Mut zur Sommerblüte der Rosen
In warmen Gefilden ist die Eigenschaft vieler Rosen, öfter im Jahr zu blühen, eine wunderbare Sache. Neid kommt auf, wenn man aus diesbezüglich bevorzugten Gegenden von blühenden Rosen im Dezember und Januar liest. Anderseits: Jede Jahreszeit hat ihren Reiz! Und was rar ist, nicht beliebig und ständig verfügbar, schätzen wir doch besonders.
Hier im Norden Deutschlands ist die Rosenblüte in der Regel im September zu Ende und beginnt im Mai. In einem Briefwechsel mit einem finnischen Kollegen Anfang August musste ich lernen, dass in weit aus kälteren Regionen die Rosenzeit noch viel kürzer bemessen ist, denn wer im August schon beim Einwintern der Rosen ist und mitunter Anfang Mai noch Schnee schaufelt, hat nur einen kurzen Rosensommer! Und in solchen Lagen spielt die Eigenschaft einer wiederholten Blüte der Rosen kaum mehr eine Rolle: winterhart soll sie sein, schöne Früchte bilden, attraktives Laub und gefälliger Habitus sind die bevorzugten Kriterien.
‘Fantin Latour’, reiche Blüte im Sommer, schöner Strauch.
Gelb-orange-rote Früchte einer Fundrose.
Diese kleine Sammlung hier soll in diesem Sinne Mut machen, Mut zur Sommerblüte der Rosen!
Die sogenannten einmalblühenden Sorten haben ihren besonderen Reiz und beglücken uns mit ihren Blüten halt in ihrem, in einem begrenzten Zeitraum – dann aber richtig! Und bei geschickter Sortenauswahl gleichfalls von Mai bis Herbst. Vom Strauch und der Blütenfülle sind diese Sorten unübertroffen. Und sie wachsen und gedeihen im Rhythmus unserer Jahreszeiten, was die sogenannten ofterblühenden Rosen kaum mehr leisten: Es fehlen ihnen die Herbstfarben des Laubes, die Fruchtbildung – und leider nicht selten eine hübsche Strauchform. Deren Herbstblüten sind doch in manchen Lagen eher kläglich zu nennen, denn wenn der Spätsommer schon frisch bis kühl daherkommt, mögen auch diese Rosen keinen rechten Flor mehr ausbilden.
Dass eine Rosenkultur lohnt, ohne der Maßgabe, die Sorten haben das ganze Jahr über zu blühen, wollen diese Fotos hier zeigen. Es sind Bilder sowohl von öfter blühenden Sorten im Herbst – und von sommerblühenden Rosen. Wer die eigenen Jahreszeiten der Rosenpracht im Blick hat, mag selbst entscheiden, welche Arten und Sorten sich für den eigenen Raum lohnen. Für meine Region darf ich behaupten: Es sind nicht immer die „dauerblühenden“ Sorten.
Rosa nitida, schöne Herbstfarben und buschiger Wuchs. (6 Fotos)
‘Fenja’, Rosa moyesii, imposante Früchte, halten etwa 6 Wochen. (5 Fotos)
Rosa glutinosa, schlanker Wuchs um 120 cm, runde, borstige Frucht. (6 Fotos)
Rosa roxburghii. (5 Fotos)
“Cirstens Fruchtrose”, (Rosa canina ‘Tomentella’?). 200 cm und mehr, zart duftend. (Früchte, Herbstfarben, Strauch). (2 Fotos)
Rosa micrantha. (3 Fotos)
Fundrose im Herbst. (2 Foto)
‘Single Cherry’, treibt früh im Jahr und bleibt attraktiv bis Frost. (5 Fotos)
‘Roseraie de L’Hay’ – auch diese Sorte bleibt in der Saison attraktiv, ohne Fruchtbildung, jedoch gute Herbstblüte. (3 Fotos)
Rosa carolina, Wildrose, Fruchtrose. 150 cm , zart duftend. (Früchte, Kelchblätter, Habitus) (4 Fotos)
‘Bourgogne’, Rosa pendulina, reicher Flor im Sommer, reiche Fruchtbildung im Herbst. (2 Fotos)
Rosa virginiana, hellgrünes Laub, Triebe Pflaumenfarben, Früchte im Herbst; Beispiel schöner Sträucher übers Jahr. (2 Fotos)
… “Reine des Violettes, helle var.” Als Beispiel für Sorten mit gutem, wetterfestem Herbstflor auch hier im Norden. (5 Fotos)
‘Arthur Hillier’, Macrophylla-Moyesii-Hybride. 180 cm und mehr, zart duftend. (5 Fotos)
Herbstimpressionen vom Strand, Ostsee. (9 Fotos)
‘Moje Hammarberg’, Herbstfarben. (3 Fotos)
Rosa serafinii, Wildrose. 200 cm, zart duftend. (elfenbeinfarbene Stacheln, deutlich abgesetzt) (2 Fotos)
Rosa sericea ‘Pteracantha’, “Stacheldrahtrose”, Wildrose, Herbstrose. 200 cm, zart duftend. (Stacheln, Petalen). (6 Fotos)