Wildrosen (Naturrosen) oder Rosenarten einschließlich Varietäten
– aus Europa, Asien, Nordamerika.
Beispiele Europa: Rosa canina = “Hundrose”, Rosa majalis = “Zimtrose”, Rosa gallica = “Essigrose”.
Beispiele Asien: Rosa multiflora = “die Vielblütige”, Rosa rugosa = “die Kartoffelrose”, Rosa sempervirens = “die Immergrüne”.
Beispiele Amerika: Rosa palustris = “Sumpfrose”, Rosa blanda = “Hudson Bay Rose”, Rosa acicularis = “Nadelrose” – die als einzige Rose auf allen Kontinenten heimisch ist.
Auf der Südhemisphäre finden sich keine Wildrosen. Warum dies so ist, ist ungeklärt.
Ordnung nach Kontinenten
Sprung zum Absatz:
- Europa, Kleinasien, Asien
- Europa und (Nord-) Amerika
- Europa, Asien sowie Nordamerika
- Asien, China
- Nordamerika und Texas
- In Deutschland heimische Wildrosen – Schwerpunkt Schleswig-Holstein
Texte
Sprung zum Absatz:
Europa, Kleinasien, Asien (Pimpinellifoliae / Gallica / Caninae)
‘Doncasterii’, Macrophylla-Abkömmling, Sämling, Hurst 1930, GB. 200 cm und mehr.
Rosa beggeriana, [Zimtrose, Cinnamomeae], Wildrose. ( ↑ ) 200 cm und mehr.
Rosa beggeriana var. glabrata, [Zimtrose, Cinnamomeae], Wildrose. ( ↑ ) 200 cm und mehr.
Rosa giraldii var. venulosa, Wildrose. 200 cm, gut duftend (Kelch, Laub).
Rosa glabrifolia, Rosa majalis Herrm. var. glabrifolia. 120 cm und mehr.
Rosa glabrifolia “Ari”, Varietät von Rosa glabrifolia.
Rosa glauca, Rosa rubrifolia, “Hechtrose”, Wildrose, Herbstrose. 150–200 cm, zart duftend.
Rosa glauca var. hispidula, Rosa rubrifolia var. hispidula, Wildrose. 150 cm und mehr, zart duftend.
Rosa glutinosa, Wildrose, Fruchtrose. 120 cm, herb-fruchtig, Leinöl, Kiefer, zart duftend.
Rosa glutinosa var. formanekii, Wildrose, Fruchtrose. 200 cm.
Rosa jundzillii var. aliothii. 100 cm.
Rosa koreana “ussuriensis”, Wildrosen-Abkömmling, Tadschikistan.
Rosa micrantha, Wildrose, Herbstrose. ( ↑ ) 200 cm, zart duftend.
Rosa moschata, Wildrose. ( ↑ ) 200 cm und mehr, herb, stark duftend.
“Rosa moyesii Sämling”, Moyesii-Hybride, Peters 2013, Ger. Frisch, zart duftend.
Rosa nanothamnus, Wildrose, Asien, China. 200 cm, zart duftend.
Rosa serafinii, Rosa seraphina, Wildrose, Südeuropa. 100 cm, zart duftend (Blüte, Frucht).
Rosa sicula var. veridica, Wildrose, Südeuropa, Nordwest-Afrika.
Europa und (Nord-) Amerika (Cinnamomeae)
Rosa blanda, Nordamerikanische Wildrose, Fruchtrose, Gordon 1773, GB. 150 cm und mehr, gut duftend.
Rosa californica f. nana, Rosa californica ‘Minima’, Wildrose, Herkunft unbekannt.
Rosa carolina var. carolina, Wildrose, Fruchtrose. 200–300 cm, zart duftend.
Rosa caudata var. maxima (Baker var. maxima), Wildrose, Varietät, Fruchtrose. Herkunft unklar.
Rosa foliolosa, amerikanische Wildrose (Oklahoma), vor 1880. 80 cm.
Rosa forrestiana, Wildrose, 150 cm und mehr.
Rosa macounii (ERS), Wildrose, Wildrosen-Hybride/Varietät.
Rosa nitida, “Glanzrose”, Wildrose, Herbstrose. 70 cm, zart duftend.
Rosa pendulina, Rosa alpina, “Alpenrose”, “Gebirgs-Rose”.
Rosa pendulina var. heterophylla.
Rosa virginiana, Wildrose, 1994, U.S., 150 cm und mehr, zart duftend.
Europa, Asien sowie Nordamerika (Synstylae, [Cinnamomeae])
Asien, China
Rosa fedtschenkoana, Asien, China. ( ↑ ) 200 cm und mehr, gut duftend (Leinöl).
