Dieser Beitrag ist alt, entstanden aus Notizen der Jahre 2014, 2015. Hinsichtlich der Themen indessen erscheint er mir auch im Jahr 2022 brauchbar, grundsätzlich lesenswert.
Die Quintessenz: Eine gesunde, eigene innere Haltung im aufrechten Gang ist die Grundlage einer guten Website.
Der Rest ist solides, erlernbares Handwerk.
Wie schreibt man eine Webseite?
Ich weiß es nicht! Nur so viel aus dem kann ich anbieten, was ich über die Zeit rund um das Schreiben dieser Webseiten gelernt habe: Finden Sie selbst Ihre Antwort.
Bei mir hat dieses Prozedere für eine gewisse Verortung der eigenen Webseiten zwei Jahre gedauert. Machen Sie es besser.
Texte
Texte? Texte ins Netz zu stellen, ist gewagt. Seien Sie sparsam mit Texten! Im Zweifelsfalle: Schreiben Sie gar nichts. Zeigen Sie Bilder! Irgendwelche Fotos halt; am besten selbstredende und nur selbst gemachte.
Falls Sie zu diesem Absatz vorgedrungen sind, der abschließende Tipp gleich vorneweg.
Solche Seiten wie diese hier, ellenlang, frei jeglicher medialer Interaktion, nur pur schwarz auf weiß, zumal noch aus der Kiste Stümper, Erfahrungen, Kritik, solche Seiten, glauben Sie mir, werden nicht gelesen.
Wollen Sie dennoch Texte ins Web stellen, dann unter dem Gedanken, es für sich selbst zu tun. Ein guter Gedanke. Pflegen Sie ihn.
Aber bilden Sie sich nicht ein, Ihr Text bewirke etwas, was über Ihre eigenen Hirnstrukturen hinausgeht. Entfernen Sie diese Irritation. Ihr Text ist unwichtig, wenig bis gar nicht unterhaltsam; Sie werden keine Bedeutungsebenen für Ihren Text finden; denn »im Web wird nicht gelesen«.
Klar, so macht es auch keinen Sinn, diese Zeilen zu schreiben.
Denken Sie also besser über das Scrollen und das Klicken nach. Habe ich – ich bin leider unbelehrbar, gleichsam konventions-resistent. Deswegen biete ich diese Seiten an, trotzig. Immerhin ist diese Seite endlos und mit vielen Links und ist irgendwie strukturiert!
So ist für jeden – fast schon denkbar – etwas dabei …
Layout
Über Geschmack lässt sich nicht disputieren. [Kant]
Auch der berüchtigte Alleszermalmer wiederholt mitunter bloß.[1] Leicht beruhigend. Der Volksmund wiederholt sowieso: Über Geschmack streitet man nicht gut. – Ach! Immer wieder neu zu entdecken …
Eigentlich eine nützliche Erkenntnis!
Also: Das Layout von Webseiten, das Design, die Präsentation?
(…) jeder nach seiner Façon.
Auch ein alter Fritz! Ha! Irgendeine neue Redundanz des Web-Design, ganz und gar für Ihr Layout. Beliebt, wie man sieht – und warum nicht: jeder so, wie er will …
Das Freiheitsideal der Webgestaltung. Nun seien Sie mal schöpferisch und machen was daraus.
Lesbar, zugänglich, bedienbar!
Hier dürfte man Einigkeit vermuten und folglich klare Antworten: Leitgedanken für die Frage, wie schreibt man denn so allgemein und an sich eine Webseite?
Klare Antworten? Mitnichten. Was Kant übrig gelassen hat und wovon er noch nichts wußte, »zermalmen« halt all die andern – irgendwie …
Spätestens, wenn Zielgruppe als Vokabel des Webdesign auftaucht, wird relativ betrachtet, was andernorts und vermeintlich selbst-verständlich ist.
Lesbar, zugänglich, bedienbar …?
Wer einen festen Anker in der Webgestaltung sucht, muss ihn selbst setzen.
Gar nicht leicht! All diese Für und Wider der Themen medialer Kommunikation in Eigenleistung zurecht zu ruckeln …
Also einmal mehr, streiten wir über das Selbstverständliche und natürlich über den Geschmack!
[1] Immanuel Kant, Werke, Verlag B. Cassirer, 1922, Seite 414. Die alte, lateinische Lebensweisheit wieder einmal zum Besten gegeben, De gustibus non est disputandum.
Und? Wie weiter zu denken? Alle wahren Muster des Geschmacks sind in der Natur, Jean-Jacques Rousseau. Und wie, bitte schön, könnte man über diese wahren Muster wohl streiten?
Wunderbar lässt es sich streiten, über dieses Wahre! Und natürlich auch über das Schöne und das Gute! Wenigstens erscheint mir dies nicht bloß die Quintessenz der Webgestaltung und genau besehen, es ist sogar vernünftig:
Eigenverantwortung ist angesagt, auch und zumal beim Schreiben der ersten Homepage … zurück zum Textabsatz
Nun stellen Sie sich einmal vor, wie Sie vor der Tastatur Ihres Computers sitzen und surfen. Also einmal genau über das nachdenken, was Sie just in diesem Augenblick offenbar tun: Webseiten anschauen, lesen, klicken …
Und während Sie surfen und darüber nachdenken, dass Sie surfen, kommt Ihnen der Gedanke: Wie geht das? Wie ist es nur möglich, dass ich via Klick oder Touch Seiten für Seiten Informationen aller Art präsentiert bekomme – fortlaufend, ohne Unterlass und kein Ende in Sicht?
Wie also wäre es, wenn Sie klicken, eine Seite öffnet sich – und es ist Ihre eigene Website, Ihre eigene Präsentation im World Wide Web! Warum nicht? Einmal gleichgültig, was Sie präsentieren wollen: Ihr Geschäft, Ihren Verein, sich selbst. Vertrauensvoll und zuversichtlich schauen Sie auf Ihre Tastatur und fragen sich nun konkreter: Eine Webseite schreiben, wie das wohl geht? Und zwar so, dass das Ergebnis sowohl Ihren Vorstellungen entspricht als auch das Zweckmäßige hinsichtlich des Mediums »Internet« bedient.
Da schreib ich mal kurz eine Website …. Das war 2006. Mein Handwerkzeug: Der iWeb-Editor von Apple: WYSIWYG (Was du siehst, ist [das], was du bekommst). Ein Programm, ich sage es salopp, mit dem Webseiten gemalt werden. Einmal auf Ihren Computer geladen, Sie ziehen ein Kästchen auf, schreiben was rein, und platzieren es nach Belieben. Ein zweites Kästchen, Foto rein … und so weiter. Ruck zuck alles fertig, auf den Button veröffentlichen gedrückt, etwas warten – und die eigenen Seiten sind in der Welt!
iWeb, ein Programm nur für den MAC. WYSIWYG-Editoren aber gibt es zuhauf. Die damit erstellte Website lief einige Jahre im Netz. Schön anzusehen, vom Handwerk aber gesehen eine Katastrophe. Handwerk? Davon wußte ich nichts: Klick, Seite stets da, hübsche Fotos – alles erschien bestens.
Um 2011 dann ging es durch die Medien: dieses Programm werde von Apple nicht weiter unterstützt und der Vertrieb eingestellt. Eingestellt? Dürfen die das? Und nun? Was heißt das für meine Seiten?
Bitte schön, ich betreibe einen Rosenpark und vermehre Rosen! Diese erste Website war motiviert durch meine Kunden. Und ich glaubte, was ich da sah: Eine recht hübsche Seite, die da war und immer funktionierte, wenn ich ins Internet ging. Für alle Zeiten. Und nun: eingestellt?
Dieser damalige Zwang, mich bewegen zu müssen, zeugt nicht unbedingt von meiner Lernfähigkeit. Mein zweiter Editor: Freeway, ein WYSIWYG-Programm für 200 Euro. Es waren 200 Euro Lehrgeld. Ich schwöre: EIN EINZIGES Kästchen gemalt, etwas hineingeschrieben – und den ganzen Ramsch sofort deinstalliert.
Vom Regen in die Traufe? Besser nicht. Alternativen mussten her. Eine Agentur … oder es selbst auf anderen Wegen versuchen:
Webseiten schreiben?
Wie geht das!
Zwei Jahre hat es gedauert, bis DIESE Seiten geschrieben waren, mit der Hand, Zeile für Zeile in einem Texteditor.
Im ersten Jahr nach der Deinstallation von Freeway habe ich nur noch gelesen, im Web übers Web und diverse Bücher. An dieser Stelle Dank an Herr Kersten, der mir versicherte: Ihre Seite unter iWeb funktioniert auch ohne den Dienst von Apple. Sie haben Zeit!
Zeit, die habe ich mir genommen. Nun ist mein Erst-Werk im Netz – und meine Illusion gestrichen, man werde fertig mit dieser Materie Eine Website schreiben.
… lassen Sie die WYSIWYG-Programme liegen! Das beste dieser Programme ist immer noch schlechter als ein beliebiger, durchschnittlicher Text-Editor. Etwas Handwerk dazu: Sie entscheiden über jedes Komma und über jeden Punkt.
Allerdings ist der Zahn zu ziehen, es wäre ein Leichtes (dies als kleine Schimpfe an die Pädagogik von Hallo Welt.html). Solange es mit Ihrer Website nicht eilt, lesen Sie lieber! Schlau machen ist immer gut. Und lassen Sie sich helfen, jedoch nicht entmutigen. Meine Erfahrung im ersten Jahr der Lektüre:
Je mehr ich lernte, desto desillusionierter lass ich all diese Texte rund ums Web.
»Hallo Welt« per Hand vom Texteditor auf den heimischen Desktop zu bringen, ist leicht. Der Rest nicht.
Wer aber Spaß findet an etwas Technik, an Gestaltung, an Farben und Sprache, an gesellschaftlichen Zusammenhängen und medialer Kultur, an Fotos und an der Kreativität obligatorischer Boxen, der kommt beim Schreiben einer Website – auf seine Kosten!
