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‘Stanwell Perpetual’,

‘Stanwell’

Spinosissima-Hybride, 1834, GB.
150 cm und mehr, herb-würzig, gut duftend.

Strauchbild: im Europa-Rosarium. Folgende Fotos zeigen die Umwandlung von Staubgefäß zu Blütenblatt; siehe das Prinzip gefüllter Blüten [Fotos rund um Rosen].

‘Stanwell Perpetual’ ‘Stanwell Perpetual’ ‘Stanwell Perpetual’ ‘Stanwell Perpetual’ ‘Stanwell Perpetual’, Staubwedel zu Blütenblatt ‘Stanwell Perpetual’

Ende November 2018, September 2019, Mitte September 2020 im Hausgarten, guter Herbstblüher, unkompliziert in der Saison und über die Jahre, siehe dazu:

Kundengarten, wunderschöne Sträucher. (3 Fotos)

Auf Hochstamm im Arboretum Ellerhoop und im Europa-Rosarium Sangerhausen. (5 Fotos)

Rosen ‘Stanwell Perpetual’ ‘Stanwell Perpetual’ ‘Stanwell perpetual’

Die Relativität von Rosenklassen und deren Sorten

Hier in Norddeutschland (und vergleichbaren Lagen) ist ‘Stanwell Perpetual’ robust, frostfest, pflegeleicht.

Aus Skandinavien allerrdings bekam ich die Info, dass sie dort weniger frostfest als andere Spinosissima-Hybriden sei; zu gerne hätte ich diesbezüglich weitergehende Infos, etwa aus Oberfranken (»Bayerisch Sibirien«), ob und wie sie sich dort macht.

Ferner mag ich aus meiner Erfahrung hinzufügen, dass bei dieser Sorte – anders als bei Spinosissima-Typen allgemein zu denken – magere (»sandige«) Böden nicht der richtige Standort sind.

Bei einigen Rugosa-Hybriden – von denen allgemein gesagt wird, sie seien als »Rugosa« besonders robust – finden sich ebenfalls solche Einschränkungen hinsichtlich Frostfeste und Bodentoleranz.

Man mag die Lehre daraus vielleicht so zusammenfassen: Die eigene Erfahrung ist der beste Lehrmeister! Oder die Erfahrung des Nachbarn … Und was das Auge einem über Rosensorten sagt ist nicht unbedingt kompatibel mit deren Genen … Wenn die Eltern solcher Sorten unbekannt sind, hilft nur noch die Erfahrung. Weder das Auge noch die Klassifikation sind verlässlichere Quellen für die Gartenkultur.

Die Ordnung der Rose neigt dazu, Klassen »allgemein« hinsichtlich der Sorteneigenschaften zu beschreiben und auch solche Sorten – dem Auge nach! – dort einzuordnen, die freilich genetisch betrachtet dort bald nicht eingeordnet gehören. »Allgemeine Klassen-Eigenschaften« sind mitunter papieren … wie die Zuordnung von Sorten zu diesen Klassen auch.

Für den hiesigen Raum aber halte ich ‘Stanwell Perpetual’ für eine der besten Gartenrosen.

Blüte weiß, mitunter zart rosafarben überhaucht, verstärkt bei kühler Witterung, im Herbst. Blüht wiederholt; kaum Früchte. Schwarze Flecken auf dem Laub ist ein Erbe der Spinosissima; bevozugt zeigen sich diese Flecken ab Spätsommer; ein »Befall« ist das nicht, für den Gesamteindruck unbedeutend und entsprechend zu ignorieren. Strauch mitunter licht.

Müsste eigentlich unter Fundrose laufen (“Stanwell perpetual”) – gefunden, so heißt es, im Garten Stanwell; die Gärtnerei Lee, GB, brachte sie zwar auf den Markt, die Herkunft aber sowie die Eltern der Rose sind unklar.

Vergleiche ‘Paula Vapelle’, ‘Mon Amie Claire’.

Ungefüllte Blüten zeigt der Abkömmling ‘Single Perpetual’.