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– entstanden in Europa 16. bis 18.Jh..
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– benannt nach der Eigenschaft einer dicht gefüllten Blüte
‘Cristata’, ‘Chapeau de Napoléon’, Zentifolie, 150 cm, gut duftend.
“Fantin Latour”, Zentifolie, Fundrose. ( ↑ ) 150 cm und mehr, gut duftend.
‘Juno’, Zentifolie, 100 cm, gut duftend.
Die nachfolgenden Moosrosen stammen von den Zentifolien ab; das Moos bei Zentifolien ist eine Mutation, die vererbbar ist. Heute finden wir Züchtungen von bemoosten Rosen aus verschiedenen Rosenklassen.
– benannt nach der Eigenschaft eines nesselartigen Pelzes
‘Béranger’, ‘Bérangère’, Vibert 1849, F. 120 cm und mehr, stark duftend.
‘Capitaine Basroger’, Moosrose, Moreau-Robert 1890, F. ( ↑ ) 150 cm und mehr, stark duftend.
‘Duchesse d’Abrantes’, Robert 1851, F. 150 cm und mehr, stark duftend.
‘Duchesse de Verneuil’, Portemer père 1856, F. 150 cm, gut duftend.
‘General Kleber’, Moosrose, Robert 1856, F. 120 cm und mehr, stark duftend.
“General Kleber, falsch”, Moosrose, gut duftend, Moos, Laub stark duftend.
‘Henri Martin’, ‘Red Moss’, Laffay vor 1862, F. 150 cm und mehr, stark duftend.
‘La Diaphane’, Laffay 1848, F.
‘L’Obscurité’, Moosrose, Lacharme 1848, F.. 100 cm, gut duftend.
‘Madame Edouard Ory’, Moosrose, Robert 1854, F. 120 cm und mehr, stark duftend.
‘Marie de Blois’, Robert 1852, F. 120 cm und mehr, gut duftend.
‘Muscosa Simplex’, ‘Andrewsii’, Moosrose, 1807. ( ↑ ) 150 cm und mehr.
‘Pélisson’, ‘Monsieur Pélisson’, “Vaarala”, Vibert 1849, F. 100 cm, gut duftend.
‘William Lobb’ das Moos ist konzentriert an den Knospen; Blüten verblauen sehr hübsch.
Rosa centifolia muscosa. Das Moos duftet wunderbar, wenn man es reibt; klebt etwas an den Fingern. Filigrane Kelchblätter, borstige Stacheln; Knopfaugen. Vermutlich die erste Moosrose.
‘Cristata’ – (Kirsch 1827, Fribourg vor 1820?), CH. Ein Sport von Rosa centifolia ‘Communis’, jedoch streng genommen keine Moosrose, denn dieser einzigartige Pelz der Kelchblätter enthält kein Öl und duftet nicht. [Sprung zur Liste Zentifolien-Rosen]
Die Regel ist: stark bemoost heißt sommerblühend; schwach bemoost heißt wiederholte Blüte im Jahr. Im letzten Fall gibt es Ausnahmen, im ersten Fall leider nicht.
Der Duft des Mooses hängt nicht von der Dichte ab, zart oder borstig bemooste Sorten können durchaus kräftig aromatisch duften. Die Duftnoten sind bei allen Sorten ähnlich: Wald, Tanne, Harz, frisch geschnittenes Gras; herb und aromatisch.
Die Stammform der Moosrosen ist Rosa centifolia muscosa, deren Herkunft unklar ist (Niederlande?) und deren Fundjahr auf Ende 17 Jh. datiert wird. Eine Knospen-Mutation von Rosa centifolia L. (vor 1450), eine Sorte mit unzähligen Synonymen (‘Cabbage Rose’, ‘Kohlrose’). Dieses Moos an Rosen ist also eine Laune der Natur – und dem unbekannten, findigen Gärtner, der diese Entdeckung vermehrte und erhielt, verdanken wir die Vielzahl der heutigen Moosrosen-Sorten.
Mittlerweile finden sich auch moderne Sorten mit diesem Pelz, sogar einige Zwerg- oder Miniatur-Rosen.
Im engeren Sinn handelt es sich um eine Moosrose dann, wenn dieser eigentümliche Pelz mehr oder weniger intensiv duftendes Öl enthält, welches besonders aromatisch duftet, sobald es zart zwischen den Fingern gerieben wird.
Rosa villosa x R. rubiginosa – beispielhaft für den duftenden Blütenkelch bei Wildrosen.
In den Blütenkelchen zu duften ist nicht den Moosrosen eigen. Einige Wildrosen und deren Abkömmlinge duften ebenfalls – und bald intensiver – in dieser Art.
‘Alfred de Delmas (Dalmas)’, Laffay 1855, F. Moos sehr zart, jedoch aromatisch, blüht wiederholt.
‘Deuil de Paul Fontaine’, Fontaine 1873, F. 100 cm, zart duftend.
‘Everblooming Moss’, Sievers 1993, Ger. Moos licht, borstig und haarig, Duft zart.
‘Goethe’, Lambert 1911, Ger. Duft der Blüte ist zart, des Mooses ist gut.
‘Golden Moss’, Dot 1932, ES. wenig Moos borstig. Sommerblühend, gut duftend.
‘Malvina’, Verdier 1941, F. Moos pelzig. Sommerblühend, Knopfaugen.
‘Unique de Provence’, Robert 1843/44, F. 100 cm und mehr, gut duftend.
‘Violacée’, Soubert & Notting 1876, Luxembourg. Moos zart. Sommerblühend, leidlich regenfest.
– benannt nach dem Fundort
Ende 2019 drei Portland im Garten:
Die Zuordnungen sind – wie so häufig – nicht eindeutig; die eine und andere Sorte wird mitunter als Damaszener, als Remontant etc. geordnet.
Die Sorteninfos von Vermehrungslisten vor 2010 über ‘Duchess de Rohan’, ‘Duchesse of Portland’ (‘Portlandica’), ‘Rose du Roi’, ‘Mme Knoor’ stelle ich noch ein.
Bekannte Sorten, die zu den Portland-Rosen gerechnet werden, welche ich aber noch nie in der Vermehrung hatte, sind ‘Arthur de Sansal’, ‘Indigo’.
Die mir bekannten Sorten der Portland-Rosen leiden in ihren Blüten alle – mehr oder weniger – unter Regen. Die ‘Duchesse of Portland’ erscheint mir mit ihren locker, halbgefüllten Blüten noch die regenfesteste zu sein. Fast alle blühen gut wiederholt in der Saison – und ich kenne keine, deren Blüten nicht duften.
Von der Strauchform indessen und der Fülle und Farben der Blüten sowie deren Anordnung am Strauch und auch hinsichtlich der Winterhärte sind die hier geordneten Sorten doch so unterschiedlich, dass ich nichts »Typisches« für diese Klasse schreiben mag. So habe ich ‘Jacques Cartier’ in Husum (Westküste) an Hauswänden über 200 cm gesehen; ‘Rose du Roi’, der Frostfeste attestiert wird, zeigte jedes Jahr ordentlich Schäden, obgleich da väterlicherseits Gallica drinsteckt und mütterlicherseits die Portland-Rose (vor 1770) selbst, die ebenfalls eine robuste Kreuzung aus der frostfesten Damaszener ‘Quatre Saisons’ und einer Gallica sein soll. ‘Yolande d’ Aragon’ erinnert im Wuchs und in der Blüte an eine Remontant … und soll aber ein Sämling der als Damaszener geordneten ‘Rose de Trianon’ (Vibert 1826) sein, deren tatsächliche Eltern jedoch unbekannt sind.