Eine der wenigen Hilfen (neben einer Vielzahl thematisch fruchtbarer Webseiten) fand ich in einem (kurzen) E-Mail-Austausch mit Herrn Kersten von www.woodshed.de. Vielleicht darf ich sagen, ein Schreiber von Webseiten der alten Schule: einfaches HTML, einfaches CSS und den Mut, alles das, was andere besser können, auch abzugeben (etwa PHP, Übersetzungen).
Die Augen gingen mir rasch auf – und mag auch der eine oder andere die dortigen Referenzen, insbesondere die seit Internet-Urzeit unverändert im Netz stehende Internetpräsenz dieses Anbieters selbst – wie soll ich es sagen – befremdlich, als unmodern, zu schlicht ansehen. Sie tun ihren Dienst! Und die zugrundeliegenden Gedanken seiner Arbeit lesen sich fundiert und halfen mir sehr, einen guten Weg für das Schreiben der eigenen Seiten zu finden. Einen Weg, der das Netz im eigenen Kopf weit aufspannt und das Zweckmäßige bei der Gestaltung der eigenen Seiten nicht reduziert auf einen profitablen Onlineshop oder (ganz blöd gedacht) flippigen Besucherzähler.
Nicht wenige Ansichten freilich teile ich mit Herrn Kersten nicht; dies betrifft insbesondere den Einsatz von Google als seiteninterne Suchmaschine, die Reduktion des CSS auf ein absolutes Minimum, die Fokussierung des Blicks auf schnelle Seiten, so sinnvoll letzteres auch in vielerlei Hinsicht sein mag, insbesondere für eine geschäftliche Internetpräsenz. Dennoch waren mit ihm die Leitgedanken da.
Leitgedanken zum Beispiel hinsichtlich des Web-Designs: Die Aufgabe von Links etwa oder die Frage nach der Schrift im Web.
Die strittigen Fragestellungen waren entdeckt, was zweckmäßig ist für die Webgestaltung im allgemeinen und für das eigene Projekt. Sehr hilfreich.
Die Entscheidung, ich schreibe meine Webseiten von der Pike auf selbst, glauben Sie mir, rief schon Unbehagen hervor. Eigenverantwortung im unbekanntem Terrain türmt Berge von Aufgaben: Wie ein Dörfler in der Stadt … die ersten Zeilen im Texteditor … Wow! Ich fand mich ziemlich mutig!
»Hallo Cirsten« (meine Liebste), selbst geschrieben im World Wide Web. Da staunte der Rosenbauer.
An alle, die ähnliches vorhaben: Man spart weder Zeit, noch Geld – und weniger nervenaufreibend ist es schon gar nicht. Macht aber nichts. Alternativen?
Suchen Sie sich eine gute Agentur – oder lesen Sie zum Beispiel das folgende Kapitel, ausgestattet mit einem Blatt Papier, einem Stift und einem guten Willen.
Wie also schreibt man eine Website? – Mit der Tastatur! So viel kann ich als gesichertes Erfahrungswissen sagen. Wenn man keine Tastatur hat, hilft ein Bleistift und ein leeres Blatt Papier. Gleich also, ob dieses Papierblatt virtuell oder vorläufig aus Holz ist: Was da als erstes drauf kommt? Es sind die Inhalte der Webseite! Was immer Sie auch vorhaben, schreiben Sie es auf. Was da am Ende auf Ihren Notizblättern steht, ist das, was ins Netz soll.
Sie werden mit Ihren Inhalten Ihre Arbeit haben.
Das Schreiben (und das Löschen des Geschriebenen) wird Sie von nun an begleiten: Webseiten werden geschrieben. Die Inhalte, das Layout, Fotoserien und das Design des Logos, was auch immer: Sie werden es schreiben lernen. Webseiten schreiben ist Hand-Werk, lernbar wie jedes andere Handwerk auch.
Handwerk steht immer im Dienst. Ein Haus bauen, ein Auto reparieren, eine Webseite schreiben. Es mag banal klingen,
Webgestaltung und Webdesign haben nur eine Aufgabe: Meinen Inhalten zu dienen.
Alles andere ist Beiwerk – oder Unsinn.
Ihre Inhalte in den Blick genommen, dann geht es los, Schritt für Schritt.
Sie werden in der Webgestaltung Meister ihres Fachs finden, Flickschuster und Betrüger.
Finden Sie für sich die Haltung eines guten, soliden Handwerkers.
Wer ein Haus baut, ist am Ende selbst Geselle oder gar Meister in allen Gewerken – oder er bewohnt möglicherweise ein Haus, in dem Fenster nicht aufgehen, es hereinregnet oder die Haustür beim Öffnen über die Fliesen scharrt.
Und schließlich: Lassen Sie sich nicht entmutigen! Egal, was auf Sie zukommt, Sie schaffen das! Schritt für Schritt.
Einiges, was gänzlich neu und zu erlernen war in Stichworten:
Das Fachjargon rund ums World Wide Web (WWW). Zum Beispiel W3C Recommendations; die Aufschlüsselung der Abkürzung findet sich zwar leicht, Empfehlungen des World Wide Web Consortium. Jedoch zu verstehen, warum die dort aufgeführten Standards für das u.a. Schreiben von Webseiten den Status von Empfehlungen haben, somit nicht zwingend bindend sind, und welche Auswirkungen dieser Charakter auf das Web selbst hat, dies zu verstehen war weniger leicht. Von solchen weitreichenden Begriffen wären einige Dutzend zu nennen. Es genüge jedoch dieser eine, um exemplarisch anzudeuten, dass das eigene Hirn sich weit aufspannen muss, will es dieses Fachlatein rund ums Netz annähernd einordnen und verstehen lernen.
Der Texteditor: Die Auswahl von bummelig zwei Dutzend Editoren reduziert sich von selbst rasch, wenn man einen MAC nutzt; TextMate war meine Wahl; kostenpflichtig, in englischer Sprache und zugleich für meinen Geschmack sehr ergiebig, umfassend, nach gewisser Eingewöhnung gut zu bedienen. Den für einen selbst besten Texteditor zu finden, ist auch eine Aufgabe! (Fraise, Bluefish nutze ich kaum mehr; TextEdit oder dergleichen reicht für die ersten Zeilen HTML, zu mehr nicht.)
Die Fachseiten: Andere Webseiten zu vergleichen, zu prüfen, heißt in deren Inneres reinschauen. Die Inspektoren von Firefox und icab sind diesbezüglich meine besten Freunde geworden. Sie erlauben den Blick über den Quell-Text hinaus bis ins Gedärm. Nicht immer schön, jedoch unumgänglich. Dieses Handwerk der Analyse von Webseiten war auch zu erlernen. (Es hat schon gedauert, diese Inspektoren, Debugger und Co. überhaupt zu finden!) Die zahlreichen Webseiten im Netz, die mir halfen, das Fachliche zu erlernen, kann ich hier gar nicht alle aufführen. Einige dieser Seiten begleiten mich bis heute; vielleicht ergibt sich an anderer Stelle, sie allesamt geordnet einmal aufzulisten. Eine erste Übersicht finden Sie auf der Seite Links.
Die Fachsprachen: Hypertext Markup Language (HTML) – die tippt man in den Texteditor ein und schafft auf diese Weise die (semantische) Grundstruktur einer Webseite. Cascading Style Sheet (CSS), eine Sprache für das Layout der Seiten: das ungeschmückte HTML wird hübsch gemacht. Wie Ausgabegeräte (Browser) mit diesem CSS umgehen, ist sehr unterschiedlich und kann einem an den Rand der Verzweiflung führen! Insbesondere für den Internet Explorer (IE) kursieren unzählige Conditional Comments im Netz: Spezielle Anweisungen für den IE, CSS-basiertes Layout korrekt darzustellen. JavaScript und PHP machen Webseiten dynamisch, erlauben Interaktion mit dem Nutzer. In beiden habe ich reingeschaut, jedoch nur die erste insoweit verwendet, dass meine Seiten auch dann bedienbar bleiben, wenn JavaScript seitens der Nutzer deaktiviert ist. In beide Sprachen mit einem halbwegs aktivierten Verstand auch nur hineinzuschauen macht schon Arbeit; abzuschätzen indessen, ob und inwieweit deren Einsatz für das eigene Projekt zweckmäßig ist, ist noch etwas anderes. Ich war bemüht, beide Sprachen nicht verwenden zu müssen.
Server Side Includes (SSI), frei übersetzt: Vom Server (der HTML-Datei) hinzugefügt. SSI sind eine feine Sache; machen sich auch gut, irgendwie professioneller wirkt die Site. Außerdem ein schönes Rätsel für Stümper wie unsereins: Der Betreiber schreibt auf allen seinen Seiten zum Jahreswechsel das Datum neu …? Bin frisch dabei und schon altmodisch: Ich mag den Gedanken einfach nicht, dass irgendein Server in meine HTML-Dateien herum schreibt; shtml mag ich auch nicht. Also: SSI nötig? Selbst meine automatisierte Datumsänderung in der Fusszeile samt Plappern kommt ohne diese Sprachen daher; zum Jahreswechsel zwei Ziffern (oder dies und das) im Generierten Content ändern, das geht auch – und die alten IE werden schlicht ignoriert. Content wird gar gedruckt; nur kopieren geht nicht und ohne CSS sieht man halt nichts …
Und das alles müssen Sie als Frischling erst einmal herausfinden …
Einige Programme: Gimp für Schmuck-Fotos und für das Logo. Das (ausnahmsweise einmal) komfortable TH-MakerX für die Bearbeitung aller anderen Fotos. XAMPP und FileZilla begleiteten meine ersten Gehversuche mit PHP. Dieser gesamte Bereich ist und bleibt für mich ein schwerer Brocken! Insbesondere hinsichtlich der Einschätzung diverser Sicherheitslücken. Das Password bei FileZilla ist ein Ding! Wer da nicht aufpasst, versüsst möglicherweise so manchem Hacker den Tag.