Rosa moyesii, “Mandarinrose”. Wilson 1903, China. ( ↑ ) 200 cm und mehr, zart duftend.
Rosa multiflora adenochaeta, Multiflora-Varietät, Japan. ( ↑ ) 150-200 cm und mehr.
Rosa farreri persetosa, Rosa elegantula Rolfe syn.. 150 cm und mehr, gut duftend.
Rosa roxburghii ‘Lampion’, Sämling von Rosa roxburghii normalis, Lens vor 2013, BE. 150 cm, duftend.
Rosa sericea ‘Pteracantha’, “Stacheldrahtrose”, Wildrose, Herbstrose. 200 cm, zart duftend.
Rosa spinosissima var. altaica, ‘Altaica’, Wildrose.
Rosa sweginzowii ‘Macrocarpa’, Wildrosen-Abkömmling, Fruchtrose. 200 cm und mehr, zart duftend.
Nordamerika und Texas
In Deutschland heimische Wildrosen – mit dem Schwerpunkt Schleswig-Holstein
Hier in Schleswig-Holstein zu finden:
- Rosa agrestis Savi, “Acker-Rose”
- Rosa arvensis, [“Sternweiss”]. ( ↑ ) 300 cm, zart duftend.
- Rosa caesia agg., “Lederblättrige Rose”
- Rosa canina L., “Hunds-Rose”
- Rosa corymbifera Borkh. s.L., “Hecken-Rose”, “Buschrose” [Abb.: Varietät imitata]
- Rosa dumalis Bechst., “Vogesen-Rose” (Fehmarn)
- Rosa glauca, Rosa rubrifolia, “Hechtrose”, Wildrose, Herbstrose. 150–200 cm, zart duftend. [Sprung nach oben in die Liste »Europa, Kleinasien, Asien«]
- Rosa gremlii (Christ) Gremli, “Gremli-Rose” ( bei Mölln)
- Rosa mollis Smith
- [unklare Varianten:] Rosa rubiginosa agg., “Wein-Rose”
- Rosa spinosissima L., “Dünen-Rose” (Nordfriesische Inseln)
- Rosa subcanina (H.Christ) R. Keller, “Falsche Hundsrose”
- Rosa subcollina (H.Christ) R. Keller, “Falsche Heckenrose”
- Rosa tomentella agg., Stumpfblättrige Rose”; vergleiche:
- Rosa tomentosa Sm., “Filz-Rose”, “Waldrose”
- Rosa villosa agg., “Apfel-Rose”, “Zottige Rose”.
- Rosa villosa var. recondita.
Wir arbeiten daran, einen Bestand dieser Arten in unserem Garten aufzupflanzen. Hierfür aber bedarf es verlässliche Quellen ihrer Herkunft! Nicht leicht, solche Quellen zu finden. Ist auch so manche Art aus dem hiesigen Raum bei uns schon gepflanzt, sind wir uns unsicher, ob diese Rosen artenecht sind. Ich will sie noch nicht verlinken und anbieten. Da ist noch etwas Arbeit zu leisten …
Nicht aufgeführt sind Rosen aus China, welche nur dort und mitunter nur regional (West-, Südchina) vorkommen und bei uns nicht frostfest sind. Entsprechend kann und will ich sie nicht im Garten pflanzen und hier zeigen. Zum Beispiel (leider) Rosa bracteata (siehe exemplarisch die wunderschöne ‘Mermaid’), Rosa laevigata, Rosa gigantea, Rosa x odorata (‘Hume´s Blush Tea-scented China’), Rosa chinensis [und andere aus den Sektionen: Banksianae (Banks-Rosen), Laevigatae, Bracteatae.
Rosa gigantea mit weiteren Fotos der Arten aus Fernost.
Obgleich Importe ab Ende 18.Jh. von rund einem halben Dutzend Gartenformen aus diesen Sektionen für die Rosenzucht in Europa überaus großen Einfluss nahmen, sind sie hier bei uns im freien Land nicht oder nur mit Einschränkung zu kultivieren. ‘Old Blush’ ist frostfest in milderen Gegenden Deutschlands; die anderen Sorten gehen ohne Kalthaus kaum über den Winter. Mit den Gartenformen aus Fernost kamen in die Rosenzucht Europas eine Vielzahl heute bei Rosen vertrauten Eigenschaften in die Gärten – neben diversen Blütenfarben, Strauchformen sowie einer verlässlichen saisonalen Nachblüte halt auch die Frostempfindlichkeit der neuen Sorten in unserem Raum.
