Hybrid Tea (»Edelrosen«), Polyantha, Patio und Minis, Floribunda und Grandiflora
Alle diese Rosenklassen könnten gut unter dem Begriff Kleinstrauch, Kleinsträucher zusammengefasst werden. Dieser Begriff wurde 2001 vorgeschlagen von Thomas Proll. Obgleich nicht offiziell geworden, halte ich »Kleinstrauch« für aussagekräftiger als die offiziellen Begriffe »Beetrose, Bodendecker«. Diese verwende ich nicht, den Begriff von Herrn Proll indessen hin und wieder gern: er ist einfach zweckmäßiger hinsichtlich der möglichen Verwendung dieser unterschiedlichen Rosen.
Auch für diese Klassen versuche ich, überwiegend geeignete Sorten für den norddeutschen Raum und für vergleichbare Lagen zu finden (hinsichtlich Frostfeste, Regenfestigkeit der Blüten, Robustheit gegen den Falschen Mehltau). Schon aus Eigeninteresse …
Manche Sorten aber kultiviere ich allein deswegen, weil sie mir kulturhistorisch interessant erscheinen (etwa Züchtungen aus der ehemaligen DDR oder Rosen, die aus dem Schnittrosen-Segment in die Gärten gekommen sind).
Gärtnerisch gesehene »Macken« von Sorten versuche ich ohnehin auf den Sortenseiten deutlich zu benennen.
Ordnet man alle diese Klassen und damit die entsprechenden Rosen unter dem BegriffKleinstrauch,
finden Sie gewiss auch in einer solchen Zusammenfassung noch Sorten, die diesem Gruppen- wie den einzelnen Klassennamen spotten. Rosen also, die halt »groß« werden, anstatt – diesem bemühten Ordnungsgedanken zu folgen – »klein« zu bleiben; oder Rosen, die einfach nicht »den Boden bedecken« wollen, stattdessen lieber als aufrechter, buschiger Strauch wachsen – oder Rosen, die Ihnen einfach nicht »edel« erscheinen, obgleich sie doch in diese namensgleiche (und ziemlich deutsch klingende) Klasse geordnet sind.
»Kleinstrauch« macht den Kopf freier, wie Sie die jeweilige Rose verwenden wollen – und ob die jeweilige Rose für Sie »edel« erscheint oder eher nicht.
Mir erscheint dieser Vorschlag von Thomas Proll aus 2001 hilfreich. Leider ist er nicht Teil offizieller Ordnung geworden, so verwende ich ihn dennoch. So lenkt er den Blick nicht so furchtbar bemüht, wie es die Begriffe »Bodendecker« oder »Beetrose« es noch tun, und spart sich auch die Belegung eines Geschmacks, wie es wohl bei dem Begriff »Edelrose« der Fall ist. Vielmehr lässt »Kleinstrauch« der gärtnerischen Kreativität und der eigenen Geschmacksfindung freien Lauf: Was könnte man mit dieser unter »kleiner bleibenden Sträuchern« zusammengefassten Vielfalt im Garten so alles machen – zum Beispiel »den Boden bedecken«? Oder sie »ins Beet« setzen … solitär in den Rasen pflanzen … als niedrige Einfassung für die Terrasse verwenden, mit kleiner bleibenden Stauden und Gräsern?
Streng gesehen – und um den suchenden Blick nicht allzu sehr zu fokussieren – müssten dann freilich auch die eine oder die andere Wildrose und deren Abkömmlinge unter diesen Begriff gefasst und aufgeführt werden; wachsen sie mitunter doch ebenfalls »klein« und bilden geradezu vorbildlich einen schönen »Strauch«: Kleinstrauchrosen. Rosa nitida oder “Tuija” etwa sind denkbare Kandidaten …
Wie dem auch sei, ich benutze diesen Begriff von Herrn Proll gerne, jedoch »nebenbei«; dies erkläre über Umwege (wie diesen hier) dann doch dies und das …
Weitere Sorten aus diesen Gruppen finden Sie unter »Entfernte und neu aufgenommene Rosen (Sichtungsbeet)«. Die Sorten sind ebenda kommentiert. Wer mag, springe über die Sorte ‘Jean Piat’ zu der einen und anderen Sorte aus der Gruppe »Edelrosen« des Rosenmarktes. Rosenmarkt? Der ist nunmal international unterwegs und bietet seine Sorten an, wo es nur immer geht – und die taugen für den hiesigen Raum oftmals nichts. Von diesem leidigen Weg im Vertrieb von Rosen wissen so manche Rosengärtner-/-innen ihre eigenen Strophen beizutragen … Schmeißen Sie solche Rosen einfach wieder aus Ihrem Garten raus – ärgern sich nur kurz – und schauen Sie kritisch und belehrt erneut auf diesen Rosenmarkt, der mitunter ja auch geeignete Rosen anbietet, wenn man selbst und gezielt danach sucht … Die Alternative: kaufen Sie überhaupt keine Rosen mehr von diesem Markt, fragen Sie stattdessen Ihren Nachbarn nach Ausläufern. Eine Rose, die hier bei uns Ausläufer macht, wächst wenigstens im hiesigen Raum. Ob sie »schön blüht«, ist nun wirklich eine andere Frage …
Hybrid Tea (»Edelrosen«)
Anmerkung April 2024, Winterfestigkeit: diese Rosensorten hier – unabhängig von der Härte des Winters – erfordern im Frühjahr bei uns einen kräftigen Rückschnitt bis in das intakte Holz, mitunter mehr als die Hälfte der Rose, mitunter bodennah.
