Sprossung (Prolifikation)
Wächst ein Trieb durch eine Blüte hindurch weiter – und bildet mitunter sogar wieder neue Knospen aus – nennt man es Sprossung, ein Beispiel:
Verbänderung (Fasziation)
Auffallend breite, flache, wie gebügelt erscheinende Triebe zeigen eine Verbänderung. Beispiele bei der Sorte ‘Colossal Meidiland’; hier ein extremes Beispiel bei der Sorte ‘Veilchenblau’:
Panaschierung (Variegation)
Weißliche Verfärbungen auf dem Laub zeigen mitunter sogenannte Variegation, das Fehlen des Blattgrüns in Teilen des Laubes, hier beispielsweise bei ‘Ascot’:
Seltsame Gebilde am Rosenstrauch – Rosengallen
… es sind oft Gallen, verursacht von der Rosengallwespe. Rosengallen respektive die Wespen bevorzugen wohl ihre gewohnten Wildrosen, setzen sich aber auch auf Kulturrosen.
Beispiel einer Galle – die gibt es auch farbiger zu haben:
Lassen Sie diese Galle einfach dort, wo sie ist – Schaden macht sie nicht.
Weiteres „Seltsames“
Seltsame weiße Streifen in Blütenblättern
Häufig sind es rudimentäre Staubwedel, die weißliche Streifen in farbigen Blütenblättern zeigen; es zeigt das Prinzip, wie gefüllte Rosenblüten entstehen. Hier ein Beispiel bei ‘Mister Lincoln’:
Ein extremes Beispiel zeigt die Sorte ‘Kira’; diese Rose ist aufgrund der Umwandlung der Staubwedel quasi steril:
Mitunter verweisen solche weißlichen Streifen aber auch auf das Erbe der Importe der Handvoll Gartenformen im 18., 19. Jahrhundert aus Fernost …
Verschiedene Blüten am selben Strauch (Sports?)
Rosensorten haben in der Regel einen komplexen Stammbaum – aus verschiedensten Genen. Manchmal schlägt ein Elterngen bei Sorten wieder durch, die Rose zeigt dann beispielsweise Farbspiele in den Blüten oder sogar zwei gänzlich verschiedene Blüten am selben Strauch.
Nicht nur die Blüte kann betroffen sein, auch das Nebenblatt oder das Laub hinsichtlich der Fiederblätter, die Bewehrung zeigt unterschiedliche Stacheln …
Hinsichtlich der Blüte sei hier ‘Hansestadt Rostock’ aufgeführt – Blüten einer Dahlie an einer Rose?
Foto 1 zeigt die original Blüte der Sorte, Foto 2 die Laune der Natur:
Weitere Beispiele finden Sie verlinkt bei der Sorte ‘Winchester Cathedral’.
Lässt sich diese jeweilige „Eigentümlichkeit“ erfolgreich vermehren – in einer gewissen, hohen Quote – zeigt sich ein sogenannter Sport.
Steht die Rose, die diesen Sport zeigt, unter Lizenz, ist auch der Sport „Eigentum“ des jeweiligen Züchters; es zeigt sich ein „rechtliches“ Problem.
Verschiedene Triebe am selben Strauch?
Nicht nur die Blüte macht staunen, auch die Bewehrung lässt mitunter fragen, wie dies sein kann:
Nicht zwei verschiedene Rosen, sondern Triebe einer Sorte am selben Strauch, “Betty”. Dieses Phänomen findet man gleichfalls recht häufig bei Rosen, bei Sorten als auch bei Naturrosen.
Kletterrosen, die nicht klettern …
Wurzelechte Rosen wachsen, wie die Natur es mit diesen Geschöpfen vorgesehen hat. Veredelte Rosen indessen sind für (ungewollte) Überraschungen gut.
Der Einfluss der Unterlage („Wildrose“) auf den sogenannten Edelreis kann beachtlich sein – zum Beispiel, dass eine „Kletterrose“ fachlich schlecht okuliert im Garten einfach nicht klettern will …
Beispiel eines veredelten Auges (Foto 1) und Beispiel eines (wurzelechten) Stecklings (Foto 2):
Es sei diesbezüglich auf den Beitrag Wurzelecht (im Vergleich zu veredelten Rosen) verwiesen.
Die „Lüge“ von Sorten-Etiketten
… und der Rosen-Fotografie.
Papier ist geduldig. Sorten-Etiketten und Fotografien der Rose auch. Was auf diesen Etiketten-Schildchen zu sehen ist, ist meist nicht die Rose, die anschließend im Garten steht. Dies betrifft leider nicht selten auch die Fotografien von Rosen, etwa hinsichtlich Blütengrößen oder hinsichtlich Blütenfarben …
Beispiel, ‘Dames de Chenonceau’ oder ‘Dames de Chenonceau’?
Je nachdem, wer fotografiert:
Wer mag, quäle sich auch durch die alte Erkenntnis, dass man nur der selbst gefälschten Statistik glauben sollte … aber niemals einem Etikett.