Eine Vielzahl von Wildrosen aus Fernost folgten den Gartenformen und fanden von Generation zu Generation Einzug in die europäische Rosenzucht. Rosa multiflora, Rosa sempervirens, Rosa wichurana, Rosa foetida, Rosa rugosa sind wohl mit die bekanntesten und wichtigsten Wildrosen aus Fernost, welche die europäische Zucht im 19.Jh und bis heute prägten. Siehe dazu: Kulturrosen aus Kreuzungen mit Wildrosen.
“Wildrosen” finden wir in der Natur
Wildrosen finden wir in der Natur vor. Dieser Satz mag tautologisch sein, er lenke aber die Aufmerksamkeit auf die Wörtchen »wild« und »Natur«.
Weil das Wörtchen »wild« bei uns Menschen immer schon eine gewisse Wertung inne hat, bevorzuge ich bei Rosen den Begriff Natur: Rosen, die wir ohne unser Zutun in der Natur vorfinden, sind Natur-Rosen.
Dies schaffe begrifflich eine freundlichere Unterscheidung zu all den Rosen, die wir selbst hervorgebracht haben, eine Unterscheidung also zu unseren Kulturrosen.
Der Mensch nutzte zwar immer schon Pflanzen der Natur. So auch die Rose. In Bezug auf die Rose finden wir Belege für diese Nutzung der Rose weit vor der Geburt Christi; die einzelnen Belege einer frühen Nutzung der Rose brauche ich hier nicht zu wiederholen. Ein guten Einstieg hierfür bietet Wikipedia. Dort finden Sie Hinweise, dass in China die Rose wohl schon weit vor 2000 v.Chr. genutzt wurde. Es folgte der persische Raum (Kleinasien), sodann Europa.
Wenn man aber eine »Wildrose« nutzt, gar gezielt anbaut, deren Blüten und Früchte erntet, sind diese »Wildrosen« dann nicht auch »Kulturrosen«? Aber ja! Das Wörtchen »Kultur« benennt nichts anders als eben dies: Pflegen und bewahren wir etwas, bauen wir es an und ernten, schätzen wir es wert, so kultivieren wir es. Dies macht der Mensch bei Rosen demnach schon seit Jahrtausenden.
Insoweit gehören »Wildrosen« seit ungezählten Generationen zur Kultur des Menschen. Diese frühe Nutzung der Rose änderte allerdings nichts an den Rosen selbst. Deren von der Natur aus mitgegebene Ausstattung an Erbgut und Eigenschaften veränderte die frühe Nutzung durch Menschenhand nicht. Die vom Menschen genutzte, angebaute und abgeerntete sowie »liebkoste« Rose blieb zunächst das, was sie war und bis heute ist: »Wild« – Pflanzen also, die wir bis heute ohne unser Zutun in der freien Natur vorfinden.
Wildrosen in Menschenhand
Den Einfluss durch Menschenhand auf den Genbestand und auf die Eigenschaften der Rose finden wir in der Kulturgeschichte zu späteren Zeitpunkten als in den Zeiträumen deren frühen Nutzung. Das Wissen um die Geschlechtlichkeit von Pflanzen finden wir als Belege gar erst im 18.Jh.; die gezielte Zucht mit dem Wissen rund um Gene und Vererbungs-Regeln bei Rosen gar erst im 19.Jh..
Heute ist unser Wissen rund um Genetik und einhergehenden Technologien so weit vorangeschritten, dass wir in der Lage sind, direkten Einfluss auf den Genbestand von Lebewesen nehmen zu können – und dies auch tun.
Präzisionszucht ist ein neues Schlagwort unserer Zeit, das wir wieder finden in der Landwirtschaft, in unseren Lebensmitteln bis hin zum Duden gängigen Begriff des Designer-Baby
.
Der Zierpflanzenanbau ist von dieser Entwicklung nicht ausgenommen! So finden wir heute genetisch manipulierte Zierpflanzen aller Art – einschließlich der Rose.
Wechselspiele
Zur Natur gehört das Wechselspiel zwischen Genbestand, Umwelt sowie Eigenschaften der Lebewesen. Wir nennen dieses Wechselspiel heute Evolution: Die Natur war und ist immer schon in Bewegung.
Lebewesen passen sich an sich veränderten Lebensbedingungen an – oder sterben aus. Von diesen Bewegungen innerhalb der Natur ist die Rose »natürlich« auch nicht ausgenommen.
