Auftrags­vermehrungen

Sie können von mir Rosen vermehren lassen.

Zum Beispiel Rosensorten, die zwar in unserem Garten stehen, die wir jedoch aktuell nicht vermehrt haben. Oder Ihre eigenen Rosen in Ihrem Garten, die im Verkauf nicht oder nicht mehr erhältlich sind.

Bei namenlosen Schönheiten helfen wir auch gerne, die Sorte zunächst herauszufinden – mitunter sind solche Rosen dann doch noch im Handel erhältlich.

Wenn Sie mir eine Auftragsvermehrung erteilen, genügt mir die Abnahme einer vermehrten Rose. Falls Sie eine größere Stückzahl wünschen (die jeweilige Rose auch für Freunde, Bekannte, Verwandte …), müssen wir sehen, ob dies hinsichtlich meiner Kapazitäten möglich ist.

Seit Herbst 2020 vermehren wir ausschließlich wurzelecht, also über Stecklinge.

Beispiele finden Sie unter Vermehrung von Rosen – Stecklinge.

Falls Sie Ihre Rose okuliert haben möchten, vermitteln wir Sie gerne weiter an Rosenschulen, die Auftragsvermehrungen via Okulation anbieten.

Hochstämme, Drillingsstämme vermehren wir seit 2020 nicht mehr, weder für uns noch auf Anfrage.

Wiederverkäufer (Gärtnereien, Baumschulen) bedienen wir seit 2015 nicht mehr.
Vermehrungsbetrieben aber schicken wir gerne Reiser zu; bitte erfragen.

Preise

15,00 Euro/Stück/wurzelecht bei Sorten aus unserem Garten. Dieser Preis ist also identisch mit unseren regulären Preisen für Wurzelware aus der aktuellen Vermehrung.

20,00 Euro/Stück, wenn es sich um eine Rose handelt, die wir selbst nicht im Garten haben. Also zum Beispiel von Rosen, die Sie seit jeher in Ihrem eigenem Garten pflegen und nun gerne vermehren lassen möchten.[*]

[*] (Die Preisdifferenz zu hauseigenen und Ihren Sorten begründet sich, weil wir mindestens drei Stecklinge Ihrer Rose, Ihres Vermehrungsmaterials setzen müssen.)

Die Preise gelten für Wurzelware ab unserem Garten inklusive MwSt.
Bei Versand kommen – wie immer – entsprechende Versandkosten dazu.

Vermehrungsmaterial

Wenn wir das Vermehrungsmaterial, also ausreichend geeignete Triebe der Rose (bei der Okulation sind es die sogenannten Reiser) selbst verfügbar haben, ist alles gut. Wenn nicht, stellen Sie uns von Ihrer Rose Triebe zur Verfügung. Sie können Rosentriebe auch problemlos mit der Post versenden.

Falls Sie nicht wissen, wann und wie Sie von Ihrer Rose Stecklinge schneiden können und wie man sie lagert respektive versendet, erkläre ich es: Vorbeikommen, anrufen (✆ mobil:  0170 802 83 73) oder E-Mail schreiben. Denn ohne gutes Vermehrungsmaterial gelingt die Vermehrung nicht.

Zeitrahmen

Vermehrungsmaterial entgegennehmen und Stecklinge setzen können wir ganzjährig – nur bei Frost nicht.

Bei wurzelechter Vermehrung beträgt die erforderliche Zeit bis zur fertigen Rose etwa 2 Jahre (für Versand oder Abholung) in der Regel also etwas länger als bei der Veredelung (Okulation); jedoch ist bei der Okulation die Zeitspanne, zu der vermehrt werden kann, deutlich kürzer – etwa Juli, August.

Wir vermehren wurzelecht bevorzugt aus dem eigenen Bestand, da haben wir bei den Arten und Sorten Erfahrungen.
Bei uns fremden Rosen, die Sie vermehrt haben wollen, müssen wir anhand der Infos zu Ihrer Rose abschätzen, ob eine Vermehrung via Stecklinge vielversprechend ist – oder wir Sie lieber weitervermitteln.

