Die Rose als Gehölz
Beispiel „Kleinstrauch“ versus „Beetrosen“ – die Ordnungen des Marktes und die Ordnung im eigenen Kopf.
Dies sei in Grundzügen erläutert:
Pflegeleichte Rosen schaffen im Garten schlicht ohne unser Zutun Struktur – die Rose als den Garten gestaltendes Gehölz einsetzen.
Die Gruppen pflegeleichter Rosen beherbergen zugleich eine Vielzahl von Sorten, die ab etwa Mitte Mai in Hochblüte kommen – die geschnittenen indessen müssen noch einige Wochen warten bis zu deren Flor …
Rosen sind keine „Blumen“ … und einige Früchte der Rosen halten – zum Neid verwandter Rosengewächse wie dem Apfel, der Kirsche oder Pflaume oder der krautartigen Erdbeere – sogar über den Herbst und Winter hinweg. Derlei „streckt“ die Saison …
Ebenso schmuck sind auch die (rötlichen) Farben vieler (Rosen-) Triebe … mit hellen Gräsern kombiniert, hübsch über den Winter bis ins zeitige Frühjahr. Hübsch natürlich nur solange, wenn Sie nicht schneiden (müssen) …
Vielfältiger saisonaler und jahreszeitlicher Schmuck im Garten – ohne Hand anlegen zu müssen.
“Sofia”, Blüten und Früchte den Trieben entlang …
Die Rose als Gehölz … dies betrifft neben Habitus und Früchten auch das Blütenbild – nämlich den Trieben entlang anstatt endständig erscheinend – sowie das Laub betreffend, das sehr vielfältig in Farbe und Form und somit recht attraktiv sein kann.
Die neuzeitliche Zucht
… indessen verliert oftmals diese wunderbaren Eigenschaften der Rose aus dem Blick, was zum Beispiel das uniforme Laub zahlreicher Sorten zeigt, deren endständiges und Schnitt forderndes Blühen als auch der damit einhergehenden, etwas „defizitären“ Strauchformen über das Jahr betreffend.
‘Kiiminki’ – Beispiel für Maiblüte und den Jahreszeiten angepasstes schönes Laub …
„Kleinstrauch“ versus „Beetrose“
Nehmen Sie sich den Begriff „Kleinstrauch“ zur Orientierung, wenn Sie Rosen, die halt kleiner bleiben sollen, für Ihre „Beete“ suchen. Es ist zwar kein offizieller Ordnungsbegriff, so werden Sie ihn kaum im Netz und Literatur finden, aber für den eigenen Kopf bietet er eine bessere Übersicht über die Vielfalt derjenigen Rosen, die halt „klein(er)“ im Habitus sind.
Unter dem Ordnungsbegriff „Beetrosen“ des Marktes indessen finden Sie bald ausschließlich oder nur noch Rosen der neueren Zucht – „Neuheiten“, mit denen es sich gut verdienen lässt. In der Regel sind es Rosen mit Lizenzschutz® …
Mit Hilfe des Begriffs „Kleinstrauch” indessen, den der Züchter Thomas Prohl einst vorschlug, öffnet sich Ihnen eine Auswahl unterschiedlichster Rosen aus den verschiedensten Rosenklassen – Rosen, deren Gemeinsamkeit es halt ist, kleiner zu wachsen … und darüber, dass diese Rosen aus den unterschiedlichsten Klassen sind, entdeckt sich ein Feld vorzüglicher, bald zu oft übersehende Eigenschaften der Rose.
‘Rote Hannover’, Beispiel einer kleiner bleibenden Naturrosen-Hybride …
Kleinsträucher also und somit Arten und Sorten aus verschiedenen Klassen aus allen Epochen über die Jahrhunderte, am Ende ist „Kleinstrauch“ in der Tat ein tauglicher Ordnungsbegriff, der uns sogar einen Weg frei legt bis zu den kleiner bleibenden Kreuzungen aus Wildrosen und gar zu den „Wildrosen“ selbst – letztere aber von uns einmal mehr nicht als „wild“ (als „ungeregelt, unbeherrscht, unkultiviert“) missverstanden werden sollten, sondern als – nun ja – „natürlich“: Wildrosen sind Naturrosen, Rosen, die ohne unser Zutun in der Natur vorkommen und von denen letztendlich alle unsere Kulturformen abstammen.
Naturrosen sind oftmals selbst gute Gartenrosen, quasi seit evolutionären Zeiten … ob klein, ob groß im Habitus.
„Kleinstrauch“ also fokussiert unseren Blick nicht so arg – und wir entdecken unter diesem (eigenen) Suchbegriff eine bunte(re) Vielzahl unterschiedlichster Rosen mit allerlei Eigenschaften.
Und möglicherweise entdecken wir auch unseren eigenen Geschmack neu … auch und zumal bei der Gestaltung von „Beet“ … und Garten.