So finden wir Naturhybride, zum Beispiel bei Rosenarten, deren territoriale Verbreitung überlappt: Die beiden Arten bringen in diesem Gebiet Mischformen hervor, die als samenechte Pflanzen von der Forschung mitunter bis heute als vermeintlich eigene Art identifiziert werden, jedoch Hybriden sind: Naturhybriden halt, ohne jegliches Zutun des Menschen.
Der Einfluss des Menschen auf die Verbreitung der Rose sind dennoch enorm. Es beginnt mit der Sesshaftigkeit und der Entwicklung frühster Landwirtschaft: Roden von Wäldern für Feld und Vieh schafft auch neuen Lebensraum für die lichthungrige Rose. Deren frühe Nutzung und deren gezielte Anpflanzung als »Nutzpflanze« schafft eine durch Menschenhand erzeugte räumliche Enge der Arten, die auf diesem Wege auch Naturhybriden hervorgebracht haben dürften, welche von der Natur gar nicht vorgesehen waren. So finden wir bei Theophrastos [um 371 v.Chr.][*] Beschreibungen von stark gefüllten Rosen, die an Rosa x centifolia erinnern lassen; eine Rose, die heute genetisch gut erforscht zu sein scheint und als Kreuzung verschiedener Wildrosen angesehen wird: Rosa gallica, Rosa moschata, Rosa canina, Rosa x damascena. Also eine ziemlich komplexe Mischform.
[*] Theophrastos von Eresos (verdeutscht: Theophrast), »Historia Plantarum«, VI, Kap. VI, S. 38 (39); Texte des griechischen Philosophen ins Englische übersetzt von Sir Arthur Hort, 1916. Digitalisiert ebenda.
Diese frühe Nutzung der Rose in der Antike gleicht durchaus der frühen Rosenzucht des 19.Jh., die gleichfalls von Gen und Vererbung nichts wusste, wohl aber Praxis-Wissen hatte und sich der Erfahrung bediente, dass eng beieinander gepflanzte Rosen Sämlinge hervorbringen, die vielversprechende neue Rosen für Garten, Park und Landschaft sein könnten – und diese Sämlinge sodann kultivierten, getauft und mehr oder weniger gut in ihren Eigenschaften beschrieben. Auch die Standards in der Rosenzucht haben ihre Geschichte.
Die Frage nach dem »Ursprung«
Die ältesten Belege für ein natürliches Vorkommen der Rose sind strittig; da mag man Beiträge aus der Rhodologie (= Wissenschaft von den Rosen) suchen, die – bitte schön – über »Wikipedia« und Co. hinausgehen – und die ältesten Funde salopp irgendwo bei »einige Millionen Jahre alt« ansiedeln.
Für einen beim Menschen offenbar beliebten Vergleich, welches Lebewesen denn älter als ein anderes sei, genüge diese grobe Angabe über das mutmaßliche Alter der Rose in Millionen Jahren und führe schließlich zur Erkenntnis: Rosen besiedelten offenbar die Erde deutlich vor uns Menschen. Wir selbst also sind in diesem Vergleich ziemlich »frisch« auf diesem Erdenrund unterwegs![*]
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Wildrosen ist aus solchen Quellen die Nordhemisphäre: Asien, Europa, Nordamerika.
Warum der Äquator gleichsam eine Grenze für die Verbreitung der Wildrosen war, es somit auf der Südhemisphäre keine Wildrosen gab, ist bis heute nicht geklärt.
Heute ist die Rose durch Menschenhand auf allen Erdteilen zu finden. Überall dort, wo halbwegs klimatisch stimmige Bedingungen für eine Kultur dieser Pflanze vorliegen, finden wir Rosen – Kulturrosen aus der Zucht ebenso wie Naturrosen, welche durch den Menschen verbreitet wurden.
So finden sich in Nordamerika Bestände der europäischen Rosa rubiginosa, in Europa Bestände der asiatischen Rosa rugosa – und derlei Beispiele mehr.
Rosa acicularis scheint die einzige Rosenart zu sein, deren natürliches Verbreitungsgebiet gleich drei Kontinente umfasst: Europa, Asien sowie Nordamerika.
Über die Bedeutung der Wildrosen
Wenn wir alle Rosen nach einer Wertigkeit ordnen müssten, gehören die Wildrosen an erster Stelle. Die Genbank Zierpflanzen Rose widmet sich der Kulturform der Rose. Die Naturformen selbst aber sind die unersetzbaren »Königinnen«. Deren Erhalt geht vor jedem Erhalt irgendeiner Kulturpflanze – wenn man denn in diesen Kategorien einer Wertigkeit weiter denken mag.
