‘Climbing Champagner

Koopmann 2003, Ger.
( ↑ ) 250 cm und weit mehr, fruchtig, gut duftend.

‘Climbing Champagner’ ‘Climbing Champagne’ ‘Climbing Champagne’ ‘Climbing Champagne’

Blüten sind quasi steril; gehen auch nicht immer gut auf; Anbieter empfehlen „Süd-West-Lagen“; blüht wiederholt; gut verzweigend als Jungpflanze.

Rainer Koopmann ist ein Züchter aus Pinneberg, nahe Hamburg, der seine Züchtungen unter den Markt- oder Reihennamen „Vitalrosen“ anbietet. ‘Koopmann’s Imperial’, ‘Golden Baron’, ‘Dark Angel’ sowie ‘Anton aus Tirol’ einst zugekauft und ausprobiert.

Das durchgestrichene „r“ im Namen des Originaletiketts geht laut Koopmann auf einen Streit mit Kordes zurück, der „Champagner“ offenbar vorzeitig schützen ließ und Herrn Koopmann mahnte, diesen Namen nicht zu verwenden. Bei HelpMeFind steht sie weiter mit „r“ …

Ich habe diese Rose in die Sammlung „Kurioses aus der Blütenwelt“ als Beispiel aufgeführt, obgleich diese Blütenfülle eine Sorteneigenschaft zeigt (und nicht zu den kurzlebigen Launen der Natur gehört, die diese Sammlung eigentlich beherbergen und zeigen soll.). Ich tat dies, weil mir unser Blick auf Rosen mitunter kurios erscheint: Da wird die wohlgeformte „Edelrose“ als Prototyp der Rosenblüte angesehen (nicht nur in der Werbung) – und diese gefüllten Blumen solcher obigen Sorten als eine Art Höhepunkt der Rosenzucht benannt. Also, ich find’ das kurios [hier einmal den Duden bemüht].

Rosen als „Gartenaccessoire“

Die Sorte ist ähnlich all den Rosen, die deutlich machen, dass unsere Selektionen von Sämlingen wenig mit der Natur der Rose zu tun haben, jedoch viel mit unserem Geschmack. Die Natur würde solche Sorten nur kurz sein lassen. Wir indessen richten Genbanken ein … und erhalten sie als Sorten. ‘Lichfield Angel’, ‘Tranquillity’, ‘Alchymist’, ‘Spirit of Freedom’, ‘Pirouette’ – und viele mehr – sind ähnlich. Rosen für unseren Zeitgeschmack. Rosen sind wahrlich Kulturpflanzen geworden, deren Triebe man kaum mehr zusammenbinden kann, in der Hoffnung auf eine glückliche Bestäubung … ‘Belle Isis’ oder die wunderbare ‘Jenny Duval’ ordne ich hier auch einmal dazu, obgleich diese eine meiner Lieblingsrosen ist und bleibt.

Man darf es auch so formulieren: Die Züchter-Werkstätten sind alle verkaufstüchtig. Auch die Fa. Tantau. Die schicken mir Jahr für Jahr einen Jahreskalender. Sehr nett. Auf den 12 Blättern des Jahres 2016 war nicht eine Rose mit einfachen Blüten zu finden. Schade. Stattdessen: eine Rose vermeintlich „nostalgischer“ („romantischer, märchenhafter, englischer …“) als die andere … was ja im Kontext spekulativer Gestaltung eines Kalenders für den Rosenmarkt in Ordnung geht, zugleich aber auch als Spiegel dafür dienen könnte, welcher mutmaßliche Geschmack auch für das Jahr 2016 kaufentscheidend sein wird. Schade, so manch ein Rosenfreund findet im derart gebotenem Mainstream wenig „Hübsches“ für den eigenen Garten … etwa „im Stil“ einer ‘Royal Celebration’, die zwar „nostalgisch“ betrachtet werden könnte [im „Stil einer ›alten Samtrose‹“], Gott sei Dank aber ihrer halbgefüllten Blüte wegen von diesem neumodischen, doch arg selektiven Blick verschont bleibt …