Blüht nach, verträgt keinen Regen, nicht frostfest hier im Norden, mäßig robust.
Möglicherweise in warmen Lagen gut; hier im Norden wirkt sie für mich deplatziert und überzüchtet.
Ohnehin nicht meine Welt, diese Neue ›Alte Rose‹
[Austin] im Stil des ›Alten‹
[einmal das gängige Marktlatein zitiert]. Was haben solche Rosen wie diese hier mit „Alten Rosen“ zu schaffen? Nichts!
Rosen dieser Vermarktungsidee „Alt“ sind etwa: ‘A Shropshire Lad’ oder ‘Pirouette’, ‘Climbing Champagner’,
‘Lichfield Angel’, ‘Tranquillity’ oder (unter romantisch
oder nostalgisch
) die ältere ‘Blossomtime’.
Ungezählte moderne Sorten finden ihren Platz unter diesem ominösen Schirm eines „alten Stils“, einer Erfindung des Marktes, um Zeitgeschmäcker einfangen zu können. Mehr als Marktgesäusel ist derlei nicht.
Exemplarisch nachzuspüren etwa bei der ‘Timeless’ [Beitrag: Das Gen Englis(c)h. Sprung zum Absatz.] von Noack, aus dem schönen deutschen Gütersloh. Seine hauseigene Beschreibung dieser eigenen Sorte sich dieses hoffähig gewordenen und marktgängigen Werbelateins bedient: „Wir haben auch „die Alte Rose“ im Blick!“. Diesen Irrtum beworben und verkauft über den gängigen, ja bald Duden fähigen Umweg, seine ‘Timeless’ erinnere
doch tatsächlich englisch
, also und irgendwie an die Rosen dieses Engländers, dem Protagonisten dieser Vermarktungsidee.
Ich hab nichts Pauschalisierendes gegen gefüllte Blüten! Gleich, ob deutsch oder englisch. Und in welchen Farbpaletten
[Austin] auch immer. Aber ein Spiegel eines Stils des Alten
sind solcherart Neuheiten
nun wirklich nicht.
In diesem Sinne finden sich unter Old garden roses
– anders als es der Markt und darüber gänzlich schief der Longwood Garden in banaler Kurzform definiert – ein wahrlich buntes Feld, etwa: ‘Jenny Duval’ [ja,ja, ist klar!], ‘Violacea’, ‘Sappho’ oder die wunderbare ‘Gloire des Rosomanes’. Es nähme sich doch albern aus, würde der Markt etwa bei seinen „Bodendecker-Rosen“ an einem „Stil des Alten“ erinnern
wollen – und auf Sorten wie etwa ‘Gloire des Rosomanes’ verweisen.
Und – Gott sei Dank – suchen nicht alle „großen“ Züchter diesen (derzeit noch) verkaufsfördernden Weg über den Mythos Old garden roses
für die Bewerbung der eigenen Sorten, so wie es Carruth etwa bei seiner ‘Royal Celebration’ wortlos lehrt, indem er eben keinerlei solcher kulturbefreiten Bezüge bemüht – obgleich er es ja (auch) könnte!
Der Stil des Alten
ist und bleibt wohl ein gefälliges Konstrukt des Marktes für die Köpfe der Rosenkäufer/-innen und spiegelt möglicherweise bloß sich selbst wider als einen diffusen Zeitgeschmack; für den eitlen Markt ist derlei gewiss gut und zu gebrauchen, kaum aber doch für den eigenen Garten oder gar für die Kultur dieser Pflanze.
Allein schon deswegen nicht, weil dieser Stil [Beitrag: Das Alte-Rosen-Management und die Rosen, Sprung zum Beitrag,] untauglich sei für eine Übersicht über die Vielfalt der Rose, welche für uns neuerdings eine „Alte Welt“ im modernen Gewand sein soll. Wer darüber die Vielfalt der Rose nicht mehr in den Blick bekommt, denke doch einmal darüber nach, welcher Art Begriff Rose denn ist – und staune!