Die Lage des Parks ist nun sehr ruppig, offen dem Wetter ausgesetzt. Die Bedingungen im dörflichen oder städtischen Umfeld sind wohl milder, zumal was im Winter Wind und Sonne angeht, beides macht häufig mehr Schaden als reiner Frost, sofern die Sorte halbwegs frostfest ist.
Sie müssen entscheiden, ob Sie über einen Platz im Garten verfügen, wo solche Sorten gedeihen … und Sie im Frühjahr erforderliche Schnittmaßnahmen erledigen wollen, die bei diesen Sorten erforderlich sind …
Auch bei diesen Rosen zeigt sich, dass weder Herkunftsland (des Züchters) noch Rosenklasse oder gar die Bewerbung von Rosen aussagekräftig hinsichtlich der Eigenschaften der Sorten sind.
Kreuzungen mit Tee-Rosen finden sich Anfang des 19.Jh.. Die Sorte ‘La France’ aus 1867 allerorts als die erste Hybrid Tea aufzuführen, folgt der rund hundert Jahre später auf den Markt auftauchenden zeitlichen Definition der American Rose Society, die es für zweckdienlich hielt, unsere Kulturrosen anhand dieser einen Sorte in zwei Gruppen aufzuteilen, eine Rosenvielfalt, die seitdem als »Alte und Moderne Rosen« in den Köpfen der Rosenwelt geteilt herumgeistert.
Die unten stehenden Link-Tipps mögen zu den Einsichten führen, dass diese Neuordnung der Rose mehr als entbehrlich für Liebhaber/-innen sei, mehr Schaden der Kultur der Rose zugeführt habe als Nutzen – und dass solche begrifflichen Ungetüme der ARS für die Kultur dieser Pflanze wahrhaft entbehrlich sind: Wir sollten sie nicht weiter verwenden, wenn wir den Austausch über Rosen suchen.
Dies führe dann auch zu der Erkenntnis, dass eine Teehybride alias Hybrid Tea nicht dasselbe meint wie im deutschsprachigen Raum die Benennung von Rosen als »Edelrosen«. Und schließlich, dass mitunter durch die komplexen Stammbäume neuzeitlicher Züchtungen die Züchter den Eindruck hinterlassen, sie wüssten selbst nicht mehr so genau, ob ihr Kind eine »Hybrid Tea« oder ein »Strauch« sei und sich im Zweifelsfalle für die Einordnung der »Neuheit« in diejenige Klasse entscheiden, die offenbar noch immer den größten Marktanteil beschreibt: in die vermeintlich klar definierte Klasse der »Edelrosen«. Da wird die nackte Blüte und deren Beliebtheit plötzlich zum Kriterium für die Einordnung von Rosen zu Klassen.
Im Grunde steht dieses durchaus praktizierte Verfahren sogar in einer gewissen Tradition, beginnend halt bei jener ARS: Mehr als die Blüte und einen etwas spärlichen Strauch wusste und weiß die ARS bis heute nicht von dieser »legendären« ‘La France’ zu benennen: Sind die Eltern doch unbekannt und der Strauch derart bescheiden, da musste man halt auf den verbleibenden Kopf dieser Sorte schauen, um sich fantasievoll einzubilden, anhand dieser beliebig herausgepickten Blüte, gepaart mit dem eigenen, übereifrigen Ordnungswillen, 2500 Jahre Rosenkultur via Wort und Gedankenlosigkeit für die Nachwelt umgraben zu dürfen.