Abholung / Versand ab Herbst bis Frühjahr bei frostfreiem Wetter; im Herbst entscheiden wir, ob die Rose besser noch bei uns überwintert – Sie bekämen die »fertige« wurzelechte Rose dann zum (zeitigen) Frühjahr.

Bezahlung

Bezahlt wird nach Auftragserteilung gegen Quittung/Rechnung.
Da ich keine Garantie geben kann, ob die Vermehrung gelingt, behält die Quittung/Rechnung ihre Gültigkeit, bis Sie Ihre Rose haben.
In der Regel klappt alles gut; jedoch können wir auch nicht hellsehen: Witterung, Winter, Qualität des Vermehrungsmaterials bescheren Ausschuss. Wir unterliegen den typischen Risiken der Landwirtschaft.

Falls die Vermehrung nicht klappt: Quittung einsetzen für einen zweiten Versuch oder für den Erwerb einer anderen Rose oder als Gutschein verwenden. Oder Sie erhalten den Betrag zurück.

Auftragsvermehrung ohne Vorauszahlung

Das machen wir auch, allerdings nur dann, wenn uns Ihre Rose gefällt, die gewünschte Stückzahl überschaubar ist oder wir die jeweilige Sorte ohnehin im Sortiment haben, nur halt nicht aktuell vermehrt. Fragen Sie einfach nach:

Anfragen

  • E-Mail Symbol für Kontakt
  • (✆ mobil) 0170 802 83 73
  • direkt vor Ort

Siehe auch Garten: Öffnungszeiten und Anfahrt.

Hinweis

  • Information zu den AGB und zum Datenschutz finden Sie im Impressum.

Logo Rose

Rosen selbst vermehren

Wenn man nicht alles selber macht …

Handskizze zum Rosenseminar Rosen veredeln Aufbau einer veredelten Rose.

Rosensorten, die im Verkauf nicht mehr erhältlich sind, können Sie auch versuchen, selbst zu vermehren. Dies ist bei vielen Arten und Sorten, besonders bei den Wildrosen und deren Abkömmlinge sowie bei einer Vielzahl der sogenannten Historischen Rosen, gar nicht so schwer! Drei mögliche Vermehrungsformen gibt es:

Wurzelausläufer

Sofern die Rosensorte auf eigenen Wurzeln steht, finden sich besonders bei etablierten Pflanzen oftmals Wurzelausläufer. Diese kleinen Pflänzchen können Sie beherzt durch einen Spatenhieb oder mittels Rosenschere von der Elternpflanze trennen und verpflanzen. Vielen Rosengärtnern/-innen dürfte diese Art der Vermehrung vertraut (und mitunter eine Last) sein.

Stecklingsvermehrt ‘Distant Drums’ Per Steckling vermehrte moderne Sorte, ‘Distant Drums’

Stecklinge und Absenker

Das leichteste Verfahren von diesen beiden Vermehrungsformen sind die sogenannten Absenker: Sie regen Triebe der Mutterpflanze dazu an, Wurzeln zu bilden, ohne diese Triebe von der Mutterpflanze zu trennen. Leiten Sie hierfür einen frischen Trieb der Sorte auf den Boden und sorgen Sie dafür, dass ein Teil des Triebes mit Erdreich bedeckt ist (es sollten einige Blattachsen dabei sein); fixieren Sie diesen Trieb im Erdreich (etwa mit kleinen Holzgabeln) und halten Sie diesen Bereich feucht. Oftmals bilden sich an solcherart niedergelegten Trieben Wurzeln aus. Etwas Geduld aber sollten Sie mitbringen. Der Erfolg zeigt sich mitunter erst im folgendem Jahr. Besonders leicht geht dieses Verfahren bei Rosen mit langen Trieben.

Bei den Stecklingen ist das Verfahren etwas schwieriger. Die Vermehrung mit geschnittenen Stecklingen ist bei einigen Sorten leicht, bei anderen sind die Erfolgsaussichten eher gering. Zu alte Triebe als auch zu junge, weiche Triebe sind ungeeignet. Kräftigere Jahrestriebe indessen gehen oftmals gut an.