Die Browser und die Validation: Ich nutze einen MAC, so weit. Auf dem ist Safari, so weit gut. Ich war der (verzeihen Sie) typische Surfer: Mein Auto fährt! Will sagen, alles läuft, mein Browser lässt mich teilhaben an dieser virtuellen Welt des Internets. Diese Position ist nicht gut für das Schreiben einer Website! Manche mögen hier lachen – meinetwegen auch müde lächeln: Ich musste erst einmal in Erfahrung bringen, das Browser nicht gleich Browser ist und die Darstellung der eigenen Seiten im gewohnt-geliebten Safari nicht das Maß aller Dinge. Jetzt teste ich auf Firefox, Chrome, Opera, icab, Safari sowie indirekt (über den PC meiner Liebsten) den IE. Letzteren mit stetig abnehmenden Enthusiasmus und zunehmenden Sarkasmus. Diverse Checker im Netz und rund ein dutzend Validatoren (W3C-Validatoren, Validome, AChecker) gesellen sich dazu. Auch keine leichte Aufgabe gewesen für einen verwöhnten, eindimensionalen, gemeinen Safari-Surfer, die Verbreitung verschiedener Browser-Typen und Varianten einzuschätzen und gute Validatoren zu finden.
Das Diverse:
Typografie zum Beispiel, die für das Netz auch erlernt, sagen wir besser »erforscht« sein will.
Farben zum Beispiel, über die man sich seine eigenen Gedanken machen sollte.
Haftung zum Beispiel, die einem auch lehren kann, was dem eigenen Projekt, dem Web und allen Nutzer gut tut – und was nicht. Das Impressum ist Pflicht; denken Sie es selbst und kopieren Sie nichts!
Persönliches – also die eigenen »Macken«:
Meine niederrheinischen Eigenheiten der Rechtschreibung.
Mein Hang zu Sarkasmus, wenn mir Dinge auf den Nerv fallen.
Die bis heute unbesiegte Redundanz meiner Ausführungen. [Ich arbeite wirklich daran!]
Die Entdeckung der Löschtaste als meine einzige Hassliebe.
Mein unvollkommener Hang zum Perfektionismus, der mir schlaflose Nächte bescherte, um vervielfachte kleine »Fehler« auszumerzen oder sie doch zu belassen (»… nehme ich besser … statt … für Auslassungen oder schreibe ich es einfach via Tastatur: alt⌥ und . (ergibt: …) oder – falsch aber bequem – schreibe ich drei mal . (der Duden nennt diesen Punkt ›Satzschlusspunkt‹; drei mal gesetzt ergibt: ...)?« Optisch zeigt sich bei vielen, jedoch nicht bei allen Schriftarten dasselbe: … / ...).
Fazit dieser »Spitzfindigkeit«: Feinheiten bestimmen die Würze des Gerichts. Die »Auslassung« ist ein Zeichen, wie der »Satzschlusspunkt«. Spätestens beim (Vor-)Lesen ist es relevant … beim Zitat auch … und für das eigene Denken allemal.
Das »Umfassende«
Die erneute Erkenntnis, dass »die (WW)Welt« um den Rahmen meines Projektes Website herum ziemlich groß ist – und einige Gedanken darüber zu machen waren und zu machen sind.
Fazit der Auflistung: Ich lasse mich nicht entmutigen. Sie gefälligst auch nicht. Allerdings war es kein Leichtes für jemanden, der es gewohnt ist, Löcher in den Boden zu graben, um Rosen darin zu versenken. Leicht ist das WWW nicht. Schelmisch gesagt: Dann könnte ja ein jeder Webseiten schreiben!
Ab Haus und Hof: Rosen recherchieren, vermehren, aufpflanzen, der unmittelbarer Kontakt zu Kunden, das macht Spaß. Aber via Internet? Bestellung entgegennehmen, verpacken, zusenden, Rechnung kontrollieren. Bestandslisten aktualisieren. Ein Online-Shop ist zeitgemäß. Ich bin nicht zeitgemäß. Wenigstens nicht in allem, was möglich ist, um heutzutage Geld zu verdienen. Den internationalen Rosenmarkt einmal regional gesehen. Ein Thema von: Unzeitgemäßes – oder: Einkauf ohne Verfolgungswahn?.
Quintessenz: Viel Spaß beim Surfen!
Und mir viel Spaß beim Verkauf meiner Rosen.
Die Geschäfte im Netz
Redlich, authentisch, ehrlich, geprägt von Aufrichtigkeit, Partnerschaftlichkeit und Vertrauen[*].
Die Beurteilung der verschiedenen Standpunkte der Webgestaltung
Responsive Webdesign ist wohlmöglich eines der aktuellsten und heftig diskutierten Themen rund um den Aufbau und die Gestaltung von Webseiten. Eine sehr flexible, an verschiedene Ausgabegeräte (Desktop, Laptop/Notebook) und insbesondere an die moderne Mobilität (Handy) angepasste, innovative Schreibweise von Webseiten.
Konsequent, wenn nicht nur das Layout flutscht, vielmehr das Datenvolumen schrumpft, so wie es Weisshart definiert. Unterschiede der Gestaltung von Webseiten im direkten Vergleich anschaulich gemacht von Nicholas Davision.
Was ist »zeitgemäß«? Keine Ahnung; wenigstens ist sie schnelllebig: Wearables Webdesign. Das WWW in Mini-Format – zu weit in die Zukunft geschaut? Wohlmöglich ist das virtuelle Netz bald tatsächlich RUND, eine kleine, runde Uhr fürs Surfen am Armgelenk? Da »optimiere« wer will …
Diverse Buh-Themen begleiten einen, etwa Frames, Java oder das ungefragte Öffnen weiterer Fenster; die Frage, ob HTML5 schon verwendet werden sollte ist für einen Frischling eher mit Nein zu beantworten [und meine Entscheidung als Frischling, lieber mit XHTML 1.0 Strict zu starten, gefällt mir immer besser, je mehr ich lerne]. Themen, die mir in den Startlöchern selbstverständlich schienen, sind Anlass ausführlicher Diskussionen: Zugänglichkeit (Barrierefreiheit)[1] und ein valides Schreiben von Webseiten.
Der Ton, in dem diese und weitere Themen diskutiert werden, ist für einen Außenstehenden (der ich nun einmal als Rosenbauer bin) mitunter ziemlich barsch.
Diverse Positionen des Schreibens einer Website erscheinen unversöhnlich.
Man muss selbst Position beziehen. Wahrlich nicht leicht.
Für mich ein besonderes Ärgernis bis heute: Was man als unbedarfter Leser in diesen Diskussionen als Argumente vor die Augen gesetzt bekommt, entspricht nicht zwingend dem, was manche Akteure selbst abliefern.
Genaues Hinsehen ist angesagt. Bei den Kollegen der Do-it-Yourself-Liga und nicht minder bei den Agenturen vom Fach.
Noch recht harmlos erscheint es mir als Frischling, die vehementen Beteuerungen der Möglichkeit eines sofortigen Einsatzes von HTML5 zu lesen; in den Quell-Texten mancher Verfechter entpuppt sich dieses Plädoyer als in HTML 4.0 oder XHTML 1.0 transitional verfasst. Der Frischling staunt. Dergleichen jedoch ist, wie gesagt, harmlos und mitunter einsehbar begründet.
Wer allerdings den Zeigefinger hebt, um die Bedeutung zu betonen, wie wichtig ein valides Schreiben von Webseiten, Zugänglichkeit oder Plattformunabhängigkeit sei, sollte in seinen Referenzen und insbesondere auf der EIGENEN INTERNETPRÄSENZ bitte schön Vorbild sein.
Inkonsistentes Web-Design: ein ständiger Begleiter.
Etwa Barrierefrei und valide als pure Werbeschilder, es ist selbst dem Frischling zu platt!
Ich will es einmal bildhaft sagen: Webgestaltung ist eine exotische Welt unbekannter Flora und Fauna mit nicht wenigen Mimikry-Experten. Für einen halbwegs geradlinigen Weg recherchiert man lieber die Quellen, wo diese »Experten« abgeschrieben haben. Dies betrifft Agenturen und Do-it-Yourself-Kollegen gleichermaßen.
Einen ergiebigen Einblick zum Beispiel in HTML5 in deutscher Sprache von jemanden, dem Abschreiben gänzlich fern ist, Peter Körner: Wahrlich keine leichte Kost. Von solchen Köpfen lernt man viel, selbst dann, wenn man nicht alles versteht.
Natürlich habe ich überlegt, eine Agentur zu beauftragen. Hatte ich doch keine Ahnung von Nix, mit der Rosenschule Arbeit genug – es wäre bequem gewesen.
Heute bin ich ganz froh, keine Agentur beauftragt zu haben.
Webseiten schreiben, eine spannende, lehrreiche, gute Sache.
Eine Herausforderung für Agenturen, die ihre Arbeit ernst nehmen. Und eine prima Gegenmaßnahme, um zum Beispiel als Rosen-Fachidiot nicht gänzlich zu verdummen.
Den Blick schulen
Wer in der Rosenwelt resistente Rosen oder dauerblühende Rosen oder prämierte Rosen als pauschal empfehlenswerte Sorten anbietet, versteht entweder nicht viel von Rosen – oder er nutzt die Unwissenheit von Kunden aus, um zu verkaufen.
Warum sollte dies für das Thema Wir schreiben Ihre Website anders sein?
Meine Erfahrungen rund um Webseiten sind die eines Laien; ebenso meine Erfahrungen mit Agenturen. Aber es sind Erfahrungen. Und die schreibe ich jetzt hier auf:
Mitunter ist das W3C Werbeschild in (Agentur) eigener Sache, mehr nicht. Das ärgert mich.