Zum Gartenwert von »Edelrosen« sei angemerkt, dass Sorten aus dieser Gruppe jedes Jahr im Frühjahr von vorne anfangen: Ohne kräftigeren Rückschnitt zu Beginn der Saison wachsen und blühen diese Sorten in der Regel wenig gefällig. Der Wert dieser Sorten im Garten und Park als Form- oder Struktur gebendes Gehölz ist gering; diese mangelnde Eigenschaft benennt wohl auch die Geburtsstunde der »klassischen«, wenngleich in die Jahre und wohl aus der Mode gekommenen Rosenrabatte: viel auf einen Haufen gepflanzt macht halt nicht zwingend viel her …
Die »Edelrose« wird der Blüte wegen kultiviert, nicht des Strauches wegen; allerdings sind die Sorten aus dieser Klasse nicht per se und zwingend gute Lieferanten von Blüten für die heimische Vase … da ist manch eine »Strauchrose« besser. Möglicherweise wäre die Beliebtheit dieser Klasse geringer, hieße diese Klasse nicht »Edel«, sondern »Dick«: Dicke-Blüten-Rosen – und eine alles vermarktende Werbung würde sich weniger oder gar nicht dieses vermeintlichen »Prototyps« einer Rose bedienen und uns diesen vermeintlichen Typus auch nicht ständig vor unsere Augen führen in halt jenem Bild, das eine rote, hochgebaute, gut gefüllte und großblumige »Edelrose« zeitigt …
Die Sorten ‘Hans Rathgeb’ und ‘Kovsie Rose’ stammen aus dem Schnittrosen-Bereich und sind als Gartenrosen für den norddeutschen Raum nur bedingt geeignet; beide benötigen Frostschutz und leiden unter feucht-kühler Witterung, was sich insbesondere durch eine saisonal frühe Erkrankung durch den Falschen Mehltau zeigt. Die Blüten jedoch sind recht regenfest, sie sind für die Vase geeignet – als Rosen für die Floristik verwundert dies ja nicht – und duften gut.
Eine letzte scharfe Anmerkung an dieser Stelle: Wer »Edelrosen« spritzt, mit was auch immer, nur um der Handvoll dicker Blüten willen, gehört öffentlich vorgeführt und haftbar gemacht …
Man mag zu dieser Namenfindung kommentieren: Viele Rosen blühen viel …
Nehmen Sie einen Garten voller Rosen, haben sie viele Blüten … suchen sie einen sommerblühenden Rosenstrauch aus dieser Vielfalt auf, mag es sein, dass er zwar »nur einmal« in der Saison blüht, dafür aber viel: überreich und gar den Trieben entlang – etwa wie eine Forsythie im Frühjahr.
In der Regel sind die Blüten der Polyantha vergleichsweise klein, erscheinen in Büscheln – und nur wenige Sorten duften wirklich gut.
Kulturhistorisch sind Polyantha-Rosen älteren Datums als die Hybrid Tea; um 1875 tauchten diese Kleinstrauchrosen zum ersten mal auf, Hybrid Tea indessen Anfang des 19.Jh..
Zu der etwas verworrenen Geschichte der Polyantha, die eng verknüpft ist mit der Geschichte der sogenannten Moschata-Rosen: siehe den dritten Link-Tipp anbei.
Über das Einkreuzen dieser Polyantha mit Teehybriden und mit weiteren Kultur- und Wildrosen entstanden Rosen, die im Wuchs und im Blühverhalten ähnlich sind, jedoch etwas großblumiger – und mitunter mit gutem Duft. Die sogenannten Floribunda und Grandiflora entstanden.
Die Ordnungsbegriffe »Bodendeckerrosen«, »Beetrosen« für diese Rosengruppen sollte man eher nicht verwenden; auch wenn diese Begrifflichkeiten Teil offizieller Ordnungen sein mögen. Sie können »Bodendecker« ins Beet pflanzen oder auf einen Hochstamm setzen oder in einem Kübel oder zu einem Tuff pflanzen und somit Sorten aus dieser Ordnung solitär stellen … das können Sie mit »Beetrosen« auch alles machen … und sie auf dem Balkon kultivieren oder »Hecken« damit pflanzen. Verwenden Sie diese Kleinsträucher doch, wie Sie wollen!