Schneiden Sie bevorzugt den mittleren Triebbereich in Stücke mit je etwa drei bis fünf Blattachsen. Die Schnittflächen sollten so klein wie möglich bleiben, also ohne Neigung, also im rechten Winkel zum Trieb schneiden. Halbieren Sie die Blätter, das Laub des Stecklings, bei Rosen mit großem Laub nehmen Sie etwas mehr weg; mitunter empfiehlt es sich, das Laubblatt ganz abzuschneiden, nur das Nebenblatt lassen Sie stehen; reißen Sie aber nicht das Laub vom Steckling ab, die Verletzung des Stecklings ist dann zu hoch.
Gerade Schnitte und die Halbierung des Laubes verringern die Verdunstungsflächen.

Drücken Sie die Stecklinge mit der Schnittfläche in ein mageres, d.h. nicht gedüngtes Erdgemisch. Mindestens eine Blattachse sollte in das Substrat kommen. Torffreie Anzucht-Erde gemischt mit Sand in einem handelsüblichen Pflanzentopf gelten als geeignet. Das Substrat sollte feucht, jedoch gut wasserführend sein; Staunässe vermeiden. Ein Gefäß hat den Vorteil, es lässt sich transportieren. Gießen Sie alles gut an. Stellen Sie das Gefäß mit den Stecklingen in einem schattierten aber hellen, jedoch nicht vollsonnigen Bereich. Sie können eine transparente Plastikhaube (ähnlich, wie man es bei Freiland-Tomaten macht) über das Gefäß stülpen, um die Luftfeuchtigkeit hoch zuhalten.
Und nun haben Sie Geduld! Solange der Steckling nicht braun und weich wird, lebt das Ding! Auch dann, wenn sich nichts zu tun scheint! Wenn alles gut geht, bilden sich im Fuß des Stecklings Wurzeln; in der Saison oder erst im folgenden Jahr.[*]

[*] Dieses Prozedere in einem Gefäß ist für Balkon und kleine Terrasse gut und simuliert die professionelle Stecklings-Vermehrung, die in der Regel auch in Töpfen in einem Gewächshaus erfolgt.
Das Substrat der Baumschulen besteht dann leider oftmals auf Torfbasis. Ökologisch nicht zu vertreten, sollte Torf grundsätzlich im Gartenbau nicht verwendet werden.

Ich selbst handhabe die Stecklings-Vermehrung ziemlich unkompliziert, wenn Sie so wollen, bin ich wenig professionell unterwegs: Steckling zuschneiden, etikettieren – und ab mit dem Ding in den verfügbaren, gut gelockerten Gartenboden! Gut angießen, das Gießen halte ich stets bei Bedarf bei. Antrocknen des Substrates geht in Ordnung, nur »staubtrocken« werden darf es natürlich zu keiner Zeit.
Auch beim Standort bin ich nicht wählerisch: Die Stecklinge auf der Südseite des Hauses wachsen bei mir wunderbar; ich schattiere da nichts. So vermehre ich erfolgreich über die gesamte Saison via Stecklinge die verschiedensten Rosen. Selbst im Spätsommer setze ich noch Stecklinge, die über den Winter oftmals gut wurzeln.

Probieren Sie mutig die Stecklings-Vermehrung einfach aus! Ein guter Bodenkontakt des Stecklings und ausreichend Feuchtigkeit erscheinen mir bei aller Theorie die wichtigsten Faktoren für diese Vermehrungsform zu sein.

Unterlagen für die Vermehrung von Hochstämmen Unterlagen für die Vermehrung von Hochstämmen.

Die Okulation (Veredelung)

Die Okulation ist seit ihrer Einführung die wichtigste und die meistverbreitete Art, Rosen zu vermehren. Über den zeitlichen Ablauf der Okulation finden Sie eine kleine Bildergeschichte unter Das Veredeln von Rosen – Einblicke.
Das Handwerk des Veredeln anhand einiger Fotos, siehe ebenda: Arbeitsschritte.
Hier seien einige der Vor- und Nachteile dieser Vermehrungsform genannt:

Austrieb durch Okulations-Pflaster bei Hochstamm Früher Austrieb bei veredeltem Hochstamm.

