The Yellow Rose of Texas’ u.a.] gilt mutmaßlich als Kreuzung aus Rosa foetida Herrm. mit Rosa spinosissima L.. Rosa harisonii – anstatt Rosa X harisonii – ist als Namensangabe etwas irreführend, da es keine Naturrose ist, sondern eine (nicht samenfeste) Kreuzung.
‘Äicha’, Spinosissima-Hybride, Petersen 1966, DK. ( ↑ ) 150 cm und weit mehr, herb, gut duftend.
‘Aila Korhonen’, Spinosissima-Hybride, Rautio 2000, FI. Duftend.
‘Burnet Irish Marbled’, Spinosissima-Hybride, vor 1770. 100 cm und mehr.
“Caerulea”, Spinosissima-Hybride, Fundrose, FI. 100 cm, fruchtig, Zitrone, gut duftend.
‘Claus Groth’, Spinosissima-Hybride, Tantau 1951, Ger. 120 cm und mehr, fruchtig-herb, gut duftend.
‘Compactila’, Spinosissima-Hybride, Hanekamp vor 2006, NL. 100 cm, zart duftend.
‘Double Cream Altai’, Spinosissima-Hybride, Wallace 1973, KAN. 120 cm, fruchtig, herb, zart duftend.
‘Early Red’, Spinosissima-Hybride, Lens, etwa 1993, BE. 100 cm, zart duftend.
‘Frühlingsduft’, Spinosissima-Hybride, Kordes 1949, Ger. ( ↑ ) 250 cm und mehr, gut duftend.
‘Frühlingsgold’, Spinosissima-Hybride, Kordes 1937, Ger. ( ↑ ) 200 cm und mehr, zart duftend.
‘Glory of Edzell’, Spinosissima-Hybride, Herkunft unbekannt. ( ↑ ) 150 cm und mehr, zart duftend.
‘Helvi’, Spinosissima-Hybride, Kallijarvi um 2008, FI. Gut fruchtig duftend (Zitrone).
“Juhannusmorsian”, Spinosissima-Hybride, Fundrose, 1996, FI.( ↑ ) 150 cm und mehr, zart duftend.
‘Kakwa’, Spinosissima-Hybride, Wallace vor 1973, KAN. ( ↑ ) 150 cm und mehr, zart duftend.
“Kerisalo”, Spinosissima-Hybride, Fundrose, FI. 200 cm und weit mehr.
‘Liisa’, Spinosissima-Hybride, Rautio 2009, FI. Würzig duftend.
“Linnanmäki”, Fundrose, FI. ( ↑ ) 200 cm, Honig, zart duftend.
‘Mon Amie Claire’, Spinosissima-Hybride, Louette 2005, BE. 100 cm, zart duftend.
‘Mrs. Colville’, Spinosissima-Hybride, vor 1927. 100 cm, zart duftend.
‘Nankin’, ‘Pimprenelle nankin’, Spinosissima-Hybride. 80 cm, zart duftend.
‘Paimio’, ‘Paimionruusu’, Spinosissima-Hybride, vor 1950, Korhonen, FI. 120 cm.
‘Paula Vapelle’, Spinosissima-Hybride, Louette 2002, BE. 120 cm, fruchtig, herb, stark duftend.
‘Peter Boyd’, Spinosissima-Hybride, Pedersen vor 2018, DK. 100 cm, gut duftend.
‘Posliinikaunotar’, Spinosissima-Hybride, Rautio 1993, FI. ( ↑ ) 150 -200 cm, zart duftend.
‘Prairie Peace’, Spinosissima-Hybride, Erskine vor 1975, KAN. ( ↑ ) bis 300 cm, gut duftend.
‘Queen Mary’, Spinosissima-Hybride, Herkunft unklar. 100 cm, gut duftend.
“Ristinummi”, Spinosissima-Hybride, Fundrose, vor 1996, FI. 150 cm.
“Ruuhijärvi”, Spinosissima-Hybride, Fundrose, Herkunft unbekannt.
‘Scotch Yellow’, ‘Old Yellow Scotch’, Spinosissima-Hybride, Herkunft unbekannt. 150 cm.