Auf allen Systemen darstellbar – Zielgruppengerecht aufbereitet (…) optimiert (…) nicht selten Floskeln. In Kombination mit der Selbstdarstellung eines hochwertigen Webdesignseine Dreistigkeit:
Wenn Umlaute und das deutsche ß als Rauten erscheinen, Schriftgrößen bei 200% Vergrößerung unleserlich bleiben, Mobiles Internet nicht einmal thematisiert wird.
Wenn die Druckversion der Seiten fehlt, die semantische Struktur missachtet wird, HTML-Elemente fürs Layout verbraucht werden, Links keine Auszeichnung erhalten, Abkürzungen und Fachbegriffe keine Erklärung.
Wenn in der gesamten Präsentation einer Agentur nicht eine einzige Zeile aufgewendet wird für die Texte und damit für die Inhalte der (Kunden-) Seiten.
Wenn Nutzer von ScreenReader oder anderen hilfreichen und notwendigen Ausgabegeräten ausgeschlossen werden.
Wenn mein Geschäft und mein vertrauter Kundenstamm stattdessen ausgewechselt werden durch dumme Allgemeinplätze eines typischenOnliners und einem Shop.
Wer Zielgruppe ist, weiß allein der Nutzer, der die Seite mit seinem System aufsucht; mit oder ohne Handicap, sitzend vor dem heimischen Desktop oder joggend via Handy, mit Kenntnissen oder ohne, konsumbereit[*] oder nicht.
[*] Konsumbereit – was für ein bescheuertes Wort! Freilich aber ein Art Lieblingswort mancher Agentur: konsumbereite User erreichen … Wir beraten! In der Selbstreflexion klingt es eher befremdlich: Ich sitze hier vor meinem Desktop mit einer Tasse Tee (… und bin konsumbereit!)
Ein diesbezügliches Beispiel, was mich besonders verärgert hat, ist Thema des Beitrages Von Anglern, Ködern und Fischen. Es lehrt, dass es für die Beurteilung einer Agentur für das eigene Projekt nicht genügt, vertrauensvoll deren Präsentation zu lesen oder sich durch deren Referenzen zu klicken (insofern sie überhaupt verfügbar gemacht werden).
Mein mittelmäßig begabter Verstand wenigstens hat damals nicht gereicht, um mir deutlich zu machen, was mich an einigen Präsentationen von Agenturen irgendwie gestört hat. Wenn mir heute etwas komisch vorkommt, dann schaue ich mit meinem kleinen Handwerkskasten gerüstet genauer hin. Die ärgerlichste Erkenntnis:
Des Lesens kundig zu sein, reicht einfach nicht, um die Güte einer Agentur zu ermitteln.
Man muss in die Eingeweide der Präsentationen schauen, was recht paradox erscheint und es wohl auch ist.
Wenn nämlich ein Kunde das Know-how mitbringen muss für die Beurteilung der Qualität einer Agentur. Ansonsten bleibt nur ein Orakeln im guten Glauben.
Eine Agentur bietet hervorragende Arbeit: Wie aber können Sie das wissen?
Gar nicht; Sie müssen es auch nicht. Denn es ist nicht mein Job als potenzieller KUNDE einer Agentur, fachlich prüfen zu können, ob das Angebot der Agentur Substanz hat.
Beim Kauf einer Rose ist es nicht anders.
Auf eine Prüfung jedoch vertrauensvoll zu verzichten, gleicht einem Lotteriespiel mit dem eigenen Projekt. Sei es ein Projekt für den Garten, sei es für das World Wide Web. Letzteres ist allerdings ein größeres Terrain mit mehr Verantwortung.
Weitere Gedanken, die mir heute durch den Kopf gehen, wenn ich Präsentationen von Agenturen lese:
Solides Handwerk ist darstellbar, so dass ein Laie es versteht. Einfache Sprache, lesbare und lesenswerte Texte, anschauliche Beispiele. Es ist eine gute, jedoch selten praktizierte Werbung. Denn derjenige, der eine Agentur aufsucht, will Antworten: authentisch, klar und deutlich vermittelt. – Oder etwa nicht?
Alle Referenzen sind verfügbar – alle, auch die weniger guten. So arbeiten wir, das haben wir schon gemacht. Ganz schlecht: Eine Auswahl auf Anfrage aus mehreren hundert Referenzen anzubieten. Das macht skeptisch. Authentisches, offen gelegtes Handwerk überzeugt, eine vermeintlich clevere Auswahl von Präsentationen nicht.
Werkzeuge der Qualitätsprüfung werden genannt, die dem Interessenten zeigen: Darauf achten Sie bitte. Klasse gemacht! Hilfreich.
Problemfelder werden deutlich gemacht, etwa Datenschutz, Kompatibilität, Zugänglichkeit.
Dies zusammengenommen vermittelt schon Kompetenz.
Offenbar immer noch Thema: Frames – exemplarischer Unsinn – hüpfende Animationen, blink, Besucherzähler, Flash-Intros, Pop-up-Fensterlein, Daumenkino (automatisch abspielende Bilderleisten), automatisierte Soundfiles. Beiwerk, in der Regel überflüssig, nicht selten peinlich, störend, nervend. In keinem Fall eine Referenz.
Was man als Laie nicht sieht, worüber man sich mitunter nur wundert: Der übertriebene Einsatz von Technik. Beispielsweise dann, wenn JavaScripts die Bedienbarkeit der »professionell« geschriebenen Seiten bestimmen. JavaScripts aber werden von Nutzern aus verschiedenen (guten) Gründen im Browser (grundsätzlich oder mitunter) deaktiviert; wenn keine Alternative zum nützlichen JavaScript von Seiten der Agentur hinzukommt, ist Ihre Webseite für manchen ein lebloses Plakat, insofern der Nutzer überhaupt etwas sieht. Ausgerechnet eine Seite über Rosen muss als Beispiel dienen: www.adr-rose.de. Sehr ärgerlich, nicht nur für mich als Rosenbauer. Und gewiss keine Referenz.[*]
[*] Manche Experten der Webgestaltung sind auf ihren eigenen Seiten auch nicht besser. Mediaevent, lehrreich und gut. Nur blöd, die Navigation funktioniert nur mit JavaScripts.
Der Ausschluss von Nutzern durch einen übertriebenen Einsatz von Technik bietet nie eine »Referenz« – es zeitigt eher eine ungehörige Ignoranz bis eine erschreckende Inkompetenz der Sparte Wir schreiben Ihre Internetpräsenz …. Machen Sie sich schlau und antworten: »Besser nicht …«
Freue mich immer wieder, wenn eine Agentur die Zeit findet, den Mut hat und den Verstand, einige Gedanken über das World Wide Web anzubieten, die erkennen lassen: das Netz im Kontext von Recht, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur. Keine Kür, sondern Pflicht.
Eine Agentur stellt in meinem Auftrag meine Internetpräsenz ins »weltweite Netz«. Da sollten beide schon wissen, was sie da tun.
Inhalt vor Design
Thesenhaft
1. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Er ermöglicht nicht nur das Web, vielmehr: für ihn ist das Web da. Bei nicht wenigen Webseiten und Akteuren im Web überwiegt der Eindruck, es sei umgekehrt: Die Nutzer des Web seien für die eigene Webseite da.
2. Niemand kann Ihnen sagen, wer im World Wide Web Ihre Seiten aufsucht, warum er es tut und ob er sie nutzt. Wohl aber kann man Ihnen sagen, wie die Voraussetzungen sind, dass jeder Nutzer des Web Ihre Seite aufsuchen und nutzen kann.
3. Die Eigendynamik des Web. Hilfreich, wenn eine Agentur mir vermittelt, dass ich damit leben lernen muss: Den Inhalt vor das Design stellen, selbst dann, wenn das Design der eigentliche Inhalt ist.
4. Die Nutzer des Web vor das Design stellen, selbst dann, wenn Sie überzeugt sind, Ihre Kundschaft und deren Vorlieben zu kennen.
Ihre vertraute Kundschaft aber sind nicht die Nutzer des Web. Durchgestylte Flyer können Sie zuhause in Kunden-Briefkästen schmeißen. Das macht Sinn. Im WWW aber verteilen Sie nichts und Sie kennen niemanden …
Mögen Sie diese vier Punkte nicht, lautet meine Empfehlung: Bleiben Sie offline.
Ansonsten gelte:
Das Design im Dienst der Inhalte für die Nutzer des Web.
Zwischenfrage
Warum schreiben Agenturen zu wenig darüber, dass der Inhalt der Webseite das einzige tragende Gewicht der Webgestaltung ist?
Agenturen
1. Die erste Frage lautet, welche Inhalte, lieber Kunde, haben Sie denn? Dann die Beratung, wie man Inhalte im Web bereitstellt. Damit ist die Webseite geschrieben!
2. Wenn eine Agentur in der eigenen, hauseigenen Präsentation nicht Inhalte, Texte thematisiert, suchen Sie sich eine andere. Glauben Sie weder dem Design, das Sie präsentiert bekommen, noch den Optimierungs- und Maximierungs-Versprechen. Ihre Inhalte ins Web zu stellen, man muss es wiederholt sagen, dies ist die einzige Aufgabe von Agenturen. Dies gilt auch, wenn Sie Designer sind und das Designern der Inhalt Ihrer Webseite ist. Finden Sie über Texte, Inhalte von Webseiten auf den Agentur-Seiten nichts, wird Ihnen diese Agentur kaum weiter helfen können.
Homepage
1. Haben Sie keine Inhalte, erübrigt sich das Projekt Website und die Beauftragung einer Agentur.
2. Wenn Sie nichts zu sagen haben, warum sollte sich eine Agentur auch dafür hergeben, für Sie »Inhalte« (?!) zu verfassen, um via Optimierung Ihre durchgestylte Homepage auf Platz 1 zu katapultieren, bei Google und Co.? Wer will das lesen? Aus Ihrer Perspektive: Was wollen Sie da, auf Platz 1?
