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Blaue Links und Design

Ich mag die Farbe blau. Ihre Symbolkraft mag ich. Ferner ist blau diejenige Farbe, die es – genetisch bedingt – in der Blütenwelt der Rose nicht gibt. Und es ist die klassische Farbe für Verweise, für Links. Rose und klassisches Design – wie sollte es besser gehen?
Eigentlich schon hinreichende Gründe für meine Entscheidung: Verweise, die mach mal blau! Einige Gedanken gesellten sich lehrreich hinzu, hier in Kürze angefügt.

Über die Aufgabe von Links – und deren Gestaltung [Sprung zum Absatz, für Eilige]

Der Idee nachgespürt,

dass das Design einer Website wichtiger sei als deren Aufgabe,

Informationen zu vermitteln.

Schrift – das geschriebene Wort –

und Verweise (Links) im Webdesign:

In die Gestaltung dergestalt eingebunden, dass beide

für den einen oder anderen

unauffindbar sind.

Auch ein Verkehrsschild, ein Warnhinweis, ein Straßenname, Wegweiser aller Art könnten mit einer repräsentativen Umgebung durchaus harmonisch verschmelzen: Ein Designer-Gedanke.

Statt Hervorhebung von Verweisen: stilles Understatement.

Gewendet:

Verweise blinken [1], zappeln,
springen hin und her,
klappen auf-, zu- und weg.
Ungefragt – SCHWUPS!

Webdesign malt interaktive Plakatwände. Ein beliebter Sport: Die interaktive Suche nach den Links im Web.

Aus der Perspektive des derzeit immer noch beteiligten Lebewesens: Die Perspektive der »Maus«. Die Maus ist im Bild des alten Web ein huschiges Geschöpf, der es gefallen dürfte, langsam etwas mehr Ruhe im Leben zu finden.

Eine kleine Biologie fürs Web?

Biene + Rosenblüte = Rosenblüte mit Biene gutes Design.

Es lehrt die Betrachtung einer Rosenblüte:

Schönheit und Zweck schließen sich nicht aus, im Gegenteil.

Die Schönheit der Rose für uns
ist für die Rose Mittel zum Zweck.

Schau einer hin!

Mittel gar für einen lebenserhaltenen Zweck. Ein Paradebeispiel gelungenen Designs: Farben, Formen sowie – der im Web unbekannte – Duft sind gut lesbare Informationen … für Insekten.

»User« alle Art besorgen die Bestäubung der Blumen.

Eingespielt und doch flexibel, geradlinig einfach, authentisch und notwendig wirksam.

In allen Varianten.

Die poetisch um-säuselte Schönheit der Rose? Aus der Sicht der Rose: pure Zweckmäßigkeit. Dieser desillusionierte Blick jedoch ändert für uns nichts: Schön und zweckmäßig harmonieren für uns prächtig.

Und Webseiten?

Meine Webseiten enthalten einige tausend Bilder von diesen natürlichen Schönheiten. Das reichte mir! Was für ein gigantisches Design …

Nachdem ich – fehlgeleitet – diverse Link-Designs ausprobiert hatte, fiel es mir bei der Betrachtung all dieser Rosen-Schönheiten wieder ein: Die ganzen Diskussionen über »modernes Webdesign« und die Frage nach der Gestaltung von Links verkürzte ich mir schlicht (wieder einmal) auf die Frage nach deren Aufgabe: Verweise sollen Wege zu Informationen anzeigen, welche eine Website vermitteln will.
Erkennbar, zugänglich, bedienbar.
Kein stilles Understatement, keine Spielereien mit dem, was technisch möglich ist.
Exemplarisch: Die Schöpferkraft des Webdesigns, Navigation als Such- und Koordinationsspiel, ein Video, aufgespürt von www.webpagesthatsuck.com. Ein motorisches Trainingsprogramm und Memorie-Spiel, jedoch keine Navigation.

Kaum überlebensfähig …(*)

[*] (Wer dennoch wissen will, wie das geht (und wo ein nützlicher Einsatz denkbar wird), siehe: CSS-Zauber.)

Eine Art verkürzte Design-Lehre ergab sich für mich:

Gutes Design ist zweckmäßig.

Design-Lehre Teil 2

Schönes Design auch.

Und was die Geschmäcker betrifft …

Ein anonymer, lapidar gemachter Beitrag aus einem der unzähligen Foren sei genannt:

… blau? Was soll’s! Blau ist eh meine Lieblingsfarbe, da drück ich drauf …

– Eben!

Für die Puristen zwei denkbare Konventionen zum Schluss.

Ich bin ein lesbarer, aussagekräftiger Verweis [Sprung zum Absatz, zum Thema].

Damit ich mich besser zurechtfinde, zeige ein Link an:

ferner:

Warum soll ein derartiges Design banal sein?

Es ist: Sehr hilfreich.

Ich könnte mir vorstellen, dass es auch den bestäubenden Insekten gefallen könnte, im Anflug schon zu erkennen, welche Blüten besucht wurden und welche noch nicht.

Bei bis zu hundert Verweisen pro Seite sind derartige Kennzeichnungen schlicht und nur Service.[*]

[*] Denn so wuselig-fleißig (und etwas orientierungslos) wie eine Biene auf einem Blütenstrauch mit hunderten von Blüten möchte der Mensch auf einer Website nicht surfen.

Schlusslicht

Nichts ist verbesserungsunwürdig.

Evolutionär gedacht: Ist der Aufwand höher als der Nutzen, stirbt es weg …