‘Seager Wheeler’, Spinosissima-Hybride, Wright 1947, CA, ( ↑ ) 150 cm und mehr, zart duftend.
‘Single Cherry’, (‘Red Nelly’), Spinosissima-Hybride, Herbstrose. 70–100 cm, zart duftend.
‘Stanwell Perpetual’, Spinosissima-Hybride, 1838, GB. 150 cm, herb-würzig, gut duftend.
‘Staffa’, Spinosissima-Hybride, vor 1832. ( ↑ ) 150–250 cm, herb, zart duftend.
‘Suzanne’, Spinosissima-Hybride, Skinner 1950, CA, ( ↑ ) 150–200 cm, zart duftend.
[zwei Varianten] ‘William IV’, Spinosissima-Hybride, vor 1906.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
Rosa spinosissima L., “Dünen-Rose” (Nordfriesische Inseln)
Die bei uns in Schleswig-Holstein heimische Rosa spinosissima L. findet sich vereinzelt noch auf den Nordfriesischen Inseln, sehr vereinzelt entlang der Küsten, insbesondere noch im Raum Mecklenburg-Vorpommern, auf der Insel Hiddensee.
Die im Handel angebotenen Spinosissima sind mitunter Varietäten, altaica (Asien) und hispida (Sibirien); diese wachsen deutlich kräftiger unter vergleichbaren Bedingungen als die heimische, die in der Regel deutlich unter einem Meter bleibt.
Siehe aus der Gruppe Rosa rugosa:
“Pori”, Kreuzung aus zwei Wildrosen: Rugosa-Spinosissima-Hybride, Fundrose, FI. (Sprung zum Absatz)
Eine Hybride aus Rosa davidii x Rosa spinosissima:
Rosa spinosissima Typ “Spinosissima”, Fundrose. Gut duftend.
“Gooseberry Rose”.
“Zottige Rose”.
Sprung zu Wildrosen (Naturrosen):
Benannt nach Max Ernst Wichura. Die Bezeichnung Rosa wichuriana sollte nicht verwendet werden.
‘Albertine’, Wichurana-Hybride, Barbier 1921, F.. ( ↑ ) 400 cm, fruchtig, warm, stark duftend.
‘City of York’, ‘Direktor Benschop’, Tantau 1939, Ger. ( ↑ ) 250 cm und weit mehr, zart duftend.
Rosa x barbierana Rehd., Wichurana-Multiflora-Hybride, vor 1900.
Rosa x jacksonii Willm., Wildrosen-Hybride (Wichurana x Rugosa), vor 1937.
‘Weetwood’, Wichurana-Hybride, Bawden 1983, GB. ( ↑ ) 400 cm und weit mehr, zart duftend.
Rosa macounii. Benannt nach Joseph Woods.
Eine Woodsii-Rugosa-Hybride ist “Max Hagman”:
Unter dieser Rubrik parke ich Rosen, über deren Eltern es keine Informationen gibt und die ich nicht zuordnen kann – von denen ich aber vermute, dass es recht einfache Kreuzungen von Naturrosen sind.
Diese Rubrik habe ich August 2024 eingerichtet.
Nach meiner Einschätzung mit die wichtigste Rosengruppe unserer Zeit: Wildrosen und deren Hybride. Die Wildrosen selbst stehen ohnehin über alle Rosen, die wir durch unsere Rosenzucht selbst hervorgebracht haben.
In den Kreuzungen aus der Natur aber auch aus den Kreuzungen durch Menschenhand mit Wildrosen zeigt sich ein ungeheueres Sorten-Potential – zum Beispiel für den hiesigen Raum geeigneter Rosen.
Besonders dann ist dieses Potenzial solcher Wildrosen-Hybriden noch zu spüren, wenn sie nicht überzüchtet sind im Versuch, allein nach dem Maßstab menschlichen Kalküls Eigenschaften zu verstärken, die von Seiten der Natur zwar als Möglichkeit vorliegen, jedoch offenbar keinen Nutzen für die Rose selbst haben.