Die Vorteile sind: vergleichsweise wenig Vermehrungsmaterial ermöglicht die Gewinnung hoher Stückzahlen; aus einem Rosentrieb können um die fünf und mehr Rosen vermehrt werden. Im Vergleich: Bei der Stecklings-Vermehrung ist aus einem solchen Trieb oftmals nur eine einzige Vermehrung möglich. Diese hohe Vermehrungsquote hat mit dazu beigetragen, dass Rosen ihre Verbreitung fanden, wie wir es heute gewohnt sind. Ferner verdanken einige Sorten ihr Dasein der Okulation, denn viele Sorten gedeihen auf eigenen Wurzeln schlecht oder gar nicht.

Ohne Okulation wäre die Preispolitik bei Rosen auch eine andere. Nur wenige Arten und Sorten lassen sich via Okulation nicht oder schlecht vermehren; in der Regel aber ist nicht nur die Vermehrungsrate bei der Okulation hoch und der Arbeitsaufwand im Vergleich gering, vielmehr konnten Rosen zu einem »erschwinglichen« Massenartikel werden. Dies freilich mag man je nach Sichtweise als Vor- oder als Nachteil lesen …

Für die Vermehrung durch Okulation benötigt die Rosenschule Wildrosen, die sogenannten Unterlagen, in deren Wurzelhals das Auge eines Edelreis eingesetzt wird. Die Produktion und die Selektion sowie der Einsatz von geeigneten Unterlagen beschreibt heute einen eigenen Markt.

Drillingsstamm ‘Leonardo da Vinci’ Für Hochstämme ist die Vermehrung durch Okulation kaum zu ersetzen. Auch von Haus aus niedrige Sorten finden so ihren Platz hoch oben.

Die Veredelung geht als Technik auch nicht gleich leicht von der Hand, es bedarf einer gewissen Übung und Erfahrung, will man diese Vermehrung erfolgreich einsetzen.
Es sei auch nicht verschwiegen, dass das Erscheinungsbild veredelter Rosen sich von dem Erscheinungsbild wurzelechter Rosen oft unterscheidet. Dies betrifft z.B. die Eigenschaften Wuchs und Blühverhalten bis hin zu dem leidigen Problem der sogenannten Wildtriebe bei veredelten Sorten. Diese Wildtriebe rauben der veredelten Rose auf Dauer die Kraft und sollten entfernt werden. Die Lebensdauer veredelter Rosen, insbesondere von Sorten, die nicht auf eigenen Wurzeln gedeihen, ist geringer als bei wurzelechten Rosen. Der »tausendjährige Rosenstock« am Dom zu Hildesheim ist als okulierte Rose nicht denkbar.

So hat jede Vermehrungsform ihre Vor- und Nachteile.

Gärtnerisch betrachten aber gelte: Rosen, die wurzelecht gedeihen, sollten auch wurzelecht kultiviert werden. Dies ist leider durch die Vermarktung der Rose – Produktion, Kostenkalkulation, Abdeckung der Nachfrage – nicht immer unmittelbar möglich.
So manche Rose freilich ist diesbezüglich viel klüger und besser unterwegs als der Rosenmarkt: Rosen stoßen mitunter im Laufe der Jahre ihre (überflüssige) Unterlage ab, sobald sie anfangen, eigene Wurzeln zu bilden …

Themenbezogene Rosenseminare

Wer das Veredeln von Rosen erlernen möchte, ich biete in der Regel Jahr für Jahr ein Seminar an, das diesen Schwerpunkt der Rosenveredelung hat. Siehe unter: Rosenseminare.

Wenn Sie schon Unterlagen (Wildrosen) zuhause haben und das Veredeln einfach selbst versuchen möchten, jedoch Fragen haben, schreiben Sie mir eine E-Mail. Ich erkläre gerne, wie man es macht.