Wildrosen als Gartenrosen? Auch hier finden wir eine Wertigkeit. Siehe exemplarisch unter Links [Sprung zum Absatz], Reinhard Witt, Naturnahe Rosen, von 2010.
Obgleich in diesem Buch kompakt und ausschließlich einmal die Rose unter einem anderen Blickwinkel als hinsichtlich deren Blütenvielfalt gesehen und dargestellt wird, bliebe vorwegnehmend anzumerken, dass nicht jede Rose, die gute Fruchtbildung zeigt, »naturnah« ist. »Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht« – so eine Volksweisheit. Übertragen auf die heimische Fauna: Was Vogel, Feldhamster, Maus und Co. nicht kennt … steht auch erstmal nicht auf deren Speisezettel. So manche als »Fruchtrose« bezeichnete Rose ist und bleibt eine Zierpflanze, von der heimischen Tierwelt als Nährgehölz eher unbeachtet.
Da müssen alle ökologisch Ausschau haltenden Rosengärtner/-innen schon die jeweils heimischen Arten und Abkömmlinge bemühen.
Die meisten Wildformen finden sich zwar in China, jedoch ist die Liste für den deutschen Raum auch nicht schlecht!
Was aus dieser Vielfalt uns dann gefällt, entscheidet – Gott sei Dank – kein noch so akribisch arbeitender Buchautor dieser Welt, sondern immer noch wir selbst …
Einige Fotos von heimischen Wildrosen werde ich hier mal platzieren – erinnern Sie mich notfalls daran! Ansonsten gehen Sie den Umweg über die oben stehenden Verweise [Sprung nach, Linkliste].
Rosen und Artenschutz?
In den Kieler Nachrichten vom 07.Oktober 2017 fand sich ein kleiner Artikel mit der Überschrift: Die Zahl der Arten schwindet
. Solche Mahnrufe finden wir mittlerweile allerorts. Obgleich nicht die Rose im Fokus dieses Artikels stand, sei dennoch aus diesem Artikel folgende kritische Anmerkung von Wilhelm Breuer, Autor der Zeitschrift »Naturpark«, zu unserem Umgang mit diesem Verlust an biologischer Vielfalt zitiert:
Die Deutschen würden sich vehement für das Überleben des Panda in China einsetzen. Doch dass vor der Haustür der Feldhamster keine Chance mehr habe und sich immer mehr wild lebende Arten in die Roten Listen verabschieden, werde klaglos hingenommen.
Breuer fügt hinzu: Deutschland selbst ist ein Notstandsgebiet des Artenschutzes. Und dieses Aussterben ist geplant, bisweilen banal und nicht selten subventioniert.
Allein 3,4 Prozent der heimischen Arten hätten den höchsten Schutzstatus in Deutschland – jedoch gebe es von Seiten der Gesetzgeber auch für diese Arten Einschränkungen der Zugriffsverbote hinsichtlich deren Habitate, so dass Bauvorhaben, land- oder forstwirtschaftliche Bodennutzungen genehmigt werden. Diese Nutzungen sind folglich zwar rechtskonform. Übrig aber bliebe nur ein 0,8 Prozentpunkte ausmachender Kern tatsächlich streng geschützter Arten in deren Lebensräumen innerhalb Deutschlands.
Einfluss auf diese Politik zu nehmen ist eines; leichter und ein anderes ist es, wenn wir auf dem eigenen Stück Grün es besser machen als die »große Politik«. Auch und zumal beim Kaufen, Pflanzen und Pflegen von Rosen – bei der Gestaltung also unseres eigenen Grüns. Deutschland also – wenn Sie so wollen – einmal in die Größe des eigenen Gartens gebracht – und so gedacht.
So schön die Rose und deren Kultur im Garten und Park auch sei, sie ist und bleibt nur ein Teil eines Ganzen. Eines Ganzen, das vor der heimischen Gartenpforte noch wohnt – und so gut wie möglich unsere Unterstützung braucht …
Eine Wiese mit heimischen Gräsern, Kräutern und Blumen, ergänzt mit hiesigen Rosen, sei wertvoller im Auge des Betrachters und mitunter schöner zu sehen als ein tadelloser »Englischer Rasen« um akkurate Stauden- und Rosenbeete. Gar nicht leicht, diesen Blick für und auf die heimische Vielfalt wieder zu erlernen und zu schulen. Unser eigener Garten hat diesbezüglich viel Anstrengungen gebraucht! Heute sind wir sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein: Rosen und deren Kultur als Teil eines Ganzen zu sehen. Und ich mag – etwas überschwänglich – behaupten, wir planen, gestalten und pflegen den schönsten Kulturgarten dieser Welt …!