Insbesondere das Kreuzen von Sorten untereinander, wie es die neuzeitliche Zucht übt, bringt am Ende Rosen hervor, die sich kaum mehr als über deren Blüten auseinanderhalten und definieren lassen und mitunter zu schwach sind, um auf eigenen Wurzeln zu gedeihen – und nicht selten mit zu den empfindlichsten Pflanzen im Hausgarten gehören.
Ich selbst habe es mir recht früh abgewöhnt, in der Rose nur die Blüte zu sehen – und so komme ich mit den Verkaufsstrategien des Marktes auch nicht gut zurecht.
Die Inzucht von Gartenformen der vergangenen Jahrzehnte brachte gewiss unzählige Blütenvariationen in die Gärten – kaum aber mehr (garten- und landschaftstaugliche) Gehölze. Dies prägt den Blick.
Mir bestimmt diese Vermarktung insbesondere der neuzeitlichen Zucht und deren Vertrieb mit ihrer Fokussierung auf die jeweilige Rosenblüte zu arg die Kultur, unser Verständnis und unser Bild von dieser Pflanze, am Ende unser Gärtnern mit ihr.[*]
Nicht zuletzt prägt unser Markt – mit legitimen Eigeninteressen – die Begrifflichkeiten, mittels denen wir uns über diese Pflanze austauschen.
Mitunter aber zeitigt diese Sprache über Rosen ein unscharfes Spiegelbild kulturhistorischer Tragödien – sowohl auf dem Markt als auch in unseren Gärten und Parks.
Es täte allen Akteuren und gewiss unserer Kultur gut, auch in diesem selbstgebauten Reich einer »Königin« Kritik zu üben und auszuhalten.
Kritik ist eine wahrhaft königliche Kunst des verstandesbegabten Menschen.[*]
Es finden sich hier, bei den Kreuzungen mit Wildrosen, indessen Rosen, die neben den hübschen Blüten oftmals noch viel mehr können, gute Fruchtbildner sind, einen gefälligen Wuchs zeigen, duftendes Laub haben und sich im Herbst im selben wunderbar verfärben – und in dieser Fülle von Eigenschaften Mut machen müssten, sich sowohl in der Rosenzucht als auch in Gärten und Parks bewusster dieses doch eher brach liegenden Potenzials zu bedienen.
So mancher schon vermehrten, verkauften und selbst kultivierten Rose des neuzeitlichen Marktes trauere ich nicht nach. Verlöre ich indessen eine von diesen hier oder gar eine der »Wildrosen«, würde ich mich grämen, ärgern sowie ungehörig mit mir selbst schimpfen, gleich, ob ich die Ursache des Verlustes wäre.
So manche dieser Rosen, einmal etabliert, kann man umarmen wie einen alten Baum. Dies macht man ja mitunter als wohltuende Erfahrung, dass ein solches Lebewesen seit einigen, unbekannten Menschen-Generationen auf seinen Platz steht und einem offenbar die Schönheit des Lebens und die Weisheit des Alters spüren lässt. Fehlen einem mitunter für die Beschreibung dieser Erfahrung die Worte, genüge die Erfahrung selbst. Was ein solcher Altbaum einem Menschen vermitteln kann, dies können manche Rosen hier auch. Hierin zeigt sich die unmittelbare Verwandtschaft noch zu den Naturrosen selbst, von denen ich keine wüsste, die nicht in ihrer Art Eindruck macht und Staunen lässt. Die ganze Kraft der Naturrose, auf denen unsere Kultur dieser Pflanze aufbaut und ruht, zeigt sich in diesen – rein genealogisch gesehen – »schlichten« Hybriden in unverfälschter Art und Weise. Man muss solche Rosen einfach mögen - ansonsten verstehe ich die ganzen Begrifflichkeiten und Bemühungen rund um »Liebhaberei« nicht. Wer meint, keinen Platz für solche Rosen im Garten zu haben, sollte sich ernsthaft überlegen, einen frei zu räumen, um wenigsten einen Vertreter dieser Gruppe pflanzen zu können – oder gar deren Eltern, eine »Wild- und Naturrose« selbst. Ein Versprechen sei hinzugefügt: Es wird eine Ihrer Lieblingsrosen sein …