Ernsthaft: Wenn Sie eine Agentur finden, die derlei trotzdem macht, verschwenden Sie Geld und, um es missionarisch zu sagen, Sie sind vom rechten Weg abgekommen … Niemand will Ihre (fremd- oder selbst-) gepuschte Homepage sehen. Sie verärgern nur Nutzer des Web.
Quintessenz
Knallen Sie einer Agentur Ihren fetten Inhalt auf den Tisch! Das muss knallen! Gute Agenturen sind wie Suchmaschinen: Die lieben Inhalt! Von dieser Prämisse für eine »gute Agentur« gehe ich wenigstens aus. Aus fettem Inhalt lässt sich was machen! Für Sie, für die Nutzer, für das Web.
Vorgehensweise
Inhalt (dann lange Zeit nichts) … Design. Seite 2: Inhalt … Design. Seite 3: … Und zum Schluss können Sie die »Website« gerne »optimieren« …
Verwechselungsgefahr
Ich erwarte von einer Agentur Fachkenntnisse, die über Design, Shop-Gestaltung sowie Optimierungs-Strategien hinausgehen.
Mitunter ist schon der »Disclaimer«, das Impressum oder diverse »Nutzungsbedingungen« einer Agentur diesbezüglich aussagekräftiger als der ganze Rest!
Exemplarisch: Wenn eine Internet-Agentur einen sinnbefreiten »Haftungsausschluss« auf die eigenen Seiten kopiert hat, schreibt sie meine Seite gewiss nicht. Wenn sich im (»generierten«) Impressum dieser geschäftlichen Web-Präsentation nicht die notwendigen, dafür aber unreflektierte Angaben finden, wie will diese Agentur dann mein Rosen-Geschäft ins Web stellen?
Wer »hochwertiges Webdesign« verspricht und Grundregeln der Typografie missachtet, missversteht »hochwertig«.
Die Sprache macht ihr Übriges: Wer die Nutzer des Netzes als Shopper, (konsumbereite) User, Onliner, Onlooker, No Shows und dergleichen bezeichnet, sieht in mir wohl auch nicht viel mehr. Da mag die Anrede noch so süffisant sein. No Shows und derlei sind nicht meine Kunden. Mir zu wenig! Viel zu wenig! Dieses Kunden-Management-Getue, deren aufgeblähtes Vokabular samt deren Versprechen. Es ist unstimmig – irgendwie.
Wer mich für blöd hält, bekommt natürlich mein Projekt nicht in seine Hände. Selbst dann nicht, wenn ich blöd wäre. Sollen diverse Säulendiagramme digitaler Wertschöpfung bei den Kollegen meinetwegen nachweislich gen Himmel gehen. Ja und? Als Bezahlung aber: Was für ein Palaver im Kopf!
Gut zu überprüfen in einer kurzen Selbstreflexion:
Es ist dumm, Aufrichtigkeit mit Naivität, wirtschaftlichen Erfolg mit Qualität sowie technische Raffinesse mit Gehalt zu verwechseln.
Sie (als Kunde einer Agentur) wollen Ihre Seiten später selbst pflegen? Ein guter Gedanke und auch gut, wenn Agenturen dieses Vorhaben deutlich unterstützen … Allein schon deswegen: Sie müssen Ihre Inhalte fortlaufend pflegen, nicht irgendeine Agentur. Lernen Sie mit Hilfe Ihrer Agentur das Verwalten Ihrer Inhalte im World Wide Web. Wenn Sie Zweifel haben: Sie lernen das – und machen es am Ende besser als jede Agentur!
[Übertragbare Schlüsselworte und Gedanken für die Überprüfung von Agenturen. Agenturen sollten: Qualitätsprüfung an die Hand geben, Problemfelder benennen, Handwerk darstellen, Referenzen offen legen, Pflegeanleitungen anbieten, über den eigenen Gartenzaun hinaus auf die Kultur der Rose schauen … auf die Kultur des WWW …]
Ein Punkt, bei dem ich ungehalten werde (meinetwegen: boshaft, polemisch oder naseweis): Die Sprache des Web, die Sprache im Web, die Sprache von Agenturen; weil man als Laie oft nur das geschriebene Wort hat.
Im Zweifelsfalle ist das geschriebene Wort der berühmte Strohhalm, an dem Surfer in den Weiten des WWW Halt finden.
Das geschriebene Wort ist das A und O der Webgestaltung.
Lesen und Schreiben haben mindestens gemeinsam: mitdenken ist angesagt, über das sichtbar Geschriebene hinaus. Ansonsten versteht man nichts. Mitdenken erfordert Distanz zum Text, wenn man nicht will, dass der Text für einen denkt. Das nennt man dann Verführung oder Demagogie.
KLARTEXT statt Dresch-Phrasen, liebe Agenturen – und liebe Rosenanbieter …
… beim Schreiben und Lesen.
Unzumutbare Worthülsen, seicht, suggestiv, psychologisierend, der Gehalt heißt »Floskel« – und nicht selten wenig wertschätzend … derlei mag man wirklich nicht mehr hören! Eine unsägliche Diskrepanz zwischen dem geschriebenen Wort und der handwerklichen Präsentation zeigt sich oft erst dem zweiten Blick. Teilweise eine Unverfrorenheit, was als »professionelle Webgestaltung« geboten wird: in Worten, in Bildern und im Design.
Wir sind ein flexibles Team mehrerer Spezialisten (…)
[flexible – so, so … engagiert … kundenorientiert … hochmotiviert … leistungsorientiert … – ja, ja … Team …,
das ist gut, hört man gern … Spezialisten:],
Webdesigner, Texter (…) [die übernehmen] genau die Aufgaben - und nur die Aufgaben - die sie perfekt beherrschen. [sic!]
[Aufgaben perfekt beherrschen: selig, wer glaubt. Zumal selig, wer an sich selbst glaubt im Umgang mit seiner Muttersprache.
Es stört, wenn diese Spezialisten Bindestrich (-) und Gedankenstrich (–) nicht unterscheiden. Es liest sich nicht nur unstimmig, es ist peinlich zur Selbstdarstellung: Qualitativ hochwertiges Webdesign liest man, versteht es aber nicht …
Internetmrketing [sic!] in der Meta-Angabe description macht sich perfekt. Eine Angabe, die von Suchmaschinen gerne als Teil der Seitenbeschreibung aufgeführt wird … und in diesem Fall bei der Auflistung der Suchergebnisse schon für Irritation sorgen dürfte.
Flüchtigkeitsfehler und Perfektion harmonieren schlecht.
Mit stong hebt man das eigene Logo nicht hervor, sondern mit strong; clas macht kein Design, sondern class …
Die seiteneigene Schrift erscheint in Miniatur, mitunter unerklärlich kursiv, fahl grau. Selbst 200% Vergrößerung hilft kaum. Hochwertiges Webdesign von Spezialisten sieht für mein Auge anders aus, lesbar …
Eigentlich schon ausreichend für den Klick »schließen«. Wer noch nicht genug hat:
Die Kennzeichnung etwa englischsprachiger Wörter fehlt. Besonders blöd bei Links, wenn auch der title fehlt. Abkürzungen bei Links ohne irgendetwas Erhellendes sind ganz besonders blöd: W3C. Fachlatein als Blind Date. ScreenReader lesen dergleichen wie ein Erstklässler. Klingt in Deutsch wie Toiletten-Werbung: W-Drei-C (»mit uns« – in drei Schritten zum sauberen Klo?).
Die Textcodierung fehlt. Zwar führt dieser Mangel nicht bei allen, jedoch bei manchen Systemen dazu, dass deutsche Umlaute und das ß als � erscheinen:
Das kostet Sie Faxgeb�hren oder Porto - sonst nichts.
Schön, kostet nichts. Ein Satz, acht Wörter, zwei Lesehürden: � und dieser Bis-Strich. Zuzüglich der meines Erachtens zu kleinen Schrift. Pate: Google, 12px mit 3ex in Fahlgrau – Pah!
Falls dieser Mangel fehlender Textcodierung aus irgendeiner Grundsatzdebatte heraus Absicht war, es geht freundlicher: Faxgeb♥hren – sonst nichts. Smileys …?
Berücksichtigen Sie die Wünsche Ihrer (zukünftigen) Kunden.
Warum sollte ich das tun? Für die (assoziativen) (Zu-)Gewinne in Klammer(-angabe)?
Eine gute Internet-Agentur für hochwertiges Webdesign? Ach was, nicht nur lesen, vielmehr hinschauen: und weg damit!
Inhalte – Texte – Design
Die Inhalte einer Kunden-Website fand sich in einer Agentur-Präsentation ausschließlich in einem, in dem folgenden Satz thematisiert. Mit Unbehagen gelesen:
Wenn Sie keine Texte haben [sic!], verfassen wir auf Wunsch Texte, die fürs Internet geeignet sind (…)
Hop, Hop – salopp:
Keine Texte? Keine Inhalte! Keine Website!
Was soll IHRE Internetpräsenz im Netz – mit Texten einer dummen Agentur?
Bleiben Sie offline.
Gehen Sie mit der angedachten Investition für diese Agentur lieber mit Ihrem Partner fein aus – je nach Größenordnung: gönnen Sie sich einen Urlaub …
Stattdessen?
Design, Verkaufs-Strategien, Optimierung der Seiten fürs Netz: Es sind die bevorzugten Themen. Ellenlang erörtert. Inhalte, sprich Texte: schlicht als Thema ausgeklammert. Ein Unding!
Es bliebe: kommentarlose Bilderbögen oder die Phrasen-Maschine »spezialisierter« Allrounder einmal so richtig auf Touren gebracht. Geeignete Texte fürs Netz?
Sind Sie schon angemeldet?
Herzlich willkommen auf unsern Seiten!
Die Rose, die Königin der Blumen — frisch vom Feld und in bester Qualität von (…) [Mit Copyright der Internet-Agentur für Texte und Bilder im Impressum.]