Dass der bevorzugte Ordnungsbegriff für solche Rosen, nämlich den des »Bodendecker«, ziemlich unglücklich ist, zeigt der Werdegang eines Klassikers auf: ‘The Fairy’ [Beitrag Der Wuchs der Rosen und das Zentimetermaß].
Zwergrosen sind
für einen Gartenzwerg
Strauchrosen.
– Gedankensplitter
Nicht meine Welt, diese Rosen in Miniatur, obgleich es Vertreter dieser Klassen gibt, die nichts Zwergenhaftes an sich haben. Machen die Sorten aber ihrem Klassennamen alle Ehre, ist mein Interesse an diesen Sorten eher theoretischer Natur. Dies mag daran liegen, dass mein Garten einfach zu groß ist … meine Augen zu schlecht geworden sind … und ich es lieber üppig mag.
Dennoch faszinieren auch diese Rosen-Zwerge; insbesondere die sogenannten Micro-Minis zeigen im Vergleich zu etwa den großblumigen Rosen, die wir gerne auch kletternd verwenden, sehr deutlich die Spannbreite auf, die der Rosenfamilie eigen ist. Rambler, die über 10 Meter in einen Baum wachsen – und daneben halt diese Zwerge, die mitunter unter 10 Zentimeter bleiben und Blüten haben, kleiner als ein Ein-Cent-Geldstück.
Ist schon toll!
Ich befürchte aber, dass meine eigene Liebhaberei dafür sorgen wird, dass Sie hier auch nach Jahren nicht mehr als ein Dutzend Sorten finden werden. Die stehen aber dann immerhin in (m)einem Garten … Sommer wie Winter … bei Wind und Wetter.
Zur Geschichte siehe den Link-Tipp anbei sowie das Beispiel aus den Kuriositäten der Klassifikation: Kletternde Zwergrosen, die fachlich richtig, jedoch möglicherweise schwer zu finden, ebenfalls hier aufgeführt sind.
Der Brite Warner züchtete einige Sorten, die unter »Miniatur, Patio, Kletternde Zwergrosen« laufen – und um die 200 cm wachsen. Eine, von der ich noch spärliche Fotos habe ist ‘Laura Ford’. ‘Warm Welcome’, ‘Open Arms’ sind weitere recht bekannte Sorte von ihm; ebenso die oben eingespeiste ‘Gloriana’ und die ‘Baby Rambler’.
Bei HelpMeFind unter ‘Miniatur’ geführt: ‘Mini Eden Rose’, um die 200 cm im Wuchs; die Miniatur ‘Incognito’ halte ich für keine gute Sorte hier im Norden.
Möglicherweise rührt mein bescheidener Spaß an diesen Minis und Zwergen auch daher, dass sie bevorzugt zum Frühjahr wintermüden Rosenfreunden/-innen zum Kauf angeboten werden – gerne auch pünktlich zu Festtagen wie dem Muttertag – und mir diese Röslein dann wie ein Wegwerfartikel erscheinen: Beim Lebensmittel-Discounter und diversen Gartencenter für kleines Geld im Vorbeigehen erworben … und schon wieder weg aus Balkonkasten und Garten.
Nachhaltig ist diese Kultur diverser Zwerge eher selten – insofern ich einmal von allen Liebhabern absehen darf, die mit viel Aufwand und Sorgfalt die Kultur solcher Rosen betreiben. Mir erscheinen aber nunmal eine Vielzahl der Sorten aus diesen Klassen vollkommen überzüchtet – und ich bekomme einfach nicht den Gedanken an eine »Königin« mit dem Begriff eines »Zwerges« zusammengebracht.
Im Märchen werden Zwerge nie Königinnen! Ich wenigstens kenne kein einziges Märchen, in dem ein verzauberter Zwerg wieder zur Prinzessin oder zum Prinzen wird. Im Märchen sind Zwerge kleine Halunken, fleißige (Wald- oder Berg-) Arbeiter, witzige Gesellen, boshafte Gnome oder freundliche Helfer in der Not: am Ende der Geschichte aber niemals das glückliche Hochzeitspaar aus guter, königlicher Stube.
Wie dem auch sei: Sobald ich über eine gartentaugliche Sorte stolpere, wird sie gepflanzt … als »Königin«.
Floribunda- und Grandiflora-Rosen
»Büschel-blühende, großblumige Rosen«.
Derzeit keine im Garten. Stimmt so eigentlich nicht; einige aus dieser Klassen stehen noch im Sichtungsbeet, einige aus diesem Beet wurden 2019 »gerettet« und stehen nun besser versorgt im Hausgarten.