Sind Sie schon angemeldet? (…) Zum Shop (…)
[Button:] Weiter (…) weiter (…) weiter (…) Ihr Warenkorb ist leer! (…) Zurück zum Einkauf.
Die schönsten Rosen aus Schleswig-Holstein (…) [Gähn …]
Kunden, die sich für diese Rose interessierten, kauften auch dieses und jenes (…) [?! – wie erfährt man denn so etwas?]
Ihr Warenkorb ist immer noch leer! (…) [wäre mal erfrischend: Ihr Warenkorb ist IMMER noch leer!]
Sind Sie schon angemeldet? [Nö!]
Auf solchen Seiten kann man bestenfalls »Schnäppchen« machen - i.d.R. noch nicht mal das.
Geeignete Sprache des Web? Von Spezialisten? In Teamarbeit? GOTT bewahre uns davor.
Der Hamburger Fischmarkt lehrt, wie man mit Herzblut in die Welt schreit: GIB MIR DEIN GELD …. Diese Marktschreier machen einen echt coolen Job …
Ihre Seite indessen klick ich weg! Da mag sie noch so »optimiert« eine unbedeutende Zeit lang auf Seite 1 bei Google herumdümpeln.
Sie werden weg-ge-klickt! Und begeben sich in eine Spirale, bestimmt und geprägt von inhaltsbefreiten Marketer und Designer, in deren Strudel Sie nicht gezogen werden wollen …
Ziele als Phrasen
Den Löwenanteil der konsumbereiten User erreichen Sie, wenn (…)
Warum dieses Vokabular? Wie sieht diese Agentur meine Arbeit, mich als ihren potenziellen Kunden sowie meine eigenen Kunden?
Ich würde Kunden, die bei mir Rosen kaufen wollen, niemals als konsumbereite User betiteln, geschweige begrüßen.
Solche Vokabeln haben in keinem Kontext Stil. Sie sind weder für die Fremd- noch in der Selbstwahrnehmung zu gebrauchen.
Ich lasse derlei in meinem Denken nicht zu.
Dumme Urinstinkte der Geschäftemacherei: Löwenanteil. Reißen Sie sich den fettesten Happen aus der virtuellen Beute? Seien Sie ein »Löwe«: Jagen, stellen, fressen? Wir beraten!
Dank dieser Agentur werde ich offenbar zum König des WWW. Ein abstruses Geschäftsmodell, jedoch einfach, intuitiv, animalisch.
Allen Mitbewerbern in dieser WWW-Serengeti nur die Reste, magere Reste. Die Knochen … Ha! Es kann nur einen König in der Steppe geben: … MICH]
Was für ein bescheuertes Konstrukt von Geschäft und Kundenbeziehungen.
Konsumbereite User [irgendwie ein Kandidat für das Unwort des Jahres].
Kunden erreichen, Interessenten erreichen, in meinem Fall: Rosengärtner/-innen erreichen?
Es wäre das Minimum. Mit Verlaub, es wäre das absolute Minimum.
Seichtes, banales Minimum. Und der Rest?
Billige Appelle an einen derben Geschäftssinn. »(Zukünftige) Kunden … Internetmrketing … Löwenanteil abgreifen … Konsumbereite fressen … Spezialisten für hochwertiges Webdesign … Wir beraten …«.
Und so ein Quatsch wird ver- und gekauft! Von Spunds, die noch ihren Platz suchen, verkauft für vergleichsweise geringes Entgelt, von »Machern«, die sich fest im Sattel wähnen, für horrendes Geld.
Im Kern bezahlen Sie nicht selten nur dummes Zeug:
Die Konvertierung
Kunden erreichen, die ohnehin kaufen wollen. Schön. Nur nicht sonderlich originell. Viel besser, liebe Agentur zuvor, Ihr Kollege; der orakelt mir effizienter:
Wir konvertieren Besucher zu Stammkunden!
[Hervorh. von mir]
Konvertierung? »Oh Mein Gott … saying of Jesus!« – Lieber Religionsfreund: Es ist vollkommen unpassend, hier derart zu reagieren! Wahrhaft unpassend. Nur legeres Vokabular der IT-Branche. Und längst schon praktiziert: Technische und psychologische Raffinessen werden vorgestellt, um unbedarfte Onliner in Konsumbereitezu verwandeln. Dazu gehört, die Nutzer des Netzes, die sich verirrt haben, irgendwie auf den eigenen Seiten zu halten … und sodann zum Kauf zu bringen. Wohlgemerkt: auf Ihren Seiten, nicht auf den Seiten Ihrer Mitbewerber. Bei begründeter Unzufriedenheit erstatten wir 100% der Kosten der betroffenen Module zurück [ebd.]. Was will man noch einwenden: Los geht’s! Conversion-Optimierung.
Also, anstatt auf Gottes Pfaden: Wie wäre es konkreter mit einem unmerklich individualisierten Online-Shop? Personalisierte Werbung in der Strategie eines gewinnmaximierenden Erlebnis-Einkaufs, um mich und selbstverständlich alle Surfer dieser Welt, insoweit mit Geld in der Tasche, richtig »glücklich« zu machen? In welcher Reihenfolge auch immer: Marketer, Betreiber der Website, Kunde … Dem modernen Einkauf auf der Spur. Digitale Wertschöpfung … im Netz.
Surfer und User nun doch irgendwo im Kontext Wasser zu Wein.
Wir beraten!
Meine Website über Rosen in die Hände dieses selbst-apostolischen Auftrags solcher Marketer legen?! Besser nicht. Welche Kunden-Vorstellungen und Geschäftsstrategien haben wir denn da? Man verkauft sich, wenn man nicht aufpasst, selbst gleich mit: für maßlose Gewinne.
Um es klar zu machen: Man redet über Sie. Und das sehr erfolgreich. Sie sind die frei verfügbare Ware im Verkauf dieser Marketer.
Sie sind in diesem Vokabular genau diese »Zielgruppe«, von der Sie in solchen Werbe-Anbiederungen lesen, sobald Sie aus diesem Denken heraus eine Agentur beauftragen, um Ihre Internetpräsenz schreiben zu lassen.
Zielgruppen erreichen? Anstatt irgendwelchen imaginären Zielgruppen altbacken hinterherzulaufen, sind wir mal nicht so wählerisch und machen uns doch lieber welche: Conversion-Optimierung! Ein Kandidat für den Marketing-Excellence-Awards-Müll. Und für das Unwort des Jahres.
Alles ganz einfach
Etwas Technik, etwas Psychologie, etwas Neuromarketing, schwups, der Besucher kauft alle Lager leer, weil er Dank Optimierung (via Fachlatein) scheinbar selbst zur Erkenntnis findet Ich kann nicht, ich will nicht, ich muss kaufen!, so die originelle Kurzfassung. Offenbar für diejenigen gedacht, die das Fachlatein nicht verstehen. Oder doch ernstgemeinte Zielsetzung? Nutzer des Web solange beeinflussen, bis sie kaufen. Was auch immer das Produkt sei. Wir beraten!
Das selbe Versprechen wie beim Kollegen zuvor mit seinem »Löwen«. Jedoch sprachlich und in den grafischen Darstellungen »brilliant(er)«.
Diese Zielsetzungen funktionieren nur manipulativ. Für alle Branchen, für Sie und selbstverständlich für Ihre Mitbewerber. Die sind nämlich auch Kunden dieses Konzepts. Los geht’s! Rüsten wir allesamt mal ordentlich auf im Dienst am Kunden. User-Insights. Dank des Kunden-Managements den Markt abschöpfen.
In diesem Kontext finden sich nicht nur harmlose, lustige Phrasen, sondern nachdenklich stimmende, ärgerlich machendeSichtweisen auf die Nutzer des Netzes. Also auf mich, auf meine Kunden, auf Sie. Hier bin ich mir einmal der Nächste.
Mein Liebling unter den hirnlosen Strategien:
Änderung der Nutzer-Motivation durch passende mentale Konzepte.
Gemeint ist: Website als Spinne im Netz. Unmerklich. Für Fische? Nochmals, dergleichen läuft unter: (Conversions-) Optimierung.
Das Kunden-Beziehungs-Management schafft es, etwas zu verkaufen, was ihm gar nicht gehört: die Nutzer des Web.
Also MICH, meinetwegen auch Sie … hier bin ich mir wieder der NÄCHSTE: Ich verbringe den Tag damit, solche Strategien aus meinem Gesichtsfeld zu klicken …
Aber:
Solche Strategien funktionieren aus der Sorge der Betreiber von Internet-Präsentationen heraus, man könne im World Wide Web untergehen, wenn man nur das anbietet, was man kann und hat.
Dass dieser Gedanke nicht unbegründet ist, dafür sorgt die Spirale der Aufrüstung des sog. Kunden-Beziehungs-Managements schon selbst.
Beziehungs-Strategien
Der Marketer des Customer-Relationship-Managements generiert Kundschaft, indem er die Geschäftsinhaber im Web gegeneinander ausspielt. Kauft der erste das Produkt des Marketers, kauft es auch der zweite. Die begrenzten Rahmenbedingungen der eigenen Internetpräsenz gekoppelt mit dem Versprechen unbegrenzten Wachstums im und durch das Web. Im Kern ein Schneeballgedanke. Ausverkauft wird dabei der User, mittels einer ungebremsten Entwicklung technischer, psychologischer sowie verhaltensanalytischer Verfahren der Webgestaltung. Geschäftsinhaber kaufen keine Module, die sie bei Unzufriedenheit wieder aus ihren Seiten ausbauen und zurückgeben könnten. Es sind Beziehungs-Strategien der Marketer, die zunehmend das Web prägen. Derlei kann man nicht nach Belieben ein- und ausbauen mit einer 100% Kostenerstattung, weil der erhoffte Kundenstrom in die gewünschte Richtung ausbleibt. Einmal im Kopf und auf den Seiten, sucht man den Marketer, der noch dissozialer, maßloser und effizienter ist. Was passiert, wenn zwei Firmen derselben Branche an einem Standort (dem WWW) beim selben Marketer dieselben Module kaufen? Es bleibt ein Gewinner über: Der Marketer.