Ich habe aber keine Lust auf die Pflege dieser Sorten. Der Markt ist voll mit »Floribunda- und Grandiflora« und Jahr für Jahr kommen unzählige »Neue« hinzu. Pflanze und sichte dies alles, wer will …
Unter »Entfernte und neu aufgenommene Rosen« finden Sie einige Sorten aus der damaligen Produktion. Die mit »(G)« markierten Sorten halten wir für tauglich für den hiesigen Raum, möglicherweise kommen sie später einmal »offiziell« in den Garten, da muss ich noch drüber nachdenken; einige stehen ohnehin noch bei uns verteilt herum, hier markiert mit »[im Sichtungsbeet]«, Stand August 2020:
Diese beiden Gruppen (Floribunda, Grandiflora) unterscheide ich hier nicht bemüht; die Unterschiede sind einfach zu gering, die genetische Vermengungen der neuzeitlichen Zucht sorgt dafür, dass selbst die »Edelrosen« des Marktes unter »Grandiflora« laufen könnten – und umgekehrt. Genetisch »stimmig« sind diese Ordnungen heute kaum mehr; allenfalls zweckdienlich.
»Grandiflora« ist eher im amerikanischen Raum gebräuchlich. In Deutschland ist »Floribunda« zur Abgrenzung einer »Polyantha« und einer »Edelrose« gängig. Mitunter erscheinen aber auch derlei Unterscheidungen als Ergebnis eines gartenfernen Schreibtisch-Täters …
Man mag diesen beiden Gruppen einen buschigeren Wuchs und stets Blüten in Büscheln zusprechen, im Vergleich zum Bild im Kopf von einer »klassischen Edelrose«. Jedoch blühen auch als »Edelrosen« geordnete Sorten in Büscheln und wachsen buschig.
Schauen Sie einfach in diese Sortenvielfalt und entscheiden dann selbst, ob die eine und die andere Rose für Sie eher Ihrem eigenen Bild einer Sorte aus dieser ohne jener Gruppe entspricht. Dann können Sie auch ihr eigenes Bild von Rosen selbst-kritisch überprüfen und ich kaue Ihnen hier auch nichts vor anhand irgendwelcher süffisant daherkommenden »Differenzierungen«, derlei mitunter nur noch furchtbar papieren sind: Für eine kreative Gartengestaltung einfach nicht zu gebrauchen.
Suchen Sie also eine »Edelrose«, schauen Sie auch in diesen Gruppen des Marktes hinein – und gewendet. Sie werden für Ihr Gartenvorhaben bestimmt fündig …
Floribunda und Grandiflora sind kulturgeschichtlich jüngeren Datums als die sogenannten Polyantha und die Hybrid Tea. Je nach zugrunde gelegten Definition, mag man die Einführung der »ersten« Floribunda in der Sorte ‘Gruß an Aachen’ (‘Frau Karl Druschki’ x ‘Franz Deegen’) sehen; Hinner um 1908, Deutschland. Die Mutter eine Remontant-Rose, die Pollen von einer Teehybride.
‘Gruß an Aachen’ bietet zugleich ein wunderbar einprägsames Beispiel, wie Ordnungen von Rosen auf dem Rosenmarkt funktionieren; siehe dazu den Absatz Die Ordnung nach den Rosenreihen der Rosenzüchter [Beitrag Die Ordnung der Rosen (…)]. Dort finden Sie nach einigen Zeilen diese »erste Floribunda« wieder, geordnet und charakterisiert je nach Zeitvertreib, Marktinteressen und eigenem Geschmack …
Als Pionier von Züchtungen sogenannter Floribunda-Rosen gilt Svend Poulsen, Dänemark. Die Sorte ‘Rödhätten’ (‘Rotkäppchen’) aus 1911 wird sodann als »die erste« Floribunda aufgeführt.
Neben der »Edelrose« sind diese »Floribunda«, welche der Markt sodann als »Beetrosen« zusammenzufassen versucht, sehr beliebt; gewiss den kleineren Gärten und einer reichen Blüte einer Vielzahl dieser Sorten gezollt. Für den Garten ist mir letztere Eigenschaft aber zu wenig. Wer Früchte und Laubfarben im Frühjahr und Herbst bei Rosen kennt, weiß, wohin auch mein Liebhaberherz tendiert: Zu Rosen im Rhythmus unserer Jahreszeiten … Da finden sich nicht allzu viele in dieser Gruppe.