Viel Spaß mit Ihrem Geschäft.
Tipp: Erahnen Sie ein solches Konzept auf eine der von Ihnen besuchten Seiten, klicken Sie es weg! Sie werden nur verarscht. Verramscht könnte man auch sagen. Oder verwurstet … Bei Firefox gibt es unter Chronik und mittels rechte Maustaste auf dem Link folgende Einstellung: Gesamte Website vergessen. Sie werden in Ihrem Leben, ob offline oder online, nichts vermissen.
(…) erfolgreich nennen wie einen Internet-Auftritt genau dann, wenn [der Kunde] damit mehr Geld erwirtschaftet oder einspart, als er für den Internet-Auftritt ausgegeben hat.
[Aha! Genau dann! Ein Mathe-Rätsel für Drittklässler? Erfolgreicher Internet-Auftritt: Kosten EUR 2500,00 für den Auftritt. Nach einer unbestimmten Zeit wird erwirtschaftet: EUR 2500,01. Vermutlich kann man dieses Erfolgs-Versprechen nicht einmal verklagen. Phrasen für die Dummerchen des Web? Worthülsen mit Null Inhalt im Duktus von (ökonomisch) WICHTIG. Bald satirisch-witzig in diesem Kontext:]
Die Top-Verkäufer …
Kennen Sie jemanden, der Ihnen besser beim Verkaufen helfen kann als es Top-Verk�ufer k�nnen? [sic! ebd. Über uns]
[Mal nachdenken: Fachverkäufer? Meine Mutter? Prof. Fielmann mit seiner Marketing-Ethik? Jean-Claude Biver, von dem es heißt, er sei ein Marketing-Genie? Sind das bessere Top-Verk�ufer? Ich werde über Ihre Frage ernsthaft grübeln!]
Was soll eine derartige Selbstdarstellung in eine (vermeintlich) rhetorische Frage gepackt bewirken? Was wohl soll sie in meinem kleinen, ängstlichen Kopf lostreten? Für den Verstand jedweden Kunden eine Beleidigung.
… und h1-Strategen
Der Köder muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
[sic!]
Ach, wissen Sie, diese Bilder …
Ein derart billiger Zeitgenosse, der im Jahr 2013 altbackene Metaphern gedankenfrei als »Konzept« in h1-Überschriften verpackt, verdient einfach einen eigenen, kostenfreien und persönlich gestalteten Beitrag: Von Anglern, Ködern und Fischen – ein Beispiel. Ein Beispiel virtueller Wirklichkeit, die im realen Leben tatsächlich KUNDEN gewinnt, traut man den Referenz-Versprechen des Anbieters. Muß man wohl, denn es ist zu befürchten, sie sind nicht alle frei erfunden. Unglaublich, was diese Agentur-Präsenz an gesammelten Blödsinn der Webgestaltung stellvertretend vereint! Eine Internet-Agentur aus der ersten Internet-Stunde. Jeder Analyse wert.
Streichen Sie zum Spaß einmal alle feinen und groben Phrasen, alle Null-Aussagen, die ganze suggestive Rhetorik derartiger Selbst-Darstellungen diverser Internet-Agenturen, dann haben Sie möglicherweise am Ende: Nichts.
Es ist ähnlich der Homöopathie, solche Anbieter schreiben Webseiten, die immer weniger enthalten, je mehr man liest … nicht mehr nachweisbarer, potenzierter Gehalt. Und doch auf dem Markt irgendwie wirksam.
Keiner weiß, wie das geht …
Denken Sie einfach über Ihre eigenen Tendenzen nach, Gier zu entwickeln …
Die Optimierungs-Floskeln
Optimiert für Ihre Zielgruppe (…) optimiert für Suchmaschinen (…) optimiert für alle Systeme (…)
[Alles optimiert. Toll! Besser gehts nicht! Hyperlative überzeugen natürlich auch. Finden Sie nicht?
Wie also wäre es mit
umfänglich optimiert?
Allerdings wird Surfen via Handy nicht thematisiert; 31% von 100 Prozent als Ergebnis von Mobil-Tests dieser Agentur eigenen Präsentation wirft Fragen auf. User, die via mobilen Systemensurfen, gehören offenbar nicht zu meiner Zielgruppe oder haben schlicht von allen Systemen das Falsche.
System Drucker: Eine Druckversion der Agenturseiten fehlt.
Offenbar meint alle Systeme nicht einmal die gängigenSysteme.
ScreenReader, Barrierefreiheit, Zugänglichkeit: uninteressant. Konsumbereite User sehen anders aus – respektive hin, also auf den Internet-Auftritt drauf: mit intakten Augen oder tauglicher Brille. Keine Zugehörigkeit zu meiner Zielgruppe, wer mit seinem System nicht richtig kuckt, kucken kann, es nicht will oder – wie auch immer.
… e-commerce …
Ausschluss von bummelig geschätzten 20%konsumbereiter User mit irgendeiner Einschränkung durch pure Missachtung? Wie dumm.
Professionelles Webdesign (…) für die Tonne.
Ihre Zielgruppe
Was wissen diese Spezialisten und Strategen schon von meiner Zielgruppe? Nichts. Die kopierte Vorstellung eines gemeinen Onliners – von noch gescheiteren Köpfen fürs Abschreiben bereitgestellt – ist die Vorlage der Strategie, Zielgruppen orientiert zu optimieren.][*]
– und dergleichen mehr. Ein Sammelsurium von Phrasen, die ohnehin niemand mehr glaubt, von denen aber geglaubt wird, sie werden vom Leser erwartet; somit gehören sie zwingend zur Selbstdarstellung dazu? So einfach ist es nicht. Näher liegt der Gedanke, die Phrase ist purer Ersatz für reflektierte Inhalte: Die komplette Websiteist eine einzige Phrase. Phrasen-Sammlungen: Ein Verlegenheits-Latein von Dummerchen für Dummerchen; mehr ist das nicht. Es fehlt die innere Haltung.
Wie aber funktioniert es nur, damit Geschäfte machen zu können?
[[*] Die Zitate stammen ad hoc aus einer Handvoll Präsentationen irgendwelcher Internet-Agenturen. Phrasen, beliebig und allerorts auffindbar, deswegen sind die Links zu irgendwelchen Agenturen an dieser Stelle nur Stellvertreter. Der geschäftige Blick diverser Agenturen auf den Onliner ist weiterführend ein Thema der Frage Ethik im Web? – ebenda mit Quellenangaben im Detail für ein kritisches Nachlesen und Nachdenken.]
Als Agentur für die Gestaltung von Webseiten Haltung einzunehmen, so musste ich erfahren, ist nicht leicht. Wenn der (profitable) Kunde partout fragwürdige Techniken und Layouts, Verkaufsstrategien und Portale wünscht, ist es nicht leicht, »Nein, besser so nicht …« zu antworten. Layouts oder Shops, welche er anderswo als hübsche, gefällig Vorlage er-klickt hat, die aber möglicherweise nicht empfehlenswert sind. Aus verschiedenen Hinsichten. Diese Zähne freilich musste ich mir selbst ziehen: Was hübsch und praktisch auf dem heimischen Desktop daherkommt, ist noch lange nicht gut und zu empfehlen. Was zuhause oder im Büro einer Agentur funktioniert, funktioniert noch lange nicht auf den Bildschirmen im World Wide Web sowie im Konzept meines Projektes – insofern ich eines habe.
Dieses Nein-Sagen zu Kunden kenne ich als Problem aus der Perspektive Rosensorten und Gartenkultur nur zu gut. Die Rose wächst bei mir, nicht aber im geplanten Projekt des Kunden. Da redet man sich mitunter den Mund fusselig! Die Kundenreaktionen beginnen meist mit einem nicht enden wollenden ABER (…). Anderseits ist eine unglückliche Sortenwahl im Garten falsch gepflanzt ein recht lokales Ärgernis (man kann den gut beratenen Kunden mit seiner Errungenschaft ziehen lassen) – eine derartig platzierte Website im World Wide Web indessen ist mehr als ein Ärgernis. Hier erscheint die Verantwortung eine andere zu sein.
Einfache, geradezu schlichte Gestaltungen von Webseiten werden mitunter dahingehend kritisiert, sie seien ja möglicherweise unproblematischer und valide, jedoch hässlich, unzeitgemäß, einfach nicht das, was der moderne Mensch und Nutzer des Web erwartet und heutzutage präsentiert bekommen möchte. Abwärts-Kompatibilität als ein Ärgernis, weil ein Fortschritts-Hemmer. Wer zu schlicht schreibe, sei halt nicht am Puls der Zeit (…) wir wären noch auf dem Stand der 1990er; Ihre Seite ist nicht konkurrenzfähig – usw.usf..
Hut aber ab vor denjenigen Schreibern von Webseiten, die konsequent die Haltung einnehmen, fragwürdige Kundenwünsche gut begründetnichtum zusetzten. Nein, das machen wir nicht …
Weniger abhängig von Kundenaufträgen sind diese Schreiber auch nicht.
Klartext reden: Ich mag es als Kunde, wenn der Handwerker mir erklärt, wir verzichten auf dies und das … so machen wir das besser nicht, weil …. Diese Begründungen verstehen zu lernen, verlangt Engagement des Kunden. Diesen Einsatz bringen Kunden gerne auf, denn es dient dem eigenen Projekt. Es ist die Erfahrung eines Rosenverkäufers. Ich glaube aber, diese Erfahrung ist verallgemeinerungsfähig. Kunden bevorzugen am Ende fachlich fundierten Klartext.
Dies gilt nicht weniger für jede Form von Konzepten im Kontext Kundenbeziehung und Kundenbindung.
Ansonsten: Jeder muss halt seine Erfahrungen machen. Allerdings, so habe ich mir sagen lassen, sei die Reparatur einer Website oft teurer als sie neu zu schreiben … ein schlechter Ruf im World Wide Web beständiger als wirtschaftlicher Erfolg.
Schreibt man die Seiten selbst, muss man halt mit seinem eigenen inneren Schweinehund Tacheles reden. Träume umzusetzen ist viel schwerer als sie zu verabschieden.
Das meiste lernte ich aus dieser professionellen Position mutiger und konsequenter Neinsager. Agenturen, die Klartext reden und fragwürdigen Kundenwünschen ein deutliches Nein entgegenhalten, seien einmal pauschal empfohlen.
Sie fordern einen; mich, mein Projekt und das World Wide Web.
Die Illusion, der freie Markt reguliert Webgestaltung
Das Ideal: Eine Webseite sollte auf allen Systemen darstellbar sein. Also unabhängig vom jeweiligen Ausgabegerät des Nutzers.
Drei Positionen?
Ältere Browser mit ihren Darstellungsschwächen sollten über diese Maxime das Maß für die Gestaltung werden. Die Umkehrung, modernes Layout sollte möglich gemacht werden, indem ein halbes dutzend besondere Anweisungen den Quell-Text begleiten. In beiden Fällen findet sich die Orientierung an geltende Standards oder an den Empfehlungen des W3C.
Eine dritte Position, die Webseite passe sich den Darstellungsmöglichkeiten und hauseigenen Implementierungen der Browser an und nutze technische Innovationen auch dann, wenn Sie nicht Standard sind. In Konsequenz betrieben erscheint die eigene Seite gewollt in jedem Ausgabegerät halt anders. Dies ist ziemlich neu und zielt auf ein Konzept für die Fortentwicklung des Web, das Standardisierung nicht weiter als Maß für das Schreiben einer Webseite sieht. Sehr wohl aber Kompatibilität.
Diese dritte Position sei an passenderer Stelle diskutiert: Was sind Standards?.
Andere Positionen ignorieren diese Maxime auf allen Systemen darstellbar. Eine flexible Darstellung der eigenen Seiten erscheint eher als ein Graus. Abweichende technische Ausstattungen der Nutzer oder gar individuelle Nutzer-Einstellungen? Will man nicht:
Für eine optimale Darstellung unser Seiten (…)
Solche technischen Voraussetzungen beim Nutzer einzuklagen, es ist ein Fauxpas des Webdesign. Eine alte Weisheit, wie ich lernen durfte; und doch findet man sie missachtet auf höchst aktuellen Seiten: Stimmige Nutzer-Erlebnisse abhängig gemacht von der eigenen technischen Ausstattung, auf die Webgestaltung optimiert wurde. Weltfremd in der Steigerung, wenn Programme zum Downloaden empfohlen oder bereitgestellt werden, nur um die Seiten richtig präsentiert zu bekommen. Seiten, von denen man nicht einmal weiß, ob man sie überhaupt sehen will. Manches stirbt einfach nie …
Den gemeinen Nutzer des Internets aber doch einmal in die Pflicht genommen
Warum nicht?
Der Nutzer eines älteren Gerätes benötigt bummelig 5 Minuten (oder weniger) für eine Aktualisierung seines Browsers, der Schreiber einer Webseite indessen Stunden, um den alten Browsern passende Anweisungen mitzugeben, damit die Seiten auf allen Systemen wenigstens halbwegs vernünftig dargestellt werden.
Dies betrifft nicht nur die Verwendung aktueller, (noch) nicht standardisierter Innovationen, sondern auch und zumal diejenigen Standards, die schon längst auf dem Markt etabliert waren, bevor der Browser auf den Markt geschmissen wurde. Anders gesagt: Die Ignoranz der Browser-Hersteller gegenüber Standards ist so alt wie das Web.
Die Macht von Eigeninteressen des Marktes.
Ein revolutionärer Gedanke: Browser, die Standards nicht umsetzen, werden nicht unterstützt. Der Nutzer, der auf seinem Desktop nichts mehr sieht, wird sich fragen müssen, warum es so ist – und er wird sich umsehen!
Den freien Markt als Regulativ nutzen.
Dies träfe insbesondere den Internet Explorer (IE).
Es dürfte von Seiten der Internet-Nutzer selten Bequemlichkeit, sondern Unwissenheit sein, dass ein Update in Minuten Altes neu macht. Es ist jedoch gewiss eine Mischung aus Unwissenheit und Bequemlichkeit, dass der Markt zugleich kostenfrei eine Vielzahl wunderbarer Browser als Alternativen bietet, dieses Angebot aber vom Nutzer zu wenig wahrgenommen wird. Wozu sich kümmern? Es läuft zuhause doch alles gut.
Freilich setzt diese drastische Maßnahme, Browser-Macken hinsichtlich deren fehlenden Einhaltung von Standards einfach zu ignorieren (und damit irritierte, fragende Nutzer auf den Plan zu bringen), Einigkeit an allen Fronten der Webgestaltung voraus; und spätestens die Frage, bei welchen Browsern und Anweisungen man anfangen soll (und bei welchen Nutzern, die auch Kunden sind), die Unterstützung zu versagen, macht leider deutlich:
Anderseits ist es kaum eine sinnvolle Lösung, den Internet-Nutzer im Glauben zu lassen, er habe etwa im IE ein brauchbares Produkt erworben, das ihm ein vergnügliches Surfen schenkt. Nicht solche Browser ermöglichen ein unbeschwertes Surfen, sondern die zusätzlichen Leistungen anderer, der Schreiber-Zunft rund um Webseiten.
Ein Konzern vertreibt gewinnorientiert ein Produkt, was andere auf ihre Kosten fit machen für das Netz, damit die Käufer dieser Geräte etwas zu sehen bekommen. Und zwar hinsichtlich etablierter Standards, die – weiß der Himmel warum – der jeweilige Browser nicht implementiert hat. Open Source ist nicht immer das Beste, oft jedoch die bessere Alternative.
Anschaulich gedacht: Eine Auto ohne Räder wird nicht gekauft. Oder doch? Das Rad ist das A–O des Autos. Bremsen wären gut. Allerdings überflüssig, wenn das Rad fehlt. Ein Konzern wirft ein solches Auto-Mobil auf den Markt: Und es wird gekauft! Warum? Weil die Verkaufshäuser und Freien Werkstätten auf ihre Kosten dieses Mobil ausstatten: Vier Räder und Bremsen ….
Soviel vielleicht zu dem CSS-Rad Box-Modell beim IE und anderweitigen CSS-Ausstattungen diverser Folgemodelle, die einen Marktanteil von 90% kannten und bis heute betütert werden: <!--[if lt IE 6 (… 9)]><style>(…)</style><![endif]-->, *html, *:first-child+htmlund dergleichen mehr.
Es ist ein Dilemma, wenn die Nutzer und die Schreiber-Zunft in eine Arbeits-Pflicht kommen, anstelle der Konzerne eines Produktes. Die Regulierung des Absatzes eines Produktes passiert dummerweise am empfindlichsten über den freien Markt. Ärgerlich, wenn Unwissenheit und Unbedarftheit (der Nutzer) sowie Kundenverpflichtung und Auftragsdruck (der Agenturen) ungewollt den Schutzwall für Konzerne mit mangelhaften Produkten geben. Ein Kuriosum der freien Marktwirtschaft des Web.[*]
[*] Das notgedrungen fleißige IE-Team, diverse MS-Blogs und Co. retten nichts. [Deswegen: Keine weiteren Links zu diesen Selbstoffenbarungen, die sich mitunter gar mit Begräbnistorten für ihre eigenen Produkte gefeiert sehen wollen. Selbst suchen und staunen … Exemplarisch stattdessen ein Verweis zur Firmenpolitik.]
Mitunter erscheint es für einen Laien so, dass das Zweckmäßige das Schöne ausschließt. Gott sei Dank aber stimmt es so nicht! Oftmals ist das Zweckmäßige das eigentlich Schöne! Etwa wie in der Natur, in der kaum etwas ist, was – bei genauerem Hinsehen – keinen Zweck inne hätte: und wir es doch als schön empfinden! Sagen wir es aus meiner Sicht einmal passend, ohne es weiter auszuführen: Eine Rosenblüte ist ein Paradebeispiel von Zweckmäßigkeit und Schönheit. Nichts an ihr ist zweckfrei. Und stets im Bezug zu einem übergeordneten Ganzen.
Die Bedeutung der Validität von Webseiten?
Vielschichtig zu denken.
Die Qualität der Seiten selbst betreffend, die Entwicklung des WWW betreffend, das ohne Standards so chaotisch wäre wie ein Straßenverkehr ohne Regeln. Die Sprachen selbst betreffend: Ein zu lascher, rein erfolgs- und zielorientierter Umgang mit Sprache führt letzten Endes zu Missverständnissen, zu einer Einbuße von Deutlichkeit und Eindeutigkeit. Dies betrifft die Auszeichnungssprache HTML genauso wie die Muttersprache[2] selbst.
Dass technische Neuheiten und Validität nicht leicht zusammengehen, zeigen die Probleme, HTML5 zu validieren.
Diese Bedeutung und Grenzen von Validität habe ich anfangs eher erahnt denn formulieren können. Und obgleich ich kein Fachmann bin, der von sich behaupten könnte, die aktuelle und zukünftige Bedeutung von Validität einer Website umfänglich einschätzen zu können, bin ich mit meiner Entscheidung doch ganz glücklich, eine Variante des Schreibens von Webseiten gewählt zu haben, die keine (Schreib-) Fehler erlaubt: XHTML 1.0 Strict.[3]
Allerdings: Nicht selten habe ich diese Entscheidung verflucht! Im Rückblick jedoch bin ich aus verschiedenen Gründen froh, mir diese Selbstdisziplin auferlegt zu haben. Fehlertolerant muss man bei meinen Seiten wohl immer noch genug sein … und das verlockende HTML5